Gesundheit heute

Porphyrine

Porphyrine sind Zwischenprodukte der Häm-Bildung (das Häm ist der eisenhaltige Farbstoffanteil im roten Blutfarbstoff Hämoglobin). Störungen der Häm-Bildung (Porphyrien) verursachen eine Anreicherung von Porphyrinen und ihrer Vorstufen Delta-Aminolävulinsäure (DALS) und Porphobilinogen (PBG) mit nachfolgender Ausscheidung im Urin.

Normalbereich (24-Stunden-Sammelurin) [KLL; LAB; TLD]

  • Delta-Aminolävulinsäure: < 6,5 mg/24 Std. (< 50 µmol/24 Std.)
  • Porphobilinogen: < 1,7 mg/24 Std. (< 7,5 µmol/24 Std.)
  • Gesamtporphyrine: < 100 µg/24 Std. (< 7120 nmol/24 Std.)

Indikation

  • Verdacht auf Porphyrie
  • Klärung eines dunkel gefärbten Urins
  • Verdacht auf Bleivergiftung

Ursachen erhöhter Werte

  • Porphyrie
  • Vergiftungen mit Alkohol, Medikamenten, Blei, anderen Schwermetallen oder Chemikalien
  • Leberschädigung
  • Verschiedene Blutkrankheiten

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Blutspenden senkt Bluthochdruck

Spender fühlen sich fitter

Wer regelmäßig Blut spendet, profitiert nicht nur vom obligatorischen Gesundheitscheck: Er kann auch lang anhaltend seinen Blutdruck senken. Studien weisen zudem auf weitere positive Auswirkungen auf die Gesundheit hin.

Die Anzahl der Blutspenden ist in Deutschland seit Jahren rückläufig. Dabei retten Bluttransfusionen nicht nur das Leben schwerkranker Patienten – sie wirken sich offenbar auch positiv auf die Spender-Gesundheit aus. Das gilt vor allem für Menschen mit Bluthochdruck: In mehreren Studien der Berliner Charité zeigte sich ein direkter Zusammenhang zwischen Blutspende und einer Blutdruckminderung.

Regelmäßige Spenden senken Blutdruck lang anhaltend

Die blutdrucksenkende Wirkung zeigte sich umso stärker, je häufiger Blut gespendet wurde: Spender mit einem mittelschweren Bluthochdruck wiesen nach vier Spenden innerhalb eines Jahres eine deutliche Senkung um 17,1 mmHg systolisch und 11,7 mmHg diastolisch auf. „Selbst kleinste Minderungen des Blutdrucks um zwei bis drei mmHg schützen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die in manchen Fällen sogar zum Tode führen können“, erklärt Dr. Andreas Michalsen, Chefarzt im Immanuel Krankenhaus Berlin. „Eine Senkung des Blutdrucks von zehn mmHg systolisch oder fünf mmHg diastolisch vermindert das Risiko eines Schlaganfalls und ischämischer Herzerkrankungen um bis zu 40 Prozent.“ Die Studienergebnisse legen nahe, dass es sich um einen lang anhaltenden Effekt handelt.

Blutspender haben womöglich verbesserte Immunabwehr

Die positive Wirkung regelmäßigen Blutspendens scheint zudem über die Blutdruckminderung hinauszugehen. So zeigte sich auch eine Verbesserung der antioxidativen Kapazität: „Dies könnte implizieren, dass regelmäßige Blutspender im Vergleich zu Nicht-Blutspendern seltener an Erkältungen erkranken und eine gesteigerte Immunabwehr aufweisen“, folgert Michalsen. In einer Befragung gaben regelmäßige Spender zudem an, sich leistungsfähiger zu fühlen. „Der Schluss liegt also nahe, dass regelmäßiges Blutspenden positive Effekte auf das Wohlbefinden im Allgemeinen und die Gesundheit von Hypertonikern im Besonderen hat.“

Quelle: Internisten im Netz

Von: Leonard Olberts