Gesundheit heute

Quickwert und INR

Der Quickwert ist ein Suchtest auf Gerinnungsstörungen. Er dient außerdem zur Überwachung einer gerinnungshemmenden Therapie mit Cumarinen. Da aber die Quickwerte verschiedener Labors nur unzureichend miteinander vergleichbar sind, wird hier zunehmend die INR (international normalized ratio) benutzt, die international standardisiert und weniger laborabhängig ist.

Normalbereich (Blut) [KLL; TLD]

  • Quickwert: 70–130 % (laborabhängig)
  • INR: 0,85–1,15

Indikation

  • Suchtest bei Blutungsneigung
  • Ausschluss einer Gerinnungsstörung vor operativen Eingriffen
  • Überwachung der Behandlung mit Cumarinen
  • Verlaufskontrolle bei schweren Lebererkrankungen und Vitamin-K-Mangel.

Ursachen erniedrigter Werte

  • Behandlung mit Cumarinen
  • Schwere Lebererkrankungen mit verminderter Bildung von Gerinnungsfaktoren
  • Vitamin-K-Mangel
  • Angeborener Mangel an Gerinnungsfaktoren
  • Verbrauchskoagulopathie, gesteigerte Fibrinolyse.

Hinweise

Der Zielbereich (therapeutische Bereich) für den Quickwert bei einer Cumarinbehandlung liegt je nach gewünschtem Grad der Gerinnungshemmung bei 15–40 % (15 % = starke Gerinnungshemmung mit höherer Gefahr von Spontanblutungen, 40 % = mäßige Gerinnungshemmung mit geringer Gefahr von Spontanblutungen). Bei der INR liegt der Zielbereich bei 1,5–4,5, wobei hohe Zahlenwerte eine starke Gerinnungshemmung anzeigen.

Zur Selbststeuerung der Behandlung mit Cumarinen ist ein selbst durchführbarer Test ähnlich einer Blutzuckermessung verfügbar (Coaguchek®). Dieser kann nach einer Schulung den häufigen Gang zum Arzt zur Quick-Kontrolle ersparen.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Mittelmeerküche bei Nierenkrankheit?

Die Mittelmeerküche ist besonders empfehlenswert für Herzpatienten – gilt das gleiche für Nierenpatienten?

Mittelmeerküche bei Nierenkrankheit?

Blutwerte regelmäßig prüfen lassen

Die Mittelmeerküche gilt als besonders ausgewogen und gesund. Doch wie sieht es bei nierenkranken Menschen aus? Was Experten ihnen raten.

Vor- und Nachteile der Mittelmeerküche für Nierenpatienten

Eine mediterrane Ernährung empfiehlt sich insbesondere für Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden – schließlich ist sie fleischarm und dafür reich an Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch, Nüssen und hochwertigen Ölen. Auch gesunde Menschen profitieren von einer solchen Ernährungsweise.
In einer aktuellen Veröffentlichung der Arbeitsgruppe „European Renal Nutrition“ werden die Vor- und Nachteile einer mediterranen Diät für Nierenpatienten diskutiert. Ihr Fazit ist überwiegend positiv: Die Diät reduziert Entzündungen, hält den Blutzuckerspiegel relativ konstant, enthält in etwa die für Nierenpatienten empfohlene Proteinmenge und führt zu einer geringeren Salz- und Phosphat-Aufnahme als viele andere Ernährungsweisen. Potenziell nachteilig sei hingegen die erhöhte Kalium-Zufuhr durch viel Obst und Gemüse: Hier droht eine Überversorgung (Hyperkaliämie). Nierenkranke Patienten sollten daher bei einer entsprechenden Ernährung regelmäßig ihren Serumkaliumwert überprüfen lassen.

Mittelmeerküche bei normalen Kalium-Werten empfehlenswert

„Solange die Kalium-Werte im Normalbereich liegen, spricht vieles dafür, dass Nierenpatienten im Hinblick auf ihr kardiovaskuläres Risiko und auch im Hinblick auf nierenspezifische Problematiken von der mediterranen Diät profitieren“, meint Dr. Jan C. Galle, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie. Für eine einseitige Ernährung aus Pizza und Pasta gelte das aber natürlich nicht.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V.

Von: Leonard Olberts; Bild: Anna Kurzaeva/Shutterstock.com