Gesundheit heute

T4 (Tetrajodthyronin)

Das jodhaltige T4 ist eines der beiden Schilddrüsenhormone. T4 ist im Blut größtenteils an TBG (Thyroxinbindendes Globulin) gebunden. Biologisch aktiv ist nur das fT4 (freie Thyroxin, Freies T4) im Blut.

Dabei ist T4 biologisch nur schwach aktiv, viel wirksamer ist das T3 (Trijodthyronin). T4 und T3 wirken praktisch auf den gesamten Organismus. Sie steigern u. a. Grundumsatz (Energieverbrauch und Wärmeproduktion in Ruhe) und Stoffwechsel und sind unverzichtbar für ein normales Wachstum und eine ungestörte körperliche und geistige Entwicklung.

Normalbereich (Blut) [TLD]

  • Gesamt-T4 (TT4): 55–110 µg/l (77–142 nmol/l)
  • fT4: 8–18 ng/l (10–23 pmol/l)

Indikation

  • Weiterführende Untersuchung bei Erhöhung oder Erniedrigung des TSH-Werts
  • Verdacht auf Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse
  • Kontrolle einer Behandlung mit Schilddrüsenhormonen.

Ursachen erhöhter Werte

  • Schilddrüsenüberfunktion, z. B. bei autonomem Schilddrüsenadenom, Morbus Basedow oder im Frühstadium einer subakuten oder chronischen Schilddrüsenentzündung)
  • Überdosierung von Schilddrüsenhormonen
  • Einnahme jodhaltiger Medikamente oder Untersuchung mit jodhaltigen Kontrastmitteln bei bis dahin unerkannter Schilddrüsenfunktionsstörung.

Ursachen erniedrigter Werte

  • Schilddrüsenunterfunktion, z. B. angeboren, bei chronischer Schilddrüsenentzündung, nach Schilddrüsenoperation oder Radiojodtherapie, bei Funktionseinschränkung der Hypophyse
  • Überdosierung schilddrüsenfunktionshemmender Medikamente (Thyreostatika)
  • Extremer Jodmangel.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Mittelmeerküche bei Nierenkrankheit?

Die Mittelmeerküche ist besonders empfehlenswert für Herzpatienten – gilt das gleiche für Nierenpatienten?

Mittelmeerküche bei Nierenkrankheit?

Blutwerte regelmäßig prüfen lassen

Die Mittelmeerküche gilt als besonders ausgewogen und gesund. Doch wie sieht es bei nierenkranken Menschen aus? Was Experten ihnen raten.

Vor- und Nachteile der Mittelmeerküche für Nierenpatienten

Eine mediterrane Ernährung empfiehlt sich insbesondere für Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden – schließlich ist sie fleischarm und dafür reich an Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch, Nüssen und hochwertigen Ölen. Auch gesunde Menschen profitieren von einer solchen Ernährungsweise.
In einer aktuellen Veröffentlichung der Arbeitsgruppe „European Renal Nutrition“ werden die Vor- und Nachteile einer mediterranen Diät für Nierenpatienten diskutiert. Ihr Fazit ist überwiegend positiv: Die Diät reduziert Entzündungen, hält den Blutzuckerspiegel relativ konstant, enthält in etwa die für Nierenpatienten empfohlene Proteinmenge und führt zu einer geringeren Salz- und Phosphat-Aufnahme als viele andere Ernährungsweisen. Potenziell nachteilig sei hingegen die erhöhte Kalium-Zufuhr durch viel Obst und Gemüse: Hier droht eine Überversorgung (Hyperkaliämie). Nierenkranke Patienten sollten daher bei einer entsprechenden Ernährung regelmäßig ihren Serumkaliumwert überprüfen lassen.

Mittelmeerküche bei normalen Kalium-Werten empfehlenswert

„Solange die Kalium-Werte im Normalbereich liegen, spricht vieles dafür, dass Nierenpatienten im Hinblick auf ihr kardiovaskuläres Risiko und auch im Hinblick auf nierenspezifische Problematiken von der mediterranen Diät profitieren“, meint Dr. Jan C. Galle, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie. Für eine einseitige Ernährung aus Pizza und Pasta gelte das aber natürlich nicht.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V.

Von: Leonard Olberts; Bild: Anna Kurzaeva/Shutterstock.com