Gesundheit heute

Anti-Aging-Phytotherapeutika

Als geeignete pflanzliche Anti-Aging-Wirkstoffe werden monatlich neue Hoffnungsträger von der Presse gekürt. Mal ist es die Sägepalme, mal der Ingwer, und der Rotwein thront als stattlicher Anti-Aging-Kaiser über all den ansonsten eher bitter schmeckenden Anwendungen. Die beiden im Folgenden besprochenen Heilpflanzen haben immerhin nicht nur eine große Tradition, sondern auch eine wissenschaftlich gesicherte Wirkung.

Ginseng kommt aus Asien und soll, regelmäßig eingenommen, die körperliche und geistige Energie, die Libido und die allgemeine Fitness steigern. Für die Wirkung ursächlich sind die Saponine aus der Wurzel, die einen bitteren Geschmack verleihen, und zusätzliche sekundäre Pflanzenstoffe. Nebenwirkungen gibt es kaum, jedoch ist die Wirksamkeit von Ginseng begrenzt. So hat sich eine angebliche die Demenzentwicklung bremsende Wirkung nicht nachweisen lassen. Nachgewiesen ist ein die Blutgerinnung verlangsamender Effekt von Ginseng, der erwünscht sein kann. Vor operativen Eingriffen ist jedoch die Einnahme dem Operateur mitzuteilen.

Seit langem ist bekannt, dass grüner Tee bei der Verdauung hilft. Durch eine japanische Studie mit 40 000 Erwachsenen gilt aber auch als plausibel, dass er dem Alterungsprozess entgegensteuert – so sank die Sterberate bei den Studienteilnehmern, die mindestens fünf Tassen täglich tranken, um 17 %. Besonders Todesfälle wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren seltener. Das könnte an den im grünen Tee enthaltenen Katechinen (gehören zu den Flavonoiden) liegen, denen auch andere Studien vorbeugende Wirkungen zusprechen, auch gegen Krebs [C18].

Von: Dr. med. Georg Betz, Dr. med. Herbert Renz-Polster, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Alleine an Weihnachten?

Einsamkeit ist für viele Betroffene an Weihnachten besonders schwer zu ertragen.

Alleine an Weihnachten?

Planung beugt Einsamkeit vor

Die moderne Gesellschaft bringt für viele Menschen Einsamkeit mit sich, die sich insbesondere an Weihnachten schmerzlich zeigen kann. Um Entäuschung und Einsamkeit vorzubeugen, sollten Alleinstehende sich am besten frühzeitig damit auseinandersetzen, wie sie ihr Weihnachtsfest verbringen möchten.

Lieber allein oder in Gesellschaft?

„Weihnachten steht unter dem Stern, das Fest des Miteinanders und der Familie zu sein und diesem Umstand kann man sich an den Feiertagen nur schwer entziehen“, meint Dr. Iris Hauth, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin. „Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass sich gerade bei Menschen, die unfreiwillig alleine sind, schnell Gefühle von Einsamkeit und Leere einstellen.“

Betroffene sollten sich zunächst ehrlich fragen, ob sie die Feiertage in Ruhe oder Geselligkeit verbringen möchten. Wer keine Möglichkeit hat, zusammen mit Freunden oder Familie zu feiern, muss trotzdem nicht alleine bleiben. Denn viele soziale Einrichtungen bieten auch an Weihnachten Veranstaltungen an. Weihnachtliche Stimmung lässt sich auch bei Gottesdiensten, Konzerten oder Theateraufführungen erleben, die an den Feiertagen stattfinden

Überwältigung durch negative Gefühlen vorbeugen

Alleinstehende sollten das Weihnachtsfest auf keinen Fall ungeplant auf sich zukommen lassen. „Weihnachten lässt oft zwangsläufig Erinnerungen hochkommen, die an intensive, auch melancholische Gefühle gekoppelt sind. Setzt man sich vorzeitig damit auseinander, dass sich wehmütige Gefühle einstellen können, wird man an den Feiertagen dann nicht so überwältigt“. Dr. Hauth empfiehlt Betroffenen, sich im Vorfeld zu überlegen, welche Themen die Psyche belasten. Nur so können sich Betroffene rechtzeitig Strategien überlegen, den schlechten Gefühlen an den Feiertagen zu entgehen.

In Krisensituationen hilft Telefonseelsorge weiter

Fällt man an den Feiertagen in eine seelische Krise und ist alleine, kann die Telefonseelsorge ein Rettungsanker sein. Selbstverstädnlich sind die Beratungen anonym und streng vertraulich. Unter der Nummer 0800 111 0111 und 0800 111 0222 finden Betroffene ganztägig und kostenlos Hilfe. Darüber hinaus bietet die Einrichtung auch Beratungen über das Internet an – in Form von E-Mail- oder Chat-Beratungen.

Homepage der Telefonseelsorge

Quelle: Neurologen und Psychiater im Netz

Von: Sandra Göbel; Bild: fizkes/Shutterstock.com