Gesundheit heute
Überwässerung
Überwässerung (Hyperhydratation, Volumenüberlastung): Zu viel Wasser im Körper; dies führt zu Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen im Bindegewebe (Ödeme), und u. U. auch in der Lunge. Bedrohlich sind die Folgeprobleme vor allem durch die entstehende Überlastung von Herz und Lunge.
Die Erkrankung
Häufigste Ursachen sind Herzinsuffizienz und chronische Niereninsuffizienz sowie das eigenmächtige Weglassen von Diuretika (harntreibende Medikamente), die der Körper des Betroffenen aber braucht, um die nötige Urinmenge zu produzieren.
Sondertext: Diuretika
Zu den seltenen Ursachen gehören nephrotisches Syndrom, Leberzirrhose, Hyperaldosteronismus (Überfunktion der Nebennierenrinde) und Unterfunktion der Schilddrüse. Im Krankenhaus führen nicht selten auch medizinische Maßnahmen, insbesondere ein Zuviel an Infusionen, zu einer Überwässerung.
Das macht der Arzt
Um die Entwässerung zu beschleunigen, werden oft Diuretika verabreicht.
Wer unter Osteoporose leidet und Medikamente einnimmt, die die Bruchgefahr erhöhen, sollte dies mit der behandelnden Ärzt*in besprechen.
Medikamente erhöhen Bruchrisiko
Vorsicht bei Osteoporose
Menschen mit Osteoporose brechen sich leichter die Knochen als andere. Nehmen sie bestimmte Medikamente ein, steigt ihr Frakturrisiko noch weiter an.
Direkte und indirekte Wirkungen
Mit steigendem Alter erhöht sich nicht nur die Gefahr, eine Osteoporose zu entwickeln. Auch andere Erkrankungen sind bei Menschen fortgeschrittenen Alters häufiger. Das bringt die Knochen doppelt in Gefahr. Denn nicht nur die mangelnde Knochendichte lässt Wirbelkörper und Schenkelhälse schneller brechen. Viele der im Alter oft verschriebenen Medikamente erhöhen das Frakturrisiko zusätzlich.
Dabei sind mehrere Mechanismen am Werk. Einige Arzneimittel wirken sich unmittelbar negativ auf den Knochenstoffwechsel aus. Dazu gehören beispielsweise bestimmte Krebstherapeutika. Andere begünstigen Frakturen, indem sie die Gefahr für Stürze erhöhen. Dies ist z. B. bei stark wirkenden Schlaf- und Beruhigungsmitteln der Fall. Sie machen oft benommen und unsicher beim Gehen.
Von Kortison bis Entwässerungsmittel
Vor allem eine langfristige Kortisoneinnahme über Tabletten schadet den Knochen erheblich. Bei Cremes mit Kortisonanteil kommt es darauf an, wie hoch der Wirkstoffgehalt der Creme ist und wie lange sie verwendet wird. Kortisonsprays scheinen dagegen keinen Einfluss auf den Knochen zu haben.
Neben Kortison erhöhen folgende Wirkstoffe die Gefahr für Knochenbrüche:
- Protonenpumpeninhibitoren (PPI)
- Sedativa (Beruhigungsmittel wie Benzodiazepine) und Antidepressiva vom Typ SSRI
- Aromatasehemmer (Krebstherapeutika)
- Glitazone (blutzuckersenkende Medikamente)
- Antipsychotika, Antiepileptika, Parkinsonmittel
- Opioide (Schmerzmittel)
- Entwässerungsmittel (Schleifendiuretika wie Furosemid)
Noch riskanter in Kombination
Werden diese Mittel miteinander kombiniert, steigt die Bruchgefahr überproportional an. Insbesondere gilt dies bei der Einnahme von Opioiden mit Entwässerungsmitteln, Beruhigungs- oder Schlafmitteln, Protonenpumpenhemmern oder Antidepressiva vom SSRI-Typ.
Um die Knochenbruchgefahr zu verringern, sollte bei Menschen mit Osteoporose der Medikamentenplan regelmäßig von der behandelnden Ärzt*in überprüft werden. Oft lässt sich der eine oder andere Wirkstoff absetzen, ersetzen oder zumindest in der Dosis reduzieren.
Sturzprophylaxe nicht vergessen
Ist das nicht möglich, kann zumindest bei Entwässerungsmitteln der Einnahmezeitpunkt überdacht werden. Am besten nimmt man Diuretika morgens ein. Dann lässt sich der riskante nächtliche Toilettengang vermeiden.
Außerdem sollten alle Register der Sturzprophylaxe gezogen werden: Das bedeutet, die Sehkraft der Betroffenen zu prüfen, die Beleuchtung der Wohnung zu optimieren und Stolperfallen wie herumliegende Kabel oder rutschende Teppiche zu entfernen.
Quelle: pta heute, Ärztezeitung