Gesundheit heute

Kupferspirale (ohne Hormonbeschichtung)

Die Spirale (Kupferspirale, Intrauterinpessar, IUP, IUD) ist ein Verhütungsmittel, das von der Frauenärzt*in in die Gebärmutter eingesetzt wird. Es handelt sich dabei um ein T- oder hufeisenförmiges Kunststoffstück, das mit Kupferdraht umwickelt ist. Die Spirale schützt vor einer Schwangerschaft, indem sie ständig kleine Mengen Kupfer in die Gebärmutter abgibt. Dadurch werden die Spermien in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt, überleben weniger lange in der Gebärmutter und können schlechter in die Eizelle eindringen. Manchmal gelingt es einem Spermium dennoch, eine Eizelle zu befruchten. Weil sich aber durch das Kupfer die Gebärmutterschleimhaut verändert, kann sich die Eizelle nicht einnisten und geht ab. Eine Kupferspirale wirkt also, indem sie die Bedingungen für eine Schwangerschaft in der Gebärmutter erschwert. In den Zyklus der Frau greift sie nicht ein. Die Frau hat weiterhin einen Eisprung und ihre Periode. Nach dem gleichen Prinzip wirken auch die Kupferkette oder der Kupferball. Die Kupferspirale gibt es als auch „Spirale danach“ nach einer Verhütungspanne.

Durchführung. Bevor die Frauenärzt*in die Spirale einsetzt, stellt sie sicher, dass die Frau nicht schwanger ist. Dann führt sie die Spirale über die Vagina und durch den Muttermund in die Gebärmutter ein. Ob die Spirale richtig sitzt, lässt sich mit dem Ultraschall prüfen – einmal direkt nach dem Einlegen und im Anschluss daran einmal jährlich. Manche Frauen empfinden das Einlegen der Spirale als sehr schmerzhaft, andere Frauen bemerken dabei nur wenig.

Am Ende der Spirale befindet sich ein Faden, der etwas in die Scheide hineinragt. Durch einen Zug am Fädchen lässt sich die Spirale wieder entfernen. Die Fädchen dienen der Frau auch als Kontrolle, ob die Spirale noch richtig sitzt. Weil die Fädchen nicht sehr weit in die Scheide reichen, sind sie aber nicht immer leicht zu ertasten.

Der Verhütungsschutz beginnt mit dem Einsetzen der Spirale und besteht, solange die Spirale korrekt sitzt. Die Spirale muss erst nach 3 bis 10 Jahren getauscht werden.

Sicherheit. Mit einem Pearl-Index von 0,3 bis 0,8 ist die Kupferspirale ein sehr sicheres Verhütungsmittel. Viele Frauen schätzen zudem, dass es ohne Hormone auskommt und erst nach mehreren Jahren gewechselt werden muss. Allerdings schützt die Spirale nicht vor Geschlechtskrankheiten – wer sich vor einer Infektion schützen möchte, muss zusätzlich mit einem Kondom verhüten.

Ein Nachteil der Kupferspirale ist, dass viele Frauen nach dem Einsetzen unter stärkeren und längeren Monatsblutungen leiden. Oft normalisiert sich die Monatsblutung nach einigen Monaten wieder. Für Frauen mit starker und schmerzhafter Periode ist die Kupferspirale aber deswegen weniger gut geeignet.

In den ersten Wochen nach dem Einlegen der Spirale ist das Risiko etwas erhöht, dass sich Infektionen bis in die Gebärmutter oder die Eileiter ausbreiten. Ist klar, dass eine Frau unter einer Geschlechtskrankheit wie Chlamydien leidet, sollte sie diese deshalb vor dem Einsetzen behandeln. In den ersten beiden Monaten kann es auch zu einer Spontanausstoßung der Spirale kommen, vor allem bei Frauen, die noch nicht geboren haben. Wird eine Frau schwanger, weil die Spirale versagt, ist das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft erhöht.

Kosten. Die Spirale und das Einlegen bei der Frauenärzt*in kosten zwischen 100 und 300 Euro. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen diese Kosten nicht. Auch die jährlichen Kontrollen müssen selbst bezahlt werden, diese Kosten zwischen 20 und 40 Euro.

Weiterlesen: weitere mechanische und chemische Verhütungsmethoden

Von: Dr. med. Andrea Stadler, Dr. med. Arne Schäffler; Redaktionelle Bearbeitung und Aktualisierung: Sara Steer
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Mutters Coronaimpfung nützt dem Baby

Eine Coronaimpfung in der Schwangerschaft schadet dem Neugeborenen nicht.

Mutters Coronaimpfung nützt dem Baby

Keine Angst vor der Vakzine

Werdende Mütter sind oft unsicher, ob sie sich gegen COVID-19 impfen lassen sollen. Eine kanadische Studie beruhigt nochmals. Die Coronaimpfung schadet dem Ungeborenen nicht – im Gegenteil.

140 000 Babys sprechen Klartext

Immer wieder kursieren Gerüchte, dass Impfungen Schwangere und ihre Babys gefährden. Vor allem gegen die Coronaimpfung wird häufig Stimmung gemacht. Doch das entbehrt jeder Grundlage, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Darin waren die Daten von mehr als 140 000 Babys ausgewertet worden. Fast zwei Drittel der Mütter hatten in der Schwangerschaft eine oder mehrere Coronaimpfung erhalten. Und das hatte offenbar nur positive Folgen: Babys, deren Mütter während der Schwangerschaft mit einer mRNA-Vakzine gegen COVID-19 geimpft worden waren, litten in den ersten Lebenstagen seltener an schweren Erkrankungen oder Komplikationen als Kinder ungeimpfter Mütter.

Impfung in allen Schwangerschaftsdritteln sicher

Auch Todesfälle oder Behandlungen auf einer Neugeborenen-Intensivstation kamen bei ihnen seltener vor. Die Coronaimpfung der Mutter führte auch nicht dazu, dass die Kinder in den ersten sechs Lebensmonaten aufgrund einer Erkrankung in die Klinik eingewiesen werden mussten.

Dabei war es egal, in welchem Schwangerschaftsdrittel geimpft worden war. Auch die Häufigkeit der Impfung veränderte nichts an den Ergebnissen, betonen die Autor*innen.

Totgeburten sogar seltener

Früh- oder Totgeburten untersuchte diese Studie nicht. Dazu gibt es aber Ergebnisse aus anderen kanadischen Untersuchungen. Dabei ist mehrfach gezeigt worden, dass eine Coronaimpfung in der Schwangerschaft nicht zu einer erhöhten Rate von Tot- und Frühgeburten führt. In einigen Studien senkte sie das Risiko dafür sogar.

Die COVID-19-Impfung der werdenden Mutter stellt damit keine Gefahr für Neugeborene und Kleinkinder dar, betonen die kanadischen Forscher*innen. Die Ergebnisse lassen dagegen vermuten, dass die Impfung Babys um die Geburt herum sogar vor negativen gesundheitlichen Ereignissen schützt.

Quelle: Ärzteblatt, JAMA Pediatrics

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Cavan Images / Christophe Launay