Gesundheit heute

T3 (Trijodthyronin)

Das Schilddrüsenhormon T3 (Trijodthyronin) wird überwiegend durch Abspaltung eines Jods aus dem Schilddrüsenhormon T4 (Thyroxin) außerhalb der Schilddrüse gebildet. T3 ist das aktivere der beiden. T3 ist im Blut ganz überwiegend an Eiweiße gebunden und somit biologisch inaktiv. Nur das freie Trijodthyronin (fT3 oder Freies T3) ist biologisch wirksam. T4 und T3 wirken praktisch auf den gesamten Organismus. Sie steigern u. a. Grundumsatz (Energieverbrauch und Wärmeproduktion in Ruhe) und Stoffwechsel und sind unverzichtbar für ein normales Wachstum und eine ungestörte körperliche und geistige Entwicklung.

Normalbereich (Blut) [TLD]

  • Gesamt-T3 (TT3): 0,9–1,8 µg/l (1,4–2,8 nmol/l)
  • fT3: 3,5–8 ng/l (5,4–12,3 pmol/l)

Indikation

Verdacht auf Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse, der durch Bestimmung von T4 und TSH nicht zu klären ist

Ursachen erhöhter Werte

  • Schilddrüsenüberfunktion, Überdosierung von Schilddrüsenhormonen
  • Isolierte T3-Hyperthyreose.

Ursachen erniedrigter Werte

  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Behandlung mit Thyreostatika (hemmen die Schilddrüsentätigkeit)
  • Low-T3-Syndrom durch verminderte Umwandlung von T4 zu T3 bei schwerstkranken Patienten (z. B. mit Blutvergiftung) oder im Alter.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Studie: Altruismus ist Herzenssache

Wer großzügig ist, hört auf sein Herz

Wer vor einer schwierigen Entscheidung steht, dem wird häufig geraten: Hör auf dein Herz. Eine Studie zeigt nun, dass Menschen, denen das besonders gut gelingt, eher zu selbstlosem Verhalten neigen.

Je genauer Herzschlag erkannt wird, desto mehr Geld wird gespendet

Großzügige Menschen sind mehr im Einklang mit ihrem Körper – genauer: mit Ihrem Herzschlag. Das zeigt eine aktuelle Studie. Sie bestand aus zwei Experimenten: Zum einen wurden den Teilnehmern Töne vorgespielt, die sie danach beurteilen sollten, ob sie mit ihrem Herzschlag im Takt waren oder nicht. Der Puls durfte dabei nicht mit der Hand gefühlt werden. Zum anderen nahmen sie an einem Computer-basierten Spiel teil, in dem Geldbeträge mit Fremden geteilt werden sollten. Es zeigte sich: Je genauer die Teilnehmer beurteilen konnten, ob ihr Herzschlag mit den Tönen im Takt war, desto mehr Geld gaben sie bereitwillig ab.

Körperliche Veränderung steuert offenbar selbstloses Verhalten

Die Mitautorin der Studie Dr. Jane Aspell erklärt sich das Ergebnis folgendermaßen: „Es ist möglich, dass eine emotional aufgeladene Situation – etwa zu entscheiden, ob man Geld weggibt oder nicht – eine Veränderung des Herzschlags verursacht. Diese körperliche Veränderung könnte bei denjenigen Menschen, die besser darin sind, ihren Herzschlag wahrzunehmen, die Entscheidung in Richtung der großzügigen Option beeinflussen. Dieser Fund weist darauf hin, dass Menschen in gewisser Weise ‚auf ihr Herz hören‘, um ihr selbstloses Verhalten zu steuern.“

Das Ergebnis sollte allerdings mit Vorsicht genossen werden: In einem weiteren Schritt wurden die Teilnehmer darin geschult, ihren Herzschlag besser wahrzunehmen. Jetzt hörten sie zwar eher auf ihr Herz – spendabler machte sie das dennoch nicht.

Quelle: Scientific Reports

Von: Leonard Olberts