Gesundheit heute

Überwässerung

Überwässerung (Hyperhydratation, Volumenüberlastung): Zu viel Wasser im Körper; dies führt zu Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen im Bindegewebe (Ödeme), und u. U. auch in der Lunge. Bedrohlich sind die Folgeprobleme vor allem durch die entstehende Überlastung von Herz und Lunge.

Die Erkrankung

Häufigste Ursachen sind Herzinsuffizienz und chronische Niereninsuffizienz sowie das eigenmächtige Weglassen von Diuretika (harntreibende Medikamente), die der Körper des Betroffenen aber braucht, um die nötige Urinmenge zu produzieren.

Sondertext: Diuretika

Zu den seltenen Ursachen gehören nephrotisches Syndrom, Leberzirrhose, Hyperaldosteronismus (Überfunktion der Nebennierenrinde) und Unterfunktion der Schilddrüse. Im Krankenhaus führen nicht selten auch medizinische Maßnahmen, insbesondere ein Zuviel an Infusionen, zu einer Überwässerung.

Das macht der Arzt

Um die Entwässerung zu beschleunigen, werden oft Diuretika verabreicht.

Von: Ruth Mamerow, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Was hilft bei Handarthrose?

Bei schwerer Handarthrose kann das Nähen zum Problem werden.

Was hilft bei Handarthrose?

Üble Schmerzen

Tabletten, Gelenkinjektionen oder Gele: Zur Linderung der Schmerzen bei Handarthrose gibt es viele medikamentöse Optionen. Doch welche davon ist am wirksamsten?

Vor allem Frauen betroffen

Viele Menschen leiden an einer Arthrose der Hände. Ursachen sind zum Beispiel genetische Faktoren, Gelenkverletzungen und Fehlbelastungen. Auch Hormone können eine Rolle spielen: Das zeigt sich daran, dass vor allem Frauen ab Beginn der Wechseljahre von der Handarthrose betroffen sind.

Drei Arten werden unterschieden: Die Arthrose der Finger, des Daumens und des Handgelenks. Allen gemeinsam ist der Schmerz. Um ihn zu bekämpfen, gibt es viele verschiedene Methoden. Sie reichen von der Einnahme von Schmerzmitteln bis hin zur Injektion ins Gelenk.

Kortisontabletten am effektivsten

Eine dänische Arbeitsgruppe hat jetzt anhand von 65 Studien untersucht, welche Methode am besten gegen den Arthroseschmerz hilft. Dabei wurden die Daten von fast 6000 Betroffenen analysiert. Es stellte sich heraus, dass im Vergleich zu einem Placebo (einem wirkungslosen Scheinmedikament) Glukokortikoide (Kortison) zum Schlucken am wirkungsvollsten waren. An zweiter Stelle standen nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) in Tablettenform, zu denen z.B. Ibuprofen, Acetylsalicylsäure und Diclofenac gehören.

Gelenkinjektionen ohne Effekt

Oft verschrieben werden bei der Handarthose Schmerzgele auf Basis von NSAR. Sie hatten dieser Analyse zufolge allerdings keinen Effekt auf die Arthroseschmerzen. Das Gleiche galt den Autor*innen zufolge für Gelenkinjektionen. Weder direkt ins Gelenk gespritzte Hyaluronsäure, noch Glukokortikoide waren besser als das Placebo. Ebenfalls als wirkungslos erwies sich Hydroxychloroquin, ein bei rheumatischen Erkrankungen oft verschriebener Wirkstoff.

Für die meisten der zahlreichenen Medikamente bei der Handarthrose lässt sich anhand der analysierten Studien keine Wirksamkeit nachweisen, resümiert das Autorenteam. Als effektiv gegen Arthroseschmerzen der Hand hätten sich nur Kortison und NSAR in Tablettenform erwiesen.

Quelle: British Medical Journal

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / L_martinez / Alamy / Alamy Stock Photos