Gesundheit heute

Wie funktionieren mechanische und chemische Verhütungsmethoden?

Damit eine Frau schwanger wird, muss sie einen Eisprung haben und ein Spermium das Ei im Körper der Frau befruchten. 

Mechanische und chemische Verhütungsmethoden  setzen am zweiten Punkt an: Sie verhindern, dass das Sperma mit der Eizelle der Frau in Kontakt kommt (Barrieremethode). Das gelingt, indem sie ein Eindringen des Spermas unterbinden. Beim Kondom und Femidom kommen die Spermien gar nicht in Kontakt mit den Geschlechtsorganen der Frau. Deswegen schützen diese Methoden auch vor Geschlechtskrankheiten, die sonst über Sperma oder Sekrete übertragen werden. Andere Methoden fangen das Spermium erst vor dem Muttermund ab, also dem Teil der Scheide, der den Eingang in die Gebärmutter bildet. Ein Beispiel dafür ist das Diaphragma, das in der Scheide über den Muttermund gestülpt wird. Hier kommen zusätzlich chemische Verhütungsmittel zum Einsatz: Das Diaphragma wird mit einer Creme oder Gel bedeckt, das die Spermien schädigt.

Achtung: Chemische Verhütungsmittel sind alleine eingesetzt sehr unsicher. Sie sollten nur in Kombination mit anderen Verhütungsmitteln verwendet werden.

Barrieremethoden haben den Vorteil, dass sie nicht in den Hormonhaushalt der Frau eingreifen und zum Einsetzen kein gynäkologischer Eingriff nötig ist. So betrachtet handelt es sich also um sehr niedrigschwellige Verhütungsmethoden. Andererseits sollte man nicht unterschätzen, dass ihre Verwendung Übung erfordert – denn nur eine korrekte Anwendung liefert den vollen Verhütungsschutz.

Nähere Informationen zu den einzelnen Barrieremethoden finden Sie hier:

  • Kondom
  • Femidom®
  • Diaphragma

Weitere Verhütungsmethoden:

  • Natürliche Verhütungsmethoden
  • Hormonelle Verhütungsmethoden
  • Verhütung im Notfall

Von: Dr. med. Andrea Stadler, Dr. med. Arne Schäffler; Redaktionelle Bearbeitung und Aktualisierung: Sara Steer
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Mutters Coronaimpfung nützt dem Baby

Eine Coronaimpfung in der Schwangerschaft schadet dem Neugeborenen nicht.

Mutters Coronaimpfung nützt dem Baby

Keine Angst vor der Vakzine

Werdende Mütter sind oft unsicher, ob sie sich gegen COVID-19 impfen lassen sollen. Eine kanadische Studie beruhigt nochmals. Die Coronaimpfung schadet dem Ungeborenen nicht – im Gegenteil.

140 000 Babys sprechen Klartext

Immer wieder kursieren Gerüchte, dass Impfungen Schwangere und ihre Babys gefährden. Vor allem gegen die Coronaimpfung wird häufig Stimmung gemacht. Doch das entbehrt jeder Grundlage, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Darin waren die Daten von mehr als 140 000 Babys ausgewertet worden. Fast zwei Drittel der Mütter hatten in der Schwangerschaft eine oder mehrere Coronaimpfung erhalten. Und das hatte offenbar nur positive Folgen: Babys, deren Mütter während der Schwangerschaft mit einer mRNA-Vakzine gegen COVID-19 geimpft worden waren, litten in den ersten Lebenstagen seltener an schweren Erkrankungen oder Komplikationen als Kinder ungeimpfter Mütter.

Impfung in allen Schwangerschaftsdritteln sicher

Auch Todesfälle oder Behandlungen auf einer Neugeborenen-Intensivstation kamen bei ihnen seltener vor. Die Coronaimpfung der Mutter führte auch nicht dazu, dass die Kinder in den ersten sechs Lebensmonaten aufgrund einer Erkrankung in die Klinik eingewiesen werden mussten.

Dabei war es egal, in welchem Schwangerschaftsdrittel geimpft worden war. Auch die Häufigkeit der Impfung veränderte nichts an den Ergebnissen, betonen die Autor*innen.

Totgeburten sogar seltener

Früh- oder Totgeburten untersuchte diese Studie nicht. Dazu gibt es aber Ergebnisse aus anderen kanadischen Untersuchungen. Dabei ist mehrfach gezeigt worden, dass eine Coronaimpfung in der Schwangerschaft nicht zu einer erhöhten Rate von Tot- und Frühgeburten führt. In einigen Studien senkte sie das Risiko dafür sogar.

Die COVID-19-Impfung der werdenden Mutter stellt damit keine Gefahr für Neugeborene und Kleinkinder dar, betonen die kanadischen Forscher*innen. Die Ergebnisse lassen dagegen vermuten, dass die Impfung Babys um die Geburt herum sogar vor negativen gesundheitlichen Ereignissen schützt.

Quelle: Ärzteblatt, JAMA Pediatrics

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Cavan Images / Christophe Launay