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Symptothermale Methode

Symptothermale Methode
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Die Symptothermale Methode (STM) ist eine natürliche Verhütungsmethode, bei der die Frau ihre fruchtbaren Tage über die genaue Beobachtung von Körperzeichen ermittelt. Dazu notiert sie jeden Tag ihre Körpertemperatur und die Beschaffenheit des Zervixschleims. Kombiniert man die Methode während der fruchtbaren Tage mit mechanischen Verhütungsmitteln, gilt sie als verhältnismäßig sicher.

Durchführung. Bei der symptothermalen Methode beobachtet die Frau täglich die Beschaffenheit des Zervixschleims und ihre Körpertemperatur. Beide Körperzeichen verändern sich um den Eisprung herum und zeigen damit die fruchtbaren Tage an.

Dafür muss die Frau jeden Morgen – noch vor dem Aufstehen – ihre Körpertemperatur messen und in eine Zyklustabelle, ein Kurvenblatt oder eine spezielle App eintragen. Es spielt keine Rolle, ob die Frau die Temperatur im Mund, im After oder in der Scheide misst. Die gewählte Körperstelle muss nachfolgend aber immer die gleiche sein, um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten. In der ersten Zyklushälfte ist die Temperatur etwas niedriger als in der zweiten und fällt vor dem Eisprung um ungefähr 0,2 °C ab. Unmittelbar nach dem Eisprung steigt die Temperatur dann wieder über das Niveau der ersten Zyklushälfte, weil ab diesem Zeitpunkt das Hormon Gestagen ausgeschüttet wird.

Zusätzlich dokumentiert die Frau täglich die Beschaffenheit ihres Zervixschleims. Der Zervixschleim (Gebärmutterhals-Schleim) ist ein zäher Schleimpfropf, der während der meisten Zeit den Gebärmutterhals verschließt. So können keine Keime in die Gebärmutter eindringen. Kurz vor dem Eisprung verflüssigt sich der Gebärmutterhalsschleim, damit Spermien in die Gebärmutter eindringen und die Eizelle befruchten können. Weil so auch mehr Zervixschleim in die Vagina gelangt, fühlt sich diese feuchter an. Besonders hilfreich für die Schleimbeurteilung ist das Phänomen der Spinnbarkeit: 3–4 Tage vor dem Eisprung beginnt sich der Gebärmutterhalsschleim zu lockern und lässt sich zwischen zwei Fingern mehrere Zentimeter auseinanderziehen. Nach dem Eisprung wird der Gebärmutterhalsschleim wieder weniger und verliert seine Dünnflüssigkeit. Viele Frauen erleben dieses Abnehmen der Gebärmutterhalsschleimproduktion als trockenes Gefühl am Scheidenausgang.

Sicherheit. Richtig angewendet hat die Symptothermale Methode einen Pearl-Index von 0,4–1,8 und ist damit relativ sicher. Das setzt aber voraus, dass Paare während der fruchtbaren Tage auf Sex verzichten oder zusätzlich verhüten, etwa mit einem Kondom oder Diaphragma. Die Methode funktioniert auch nur dann, wenn die Frau die Parameter sehr zuverlässig dokumentiert – es ist also viel Disziplin gefragt. Zudem sollte man sich erst nach einer gewissen Lernphase auf die Methode verlassen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt dafür mindestens 3 Zyklen. Wer weiß, dass er einen sehr unregelmäßigen Zyklus hat, sollte besser eine andere Verhütungsmethode wählen. Auch bei häufiger Medikamenteneinnahme, hohem Alkoholkonsum und unregelmäßigen Schlafens- und Aufwachzeiten ist eine andere Methode vielleicht besser geeignet.

Kosten. Bei der symptothermalen Methode muss man lediglich in ein gutes Thermometer investieren. Manche Apps, die bei der Dokumentation unterstützen, sind ebenfalls kostenpflichtig.

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Von: Dr. med. Andrea Stadler, Dr. med. Arne Schäffler. Bearbeitung und Aktualisierung von Sara Steer
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Mutters Coronaimpfung nützt dem Baby

Eine Coronaimpfung in der Schwangerschaft schadet dem Neugeborenen nicht.

Mutters Coronaimpfung nützt dem Baby

Keine Angst vor der Vakzine

Werdende Mütter sind oft unsicher, ob sie sich gegen COVID-19 impfen lassen sollen. Eine kanadische Studie beruhigt nochmals. Die Coronaimpfung schadet dem Ungeborenen nicht – im Gegenteil.

140 000 Babys sprechen Klartext

Immer wieder kursieren Gerüchte, dass Impfungen Schwangere und ihre Babys gefährden. Vor allem gegen die Coronaimpfung wird häufig Stimmung gemacht. Doch das entbehrt jeder Grundlage, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Darin waren die Daten von mehr als 140 000 Babys ausgewertet worden. Fast zwei Drittel der Mütter hatten in der Schwangerschaft eine oder mehrere Coronaimpfung erhalten. Und das hatte offenbar nur positive Folgen: Babys, deren Mütter während der Schwangerschaft mit einer mRNA-Vakzine gegen COVID-19 geimpft worden waren, litten in den ersten Lebenstagen seltener an schweren Erkrankungen oder Komplikationen als Kinder ungeimpfter Mütter.

Impfung in allen Schwangerschaftsdritteln sicher

Auch Todesfälle oder Behandlungen auf einer Neugeborenen-Intensivstation kamen bei ihnen seltener vor. Die Coronaimpfung der Mutter führte auch nicht dazu, dass die Kinder in den ersten sechs Lebensmonaten aufgrund einer Erkrankung in die Klinik eingewiesen werden mussten.

Dabei war es egal, in welchem Schwangerschaftsdrittel geimpft worden war. Auch die Häufigkeit der Impfung veränderte nichts an den Ergebnissen, betonen die Autor*innen.

Totgeburten sogar seltener

Früh- oder Totgeburten untersuchte diese Studie nicht. Dazu gibt es aber Ergebnisse aus anderen kanadischen Untersuchungen. Dabei ist mehrfach gezeigt worden, dass eine Coronaimpfung in der Schwangerschaft nicht zu einer erhöhten Rate von Tot- und Frühgeburten führt. In einigen Studien senkte sie das Risiko dafür sogar.

Die COVID-19-Impfung der werdenden Mutter stellt damit keine Gefahr für Neugeborene und Kleinkinder dar, betonen die kanadischen Forscher*innen. Die Ergebnisse lassen dagegen vermuten, dass die Impfung Babys um die Geburt herum sogar vor negativen gesundheitlichen Ereignissen schützt.

Quelle: Ärzteblatt, JAMA Pediatrics

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Cavan Images / Christophe Launay