Gesundheit heute

Wachstumshormon und IGF-1 (IGF-I, Somatomedin C)

Das Wachstumshormon (HGH, STH) wird im Hypophysenvorderlappen gebildet, nachts mehr als tags. Es wirkt jedoch überwiegend nicht direkt, sondern stimuliert in der Leber die Bildung von IGF-1 (Insulin like growth factor), das der wichtigste Vermittler der Wachstumshormonwirkungen ist.

Normalwerte (Blut) [TLD]

  • Wachstumshormon: Erwachsene 0–8 µg/l, mit zunehmendem Alter absinkend
  • IGF-1: Junge Erwachsene 120–400 µg/l, mit zunehmendem Alter absinkend

Indikation

  • Verdacht auf Wachstumshormon-Mangel oder -Überproduktion (z.B. bei Großwuchs, Minderwuchs)
  • Therapiekontrolle bei Gabe von Wachstumshormon

Ursachen erhöhter Werte

  • Krankhafter Großwuchs oder Akromegalie durch abnorme Produktion von Wachstumshormon bei Hypophysenvorderlappenadenom
  • Übergewicht

Ursachen erniedrigter Werte

  • Hypophysenvorderlappen-Unterfunktion
  • Magersucht

Hinweise

Einzelbestimmungen des Wachstumshormons lassen nur bei deutlichen Veränderungen eine Aussage zu, weshalb meist Funktionstests durchgeführt werden.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Eisenmangel bei Herzschwäche

Experten fordern regelmäßigen Test

Patienten mit einer chronischen Herzschwäche leiden häufig unter einem Eisenmangel, der ihr Leiden noch verschlimmern kann. Experten fordern daher eine regelmäßige Überprüfung der Eisenwerte bei Herzpatienten.

Sind Sie ständig müde, können sich schlecht konzentrieren und bringen körperlich nicht die gewohnte Leistung? Schuld könnte ein Eisenmangel sein. Die Mangelerscheinung betrifft viele Menschen, besonders häufig aber Herzpatienten. Bei einer chronischen Herzschwäche nimmt der Körper nur vermindert Eisen aus dem Darm auf. Die verminderte Zufuhr erschwert es dem Herzmuskel, seine Pumpfunktion zu erfüllen.

Eisenstoffwechsel regelmäßig bei Herzpatienten prüfen

„In Anbetracht der Häufigkeit und klinischen Folgen des Eisenmangels sollte bei allen Patienten mit Herzschwäche routinemäßig der Eisenstoffwechsel überprüft werden“, fordert Dr. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Dabei sollten die Werte von Ferritin, Transferrin und Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) bestimmt werden. Letzterer zeigt, ob eine Blutarmut vorliegt.

Eisentabletten bei Herzschwäche unwirksam

Wird ein Eisenmangel festgestellt, muss etwa alle drei Monate intravenös eine Eiseninfusion verabreicht werden. „Eine Eisenzufuhr über eisenhaltige Tabletten ist nicht möglich, weil bei Herzschwäche eisenhaltige Tabletten vom Darm nicht aufgenommen werden können“, erklärt Meinertz.

Weitere Informationen zum Thema Herzschwäche erhalten Sie im Experten-Ratgeber „Das schwache Herz“, den Sie kostenfrei bei der Deutschen Herzstiftung online oder telefonisch unter 069 955128400 bestellen können.

Quelle: Deutsche Herzstiftung

Von: Leonard Olberts