Gesundheit heute

Tropenkrankheiten

Die Sorge, an einer Tropenkrankheit zu erkranken, ist berechtigt, weil es sich um sehr ernstzunehmende, unter Umständen schwer behandelbare Krankheitsbilder handelt. Allerdings liegt die tatsächliche Gefährdung für Touristen weit unter den Erkrankungsraten der einheimischen Bevölkerung.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die für Touristen und Entwicklungshelfer derzeit häufigsten Erkrankungen.

In vielen Fällen stellt (zunächst) Fieber das Hauptsymptom einer in den Tropen erworbenen Krankheit dar, so z. B. bei schweren Erkältungskrankheiten, Grippe, Lungenentzündung, Malaria, Typhus, Ebola oder Hepatitis. Im Erkrankungsfall ist anzuraten, über den Tag verteilt zwei- bis dreimal Fieber zu messen und die Werte aufzuschreiben. Der Verlauf der Fieberkurve hilft dem Arzt mitunter bei der Klärung der Frage, um welche Erkrankung es sich handelt.

Bei akuten Beschwerden ist entscheidend, sich rechtzeitig in qualifizierte Hände zu begeben, denn wer schwer krank ist, für den ist schon jede Art von Transport eine große Belastung. Wenn die Tropenkrankheit erst zu Hause ausbricht, werden Sie nicht müde, die Ärzte auf Ihre Fernreise aufmerksam zu machen. Hinweis: Die Unterscheidung, was eine Tropenkrankheit ist und was nicht, ist immer eine willkürliche (Deutschland etwa hatte vor 150 Jahren noch regelmäßig Malariafälle). Die Tabelle enthält deshalb die Erkrankungen, die derzeit für Touristen die bedeutsamsten sind.

Weiterlesen:

  • Im Urlaub zum Arzt
  • Malariaprophylaxe
  • Reiseimpfungen
  • Verdauungsbeschwerden während einer Reise
  • Bisse und Verletzungen durch Tiere

Von: Dr. rer. nat. Annette Diekmann-Müller, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Sonnenbrand richtig behandeln

Auch mit Sonnenbrand im Gesicht sollte man so schnell wie möglich in den Schatten.

Sonnenbrand richtig behandeln

Knallrot und schmerzend

Keinen Sonnenschutz aufgetragen oder zu lange in der Sonne gelegen: Vor allem Menschen mit heller Haut entwickeln dann ruckzuck einen Sonnenbrand. Jetzt ist schnelle Linderung gefragt.

Stressfaktor Sonne

UV-Strahlen sind für die Haut ein gewaltiger Stress. Sie reagiert mit einer akuten Entzündung, wird rot und schmerzt, und die obersten Hautzellen sterben ab. Je nach Intensität können sich sogar Blasen bilden, es drohen Fieber, Schüttelfrost und Schwächegefühl.

Am besten sorgt man dafür, dass es mithilfe eines geeigneten Sonnenschutzes gar nicht erst zu einem Sonnenbrand kommt. Ist es aber trotzdem passiert, muss schnell gehandelt werden.

Schatten, Kühlung, Flüssigkeit

Sobald beim Sonnenbad eine Hautrötung auffällt, heißt es: Raus aus der Sonne und in den Schatten. Das gilt auch für die Folgetage. Denn nur im Schatten kann sich die Haut wieder regenerieren. Daneben gibt es folgende Tipps:

  • Haut vorsichtig von Salz, Schweiß, Sand und Pflegeprodukten reinigen und mit feuchten Tüchern kühlen.
  • Anschließend spezielle After-Sun-Produkte auftragen. Die Auswahl dafür ist groß, Beratung gibt es in der Apotheke.
  • Unbedingt ausreichend trinken. Das beugt Kreislaufproblemen vor und unterstützt die Haut beim Heilungsprozess.
  • Bei starkem Juckreiz Gel mit juckreizstillenden Wirkstoffen (z.B. Bamipin und Dimetinden ) auftragen. Einige Gele sind auch für Kinder zugelassen und in der Apotheke erhältlich. Für Schwangere und Stillende sind die genannten Wirkstoffe nicht geeignet. Für sie gibt es in der Apotheke spezielle Präparate mit pflanzlichen Extrakten.
  • Cremes mit Hydrokortison lindern Schmerzen und Schwellungen. Sie können in zwei verschiedenen Wirkstärken bis zu dreimal täglich aufgetragen werden. Länger als zwei (hohe Dosierung) bis vier Wochen (niedrige Dosierung) sollten man sie aber nicht verwenden, da Kortisoncremes auf Dauer der Haut schaden.

Bei Blasen und Fieber zur Ärzt*in

Bei sehr starken Schmerzen helfen orale Schmerzmittel. Am besten sind Präparate geeignet, die auch die Entzündung eindämmen (z. B. ASS oder Ibuprofen). Sie sollte man allerdings nur nach ärztlichem Rat einnehmen. Doch nicht nur bei starken Schmerzen ist es besser, den Sonnenbrand ärztlich abklären zu lassen. Zur Haus- oder Kinderärzt*in gehen sollte man auch wenn

  • Kinder unter sechs Jahren betroffen sind,
  • sich Blasen bilden,
  • Fieber, Übelkeit oder Kreislaufbeschwerden auftreten oder
  • viele oder sehr große Hautbereiche verbrannt sind.

Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / pa / Christin Klose