Gesundheit heute

Schilddrüsen-[Auto]antikörper

Schilddrüsen-[Auto]antikörper richten sich gegen Bestandteile der Schilddrüse:

  • Schilddrüsenperoxidase-[Auto]antikörper (TPO-AK, Anti-TPO) richten sich gegen ein Enzym, das eine wesentliche Rolle bei der Bildung von Schilddrüsenhormon spielt.
  • Ziel der TSH-Rezeptor-[Auto]antikörper (TRAK, TSH-R-AK) sind die Andockstellen für das Hypophysenhormon TSH auf der Schilddrüsenzelloberfläche. In der Regel führen die TRAK zu einer verstärkten Abgabe von Schilddrüsenhormonen.
  • Diagnostisch weniger bedeutsam sind z. B. Thyreoglobulin-[Auto]antikörper (TAK, Tg-Ak) gegen die Schilddrüsenhormon-Vorläufersubstanz Thyreoglobulin, Schilddrüsen-Mikrosomen-[Auto]antikörper (MAK) gegen die Mikrosomen der Schilddrüse (abgegrenzte Strukturen in den Schilddrüsenzellen) sowie T3-[Auto]antikörper und T4-[Auto-]antikörper gegen die Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) bzw. T4 (Thyroxin).

Normalbereich (Blut)

Laborabhängig

Indikation

Unklare Schilddrüsenfunktionsstörung, Verdacht auf Schilddrüsenentzündung

Ursachen eines Antikörper- nachweises [KLL; LAB]

  • TPO-AK positiv bei 60–70 % der Patienten mit Morbus Basedow, bei 60–90 % der Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis, bei 5 % der Patienten mit Schilddrüsenautonomie/Gesunden
  • TRAK positiv bei 80–100 % der Patienten mit Morbus Basedow, bei 10 % der Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis, bei 5 % der Patienten mit Schilddrüsenautonomie/Gesunden
  • TAK positiv bei 10–20 % der Patienten mit Morbus Basedow, bei 30–40 % der Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis, bei 5 % der Patienten mit Schilddrüsenautonomie/Gesunden

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Eisenmangel bei Herzschwäche

Experten fordern regelmäßigen Test

Patienten mit einer chronischen Herzschwäche leiden häufig unter einem Eisenmangel, der ihr Leiden noch verschlimmern kann. Experten fordern daher eine regelmäßige Überprüfung der Eisenwerte bei Herzpatienten.

Sind Sie ständig müde, können sich schlecht konzentrieren und bringen körperlich nicht die gewohnte Leistung? Schuld könnte ein Eisenmangel sein. Die Mangelerscheinung betrifft viele Menschen, besonders häufig aber Herzpatienten. Bei einer chronischen Herzschwäche nimmt der Körper nur vermindert Eisen aus dem Darm auf. Die verminderte Zufuhr erschwert es dem Herzmuskel, seine Pumpfunktion zu erfüllen.

Eisenstoffwechsel regelmäßig bei Herzpatienten prüfen

„In Anbetracht der Häufigkeit und klinischen Folgen des Eisenmangels sollte bei allen Patienten mit Herzschwäche routinemäßig der Eisenstoffwechsel überprüft werden“, fordert Dr. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Dabei sollten die Werte von Ferritin, Transferrin und Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) bestimmt werden. Letzterer zeigt, ob eine Blutarmut vorliegt.

Eisentabletten bei Herzschwäche unwirksam

Wird ein Eisenmangel festgestellt, muss etwa alle drei Monate intravenös eine Eiseninfusion verabreicht werden. „Eine Eisenzufuhr über eisenhaltige Tabletten ist nicht möglich, weil bei Herzschwäche eisenhaltige Tabletten vom Darm nicht aufgenommen werden können“, erklärt Meinertz.

Weitere Informationen zum Thema Herzschwäche erhalten Sie im Experten-Ratgeber „Das schwache Herz“, den Sie kostenfrei bei der Deutschen Herzstiftung online oder telefonisch unter 069 955128400 bestellen können.

Quelle: Deutsche Herzstiftung

Von: Leonard Olberts