Gesundheit heute

Retikulozyten

Retikulozyten sind ganz junge rote Blutkörperchen, die unter dem Mikroskop noch dunkle Körnchen oder eine netzartige Struktur in ihrem Inneren zeigen und somit gut von den älteren („reifen“) roten Blutkörperchen zu unterscheiden sind. Die Zahl der Retikulozyten gibt Aufschluss über die Blutbildungsleistung im Knochenmark.

Normalbereich (Blut) [KLL]

0,5–2 % der roten Blutkörperchen (laborabhängig)

Indikation

  • Unklare Blutarmut (Anämie)
  • Verlaufskontrolle einer Anämiebehandlung.

Ursachen erhöhter Werte (gesteigerte Bildung roter Blutkörperchen)

  • Hämolytische Anämie
  • 2–3 Tage nach akutem Blutverlust
  • Behandlung von Mangelanämien, z. B. bei Eisen-, Folsäure- oder Vitamin-B12-Mangel
  • Regeneration des Knochenmarks nach Knochenmarkschädigung, z. B. durch Medikamente.

Ursachen erniedrigter Werte (verminderte Bildung roter Blutkörperchen)

  • Anämie infolge von Eisen-, Vitamin-B12- oder Folsäure-Mangel
  • Anämie infolge einer chronischen Erkrankung, z. B. Infektion, (bösartiger) Tumor
  • Anämie bei chronischem Nierenversagen
  • Anämie bei Knochenmarkschädigung z. B. durch Zytostatika, aplastische Anämie.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Eisenmangel bei Herzschwäche

Experten fordern regelmäßigen Test

Patienten mit einer chronischen Herzschwäche leiden häufig unter einem Eisenmangel, der ihr Leiden noch verschlimmern kann. Experten fordern daher eine regelmäßige Überprüfung der Eisenwerte bei Herzpatienten.

Sind Sie ständig müde, können sich schlecht konzentrieren und bringen körperlich nicht die gewohnte Leistung? Schuld könnte ein Eisenmangel sein. Die Mangelerscheinung betrifft viele Menschen, besonders häufig aber Herzpatienten. Bei einer chronischen Herzschwäche nimmt der Körper nur vermindert Eisen aus dem Darm auf. Die verminderte Zufuhr erschwert es dem Herzmuskel, seine Pumpfunktion zu erfüllen.

Eisenstoffwechsel regelmäßig bei Herzpatienten prüfen

„In Anbetracht der Häufigkeit und klinischen Folgen des Eisenmangels sollte bei allen Patienten mit Herzschwäche routinemäßig der Eisenstoffwechsel überprüft werden“, fordert Dr. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Dabei sollten die Werte von Ferritin, Transferrin und Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) bestimmt werden. Letzterer zeigt, ob eine Blutarmut vorliegt.

Eisentabletten bei Herzschwäche unwirksam

Wird ein Eisenmangel festgestellt, muss etwa alle drei Monate intravenös eine Eiseninfusion verabreicht werden. „Eine Eisenzufuhr über eisenhaltige Tabletten ist nicht möglich, weil bei Herzschwäche eisenhaltige Tabletten vom Darm nicht aufgenommen werden können“, erklärt Meinertz.

Weitere Informationen zum Thema Herzschwäche erhalten Sie im Experten-Ratgeber „Das schwache Herz“, den Sie kostenfrei bei der Deutschen Herzstiftung online oder telefonisch unter 069 955128400 bestellen können.

Quelle: Deutsche Herzstiftung

Von: Leonard Olberts