Gesundheit heute

TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon)

Das Hypophysenvorderlappenhormon TSH reguliert die Jodaufnahme in die Schilddrüse und stimuliert die Schilddrüsentätigkeit. Die TSH-Freisetzung wiederum wird durch das Steuerhormon TRH (Thyreotropin Releasinghormon) aus dem Hypothalamus kontrolliert (Schaubild zum Regelkreis der Schilddrüsenhormone).

Die TSH-Bestimmung ist der wichtigste (Such-)Test auf eine Schilddrüsenüber- oder unterfunktion. Liegt der TSH-Wert außerhalb des Normbereichs, folgen weitere Untersuchungen, v. a. die Bestimmung der Schilddrüsenhormone T3 und T4 sowie gelegentlich ein TRH-[Stimulations]Test. Dabei wird geprüft, um wie viel der TSH-Wert auf Gabe von TRH ansteigt.

Normalbereich (Blut) [TLD]

  • TSH: 0,4–4,0 mU/l
  • TRH-[Stimulations-]Test: Anstieg des TSH-Werts nach TRH-Gabe um 2–25 mU/l.

Indikation

TSH:

  • Suchtest auf Schilddrüsenfunktionsstörungen (Neugeborenen-Screening)
  • Beim geringsten Verdacht auf eine Unterfunktion der Schilddrüse möglichst noch vor oder während der Schwangerschaft, da sonst ein erhöhtes Fehlgeburtsrisiko droht
  • Therapiekontrolle bei Behandlung mit Schilddrüsenhormonen
  • Klärung von erhöhten Prolaktinspiegeln oder Cholesterinwerten im Blut
  • Unklare Krankheitszustände, bei denen die Möglichkeit einer Schilddrüsenfunktionsstörung besteht.

TRH-[Stimulations-]Test:

  • Unklare Schilddrüsenfunktionsstörungen, die durch Bestimmung der übrigen Schilddrüsenwerte nicht zu klären sind
  • Erkrankungen von Hypothalamus und Hypophyse.

Ursachen erhöhter Werte

TSH:

  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Selten: TSH produzierende Tumoren der Hypophyse (mit nachfolgender Schilddrüsenüberfunktion).

TRH-[Stimulations-]Test:

  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Jodmangel.

Ursachen erniedrigter Werte

TSH:

  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Erstes Schwangerschaftsdrittel, schwere körperliche und seelische Krankheiten, Behandlung mit Kortison oder Dopamin (z. B. bei Parkinson-Krankheit)
  • Funktionseinschränkung der Hypophyse oder des Hypothalamus.

TRH-[Stimulations-]Test:

  • Vor allem in Frühstadien verschiedener Schilddrüsenerkrankungen
  • Behandlung mit Schilddrüsenhormonen, Schilddrüsenüberfunktion
  • Schilddrüsenunterfunktion durch Hypophysenstörung.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Blutspenden senkt Bluthochdruck

Spender fühlen sich fitter

Wer regelmäßig Blut spendet, profitiert nicht nur vom obligatorischen Gesundheitscheck: Er kann auch lang anhaltend seinen Blutdruck senken. Studien weisen zudem auf weitere positive Auswirkungen auf die Gesundheit hin.

Die Anzahl der Blutspenden ist in Deutschland seit Jahren rückläufig. Dabei retten Bluttransfusionen nicht nur das Leben schwerkranker Patienten – sie wirken sich offenbar auch positiv auf die Spender-Gesundheit aus. Das gilt vor allem für Menschen mit Bluthochdruck: In mehreren Studien der Berliner Charité zeigte sich ein direkter Zusammenhang zwischen Blutspende und einer Blutdruckminderung.

Regelmäßige Spenden senken Blutdruck lang anhaltend

Die blutdrucksenkende Wirkung zeigte sich umso stärker, je häufiger Blut gespendet wurde: Spender mit einem mittelschweren Bluthochdruck wiesen nach vier Spenden innerhalb eines Jahres eine deutliche Senkung um 17,1 mmHg systolisch und 11,7 mmHg diastolisch auf. „Selbst kleinste Minderungen des Blutdrucks um zwei bis drei mmHg schützen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die in manchen Fällen sogar zum Tode führen können“, erklärt Dr. Andreas Michalsen, Chefarzt im Immanuel Krankenhaus Berlin. „Eine Senkung des Blutdrucks von zehn mmHg systolisch oder fünf mmHg diastolisch vermindert das Risiko eines Schlaganfalls und ischämischer Herzerkrankungen um bis zu 40 Prozent.“ Die Studienergebnisse legen nahe, dass es sich um einen lang anhaltenden Effekt handelt.

Blutspender haben womöglich verbesserte Immunabwehr

Die positive Wirkung regelmäßigen Blutspendens scheint zudem über die Blutdruckminderung hinauszugehen. So zeigte sich auch eine Verbesserung der antioxidativen Kapazität: „Dies könnte implizieren, dass regelmäßige Blutspender im Vergleich zu Nicht-Blutspendern seltener an Erkältungen erkranken und eine gesteigerte Immunabwehr aufweisen“, folgert Michalsen. In einer Befragung gaben regelmäßige Spender zudem an, sich leistungsfähiger zu fühlen. „Der Schluss liegt also nahe, dass regelmäßiges Blutspenden positive Effekte auf das Wohlbefinden im Allgemeinen und die Gesundheit von Hypertonikern im Besonderen hat.“

Quelle: Internisten im Netz

Von: Leonard Olberts