Gesundheit heute

Phosphat (PO4)

Der Mineralstoff Phosphat (Übersicht Mineralstoffe) ist ein lebenswichtiger Bestandteil aller Körperzellen, z. B. als Baustein des für die Energiegewinnung der Zelle notwendigen ATP (Adenosintriphosphat). Besonders reichlich ist Phosphat als Bestandteil des Hydroxylapatits in Knochen enthalten. Die Phosphat-Clearance gibt an, wie viel Blut pro Minute von Phosphat „gereinigt“ werden kann.

Normalbereich [KLL; LAB; TLD]

  • Phosphat (Blut, nüchtern): 2,6–4,5 mg/dl (0,84–1,45 mmol/l)
  • Phosphat-Clearance: 5,4–16,2 ml/Min.

Indikation

Phosphat:

  • Verdacht auf Störung des Kalziumstoffwechsels
  • Nierensteine
  • Kontrolluntersuchung bei chronischem Nierenversagen, nach Schilddrüsenoperationen, bei schweren Verdauungsstörungen und Alkoholmissbrauch.

Phosphat-Clearance: Nebenschilddrüsenerkrankungen, Nierenerkrankungen mit Phosphatverlust.

Ursachen erhöhter Werte

  • Phosphat: Chronisches Nierenversagen, Nebenschilddrüsenunterfunktion
  • Phosphat-Clearance: Nebenschilddrüsen-Überfunktion (Hyperparathyreoidismus), Verdauungsstörungen, Nierenschäden mit vermehrter Phosphatausscheidung.

Ursachen erniedrigter Werte

  • Phosphat: Nebenschilddrüsen-Überfunktion, Verdauungsstörungen, Rachitis bei Vitamin-D-Mangel, Alkoholabhängigkeit, Einnahme aluminiumhaltiger Antazida
  • Phosphat-Clearance: Nierenversagen, Nebenschilddrüsenunterfunktion.

Ursachen erniedrigter Werte

Zur Bestimmung der Phosphat-Clearance trinkt der Patient morgens nüchtern 500 ml Tee, eine Stunde später trinkt er nochmals 250 ml Tee, und es beginnt die zweistündige Urinsammelperiode (Urin von erster und zweiter Stunde getrennt sammeln). Außerdem ist eine Blutentnahme erforderlich. Der Test ist aufwendiger, aber zuverlässiger als die störanfällige Phosphatausscheidung mit dem Urin.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Eisenmangel bei Herzschwäche

Experten fordern regelmäßigen Test

Patienten mit einer chronischen Herzschwäche leiden häufig unter einem Eisenmangel, der ihr Leiden noch verschlimmern kann. Experten fordern daher eine regelmäßige Überprüfung der Eisenwerte bei Herzpatienten.

Sind Sie ständig müde, können sich schlecht konzentrieren und bringen körperlich nicht die gewohnte Leistung? Schuld könnte ein Eisenmangel sein. Die Mangelerscheinung betrifft viele Menschen, besonders häufig aber Herzpatienten. Bei einer chronischen Herzschwäche nimmt der Körper nur vermindert Eisen aus dem Darm auf. Die verminderte Zufuhr erschwert es dem Herzmuskel, seine Pumpfunktion zu erfüllen.

Eisenstoffwechsel regelmäßig bei Herzpatienten prüfen

„In Anbetracht der Häufigkeit und klinischen Folgen des Eisenmangels sollte bei allen Patienten mit Herzschwäche routinemäßig der Eisenstoffwechsel überprüft werden“, fordert Dr. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Dabei sollten die Werte von Ferritin, Transferrin und Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) bestimmt werden. Letzterer zeigt, ob eine Blutarmut vorliegt.

Eisentabletten bei Herzschwäche unwirksam

Wird ein Eisenmangel festgestellt, muss etwa alle drei Monate intravenös eine Eiseninfusion verabreicht werden. „Eine Eisenzufuhr über eisenhaltige Tabletten ist nicht möglich, weil bei Herzschwäche eisenhaltige Tabletten vom Darm nicht aufgenommen werden können“, erklärt Meinertz.

Weitere Informationen zum Thema Herzschwäche erhalten Sie im Experten-Ratgeber „Das schwache Herz“, den Sie kostenfrei bei der Deutschen Herzstiftung online oder telefonisch unter 069 955128400 bestellen können.

Quelle: Deutsche Herzstiftung

Von: Leonard Olberts