Gesundheit heute

Prokalzitonin (Procalcitonin, PCA)

ist das Prohormon, also die Vorstufe des Schilddrüsenhormons Kalzitonin.

Normalbereich im Blutserum

< 0,005 ng/ml 

Indikation

  • Unterscheidung bakterieller und viraler Infektionen
  • Früherkennung bakterieller Infektionen
  • Verlaufskontrolle bei Blutvergiftung

Bakterielle Infektionen oder die Gefahr einer Sepsis zeichnen sich durch einen erhöhten Prokalzitonin-Wert aus. Bei viralen Infektionen hingegen liegt der Prokalzitonin-Wert im Normalbereich.

Bedeutung erhöhter Werte

Die Art und Schwere der bakteriellen Infektion lässt sich am Prokalzitonin-Wert ablesen. Allgemein gilt:

  • < 0,5 ng/ml: lokale Entzündung und Infektion möglich
  • 0,25–0,5 ng/ml: umkomplizierte bakterielle Bronchitis und Lungenentzündung
  • 0,5–2,0 ng/ml: mäßige systemische Entzündungsreaktion; bei Erregernachweis aus dem Blut ist Sepsis sicher
  • 2,0–10 ng/ml: schwere systemische Entzündungsreaktion mit hohem Risiko für ein Organversagen
  • > 10 ng/ml: sehr schwere systemische Entzündungsreaktion mit hohem Risiko für einen tödlichen Verlauf

Therapieempfehlung

Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF): Bei einem Prokalzitonin-Wert unter 0,1 ng/ml sollten Ärzte auf eine Behandlung mit Antibiotika verzichten.

Von: Dr. nat. med. Anke Kopacek, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Mittelmeerküche bei Nierenkrankheit?

Die Mittelmeerküche ist besonders empfehlenswert für Herzpatienten – gilt das gleiche für Nierenpatienten?

Mittelmeerküche bei Nierenkrankheit?

Blutwerte regelmäßig prüfen lassen

Die Mittelmeerküche gilt als besonders ausgewogen und gesund. Doch wie sieht es bei nierenkranken Menschen aus? Was Experten ihnen raten.

Vor- und Nachteile der Mittelmeerküche für Nierenpatienten

Eine mediterrane Ernährung empfiehlt sich insbesondere für Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden – schließlich ist sie fleischarm und dafür reich an Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch, Nüssen und hochwertigen Ölen. Auch gesunde Menschen profitieren von einer solchen Ernährungsweise.
In einer aktuellen Veröffentlichung der Arbeitsgruppe „European Renal Nutrition“ werden die Vor- und Nachteile einer mediterranen Diät für Nierenpatienten diskutiert. Ihr Fazit ist überwiegend positiv: Die Diät reduziert Entzündungen, hält den Blutzuckerspiegel relativ konstant, enthält in etwa die für Nierenpatienten empfohlene Proteinmenge und führt zu einer geringeren Salz- und Phosphat-Aufnahme als viele andere Ernährungsweisen. Potenziell nachteilig sei hingegen die erhöhte Kalium-Zufuhr durch viel Obst und Gemüse: Hier droht eine Überversorgung (Hyperkaliämie). Nierenkranke Patienten sollten daher bei einer entsprechenden Ernährung regelmäßig ihren Serumkaliumwert überprüfen lassen.

Mittelmeerküche bei normalen Kalium-Werten empfehlenswert

„Solange die Kalium-Werte im Normalbereich liegen, spricht vieles dafür, dass Nierenpatienten im Hinblick auf ihr kardiovaskuläres Risiko und auch im Hinblick auf nierenspezifische Problematiken von der mediterranen Diät profitieren“, meint Dr. Jan C. Galle, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie. Für eine einseitige Ernährung aus Pizza und Pasta gelte das aber natürlich nicht.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V.

Von: Leonard Olberts; Bild: Anna Kurzaeva/Shutterstock.com