Gesundheit heute
Gehirn und Nervensystem im Alter
Das Langzeitgedächtnis bleibt bis ins hohe Alter konstant, während das Kurzzeitgedächtnis ab dem mittleren Lebensalter abnimmt. Damit ist das Kurzzeitgedächtnis in seiner fachlichen Definition gemeint, das ins Spiel kommt nach mehr als etwa sieben Informationseinheiten, zehn Sekunden oder nach einer kleinen Ablenkung. Als besonders störend wird das Nachlassen des prospektiven Gedächtnisses im Rahmen des normalen Alterungsprozesses empfunden, was die Erinnerung an Termine und Vorsätze umfasst.
Durch ausdauernde geistige Aktivität bis hin zum Gehirnjogging lassen sich diese Veränderungen jedoch bis ins 70. Lebensjahr verzögern – geistige Aktivität ist also ein wichtiges Element des Anti-Aging. Ein geistig reger und geübter alter Mensch kann deshalb ein besseres Gedächtnis haben als ein weniger geübter junger Mensch.
Kognitive Funktionen. Versteht man Kognition als Überbegriff für Leistungen wie Wahrnehmen, Erkennen, Erinnern und Denken – werden zwei Hauptgruppen unterschieden: die kristallisierten und die flüssigen Funktionen. Diese verändern sich im Alter unterschiedlich. Die kristallisierten Funktionen umfassen übungs- und bildungsabhängige Leistungen wie Sprach- und Wortverständnis sowie Sprachgeschwindigkeit. Sie nehmen im Alter kaum ab und sind durch Training sogar steigerbar. Die flüssigen Funktionen umfassen grundlegende, abstrakte und inhaltsübergreifende Leistungen wie beispielsweise die rasche Orientierung in einer fremden Umgebung und sind von einer schnellen und flexiblen Informationsverarbeitung abhängig. Sie nehmen im Alter kontinuierlich ab. Zudem sinkt die Informationsmenge, die in neuen Situationen pro Zeiteinheit gut verarbeitet werden kann.
Ein großes Problem gesundheitlicher, sozialer und ökonomischer Relevanz ist die steigende Häufigkeit der Demenz mit zunehmendem Alter. 3 % der 65 bis 69-Jährigen und bis zu 25 % der über 85-Jährigen sind davon betroffen.
Einsamkeit ist für viele Betroffene an Weihnachten besonders schwer zu ertragen.
Alleine an Weihnachten?
Planung beugt Einsamkeit vor
Die moderne Gesellschaft bringt für viele Menschen Einsamkeit mit sich, die sich insbesondere an Weihnachten schmerzlich zeigen kann. Um Entäuschung und Einsamkeit vorzubeugen, sollten Alleinstehende sich am besten frühzeitig damit auseinandersetzen, wie sie ihr Weihnachtsfest verbringen möchten.
Lieber allein oder in Gesellschaft?
„Weihnachten steht unter dem Stern, das Fest des Miteinanders und der Familie zu sein und diesem Umstand kann man sich an den Feiertagen nur schwer entziehen“, meint Dr. Iris Hauth, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin. „Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass sich gerade bei Menschen, die unfreiwillig alleine sind, schnell Gefühle von Einsamkeit und Leere einstellen.“
Betroffene sollten sich zunächst ehrlich fragen, ob sie die Feiertage in Ruhe oder Geselligkeit verbringen möchten. Wer keine Möglichkeit hat, zusammen mit Freunden oder Familie zu feiern, muss trotzdem nicht alleine bleiben. Denn viele soziale Einrichtungen bieten auch an Weihnachten Veranstaltungen an. Weihnachtliche Stimmung lässt sich auch bei Gottesdiensten, Konzerten oder Theateraufführungen erleben, die an den Feiertagen stattfinden
Überwältigung durch negative Gefühlen vorbeugen
Alleinstehende sollten das Weihnachtsfest auf keinen Fall ungeplant auf sich zukommen lassen. „Weihnachten lässt oft zwangsläufig Erinnerungen hochkommen, die an intensive, auch melancholische Gefühle gekoppelt sind. Setzt man sich vorzeitig damit auseinander, dass sich wehmütige Gefühle einstellen können, wird man an den Feiertagen dann nicht so überwältigt“. Dr. Hauth empfiehlt Betroffenen, sich im Vorfeld zu überlegen, welche Themen die Psyche belasten. Nur so können sich Betroffene rechtzeitig Strategien überlegen, den schlechten Gefühlen an den Feiertagen zu entgehen.
In Krisensituationen hilft Telefonseelsorge weiter
Fällt man an den Feiertagen in eine seelische Krise und ist alleine, kann die Telefonseelsorge ein Rettungsanker sein. Selbstverstädnlich sind die Beratungen anonym und streng vertraulich. Unter der Nummer 0800 111 0111 und 0800 111 0222 finden Betroffene ganztägig und kostenlos Hilfe. Darüber hinaus bietet die Einrichtung auch Beratungen über das Internet an – in Form von E-Mail- oder Chat-Beratungen.