Gesundheit heute

Portiokappe

Die Portiokappe (auch Verhütungskappe, FemCap®) ist eine mechanische Verhütungsmethode. Es handelt sich um eine Kappe aus Silikon, die direkt über den Muttermund (Portio) gestülpt wird, sich dort durch den Unterdruck festsaugt und so das Eindringen von Spermien verhindert. Zusätzlich wird das Innere und Äußere der Kappe mit einem Verhütungsgel bestrichen. In Deutschland ist die Portiokappe nicht mehr erhältlich.

Sicherheit

Es gibt nur wenige Daten zur Sicherheit der Portiokappe. Wahrscheinlich ist die Sicherheit vergleichbar mit der des Diaphragmas. Einen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten bietet die Portiokappe nicht.

Kosten und Anschaffung

Die Portiokappe ist in Deutschland nicht erhältlich.

Weiterlesen: weitere mechnische und chemische Verhütungsmethoden

Von: Dr. med. Andrea Stadler, Dr. med. Arne Schäffler; Redaktionelle Bearbeitung und Aktualisierung: Sara Steer
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Fehlbildungen durch Diabetesmittel?

Auch Väter können Geburtsdefekte auf ihren Nachwuchs übertragungen.

Fehlbildungen durch Diabetesmittel?

Nur Jungs betroffen

Die Einnahme von Tabletten gegen Diabetes könnte einer aktuellen Studie zufolge die Fehlbildungsrate bei Jungen erhöhen. Allerdings nur, wenn der Vater die Diabetesmedikamente in den letzten drei Monaten vor der Zeugung einnimmt.

Veränderungen am Genitale

Manche Arzneimittel führen zu Geburtsfehlern beim Nachwuchs. Dabei ist es nicht nur gefährlich, wenn die Mutter diese Medikamente einnimmt. Auch Arzneimittel, die der werdende Vater vor der Zeugung schluckt, können dem Ungeborenen schaden.

Dänische Forscher*innen haben nun herausgefunden, dass womöglich Diabetesmedikamente riskant sind. Sie untersuchten die Daten von 1,1 Million Neugeborenen und Eltern. Das Ergebnis: Hatte der Vater in den drei Monaten vor der Zeugung den Wirkstoff Metformin eingenommen, erhöhte sich das Risiko für Geburtsfehler um das Dreifache. Die Vergleichsgruppe waren Kinder, deren Väter dieses Medikament nicht eingenommen hatten. Betroffen waren dabei nur die Jungen, wobei sich die meisten Fehlbildungen in ihrem Genitalbereich befanden. Geschwister, die der Vater zu einer Metformin-freien Zeit gezeugt hatte, waren ohne Geburtsdefekte.

Insulin war ohne Einfluss

In dieser Untersuchung steigerte auch das Diabetesmittel Sulfonylharnstoff das Fehlbildungsrisiko. Eine antidiabetische Behandlung mit Insulin hatte dagegen keinen Einfluss auf die Rate an Geburtsfehlern.

Metformin hat womöglich einen Einfluss auf die Entwicklung der Spermien. Im Tierexperiment führte der Wirkstoff zu gestörten Stammzellen im Rattenhoden. Noch ist unklar, ob sich diese Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen, meint Prof. Dr. Wolfgang Rathmann vom Deutschen Diabetes Zentrum der Leibniz Universität Düsseldorf.

Noch kein Grund zu Therapieänderung

Anhand dieser einen Studie die Therapieempfehlung zu ändern, hält der Experte für verfrüht. Sollten sich die Ergebnisse allerdings durch andere Untersuchungen bestätigen, wäre bei Vätern mit Diabetes und Kinderwunsch die Insulinbehandlung eine Alternative.

Quelle: Ärzteblatt

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Addictive Stock/imago-images.de