Gesundheit heute

oGTT (oraler Glukosetoleranztest)

Der oGTT dient zur Erkennung einer gestörten Glukosetoleranz als Vorstufe von Diabetes. Der Test misst, auf welchen Wert der Blutzucker zwei Stunden nach Trinken einer standardisierten Glukoselösung ansteigt.

Normalbereich [KLL]

Zwei Stunden nach Glukosebelastung:

  • Normal: Kapillarblut < 140 mg/dl (< 7,8 mmol/l), venöses Vollblut < 120 mg/dl (< 6,7 mmol/l)
  • Gestörte Glukosetoleranz: Kapillarblut 140–199 mg/dl (7,8–11 mmol/l), venöses Vollblut 120–179 mg/dl (6,7–10 mmol/l)
  • Diabetes: Kapillarblut ≥ 200 mg/dl (≥ 11 mmol/l), venöses Vollblut ≥ 180 mg/dl (≥ 10 mmol/l)

Indikation

  • Verdacht auf eine gestörte Glukosetoleranz bei Menschen mit erhöhtem Risiko für Diabetes, koronare Herzkrankheit oder Fettstoffwechselstörungen
  • Grenzwertiger Nüchternblutzuckerwert
  • Erhöhte Glukoseausscheidung im Urin.

Ursachen erhöhter Werte

Gestörte Glukosetoleranz und Diabetes

Hinweis

Um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten, sollten Störfaktoren weitestmöglich ausgeschaltet werden:

  • Ernährung: In den drei Tagen vor dem Test normale Mischkost (kein Fasten!). In den letzten 12 Stunden nicht rauchen, kein Kaffee, Tee oder Alkohol
  • Bewegung: Normale körperliche Aktivitäten
  • Erkrankungen: nach akuten Erkrankungen mindestens zwei Wochen warten. Dem Arzt alle aktuell eingenommenen Medikamente mitteilen, um zu klären, ob diese abgesetzt werden müssen bzw. können.
  • Bei Frauen: mindestens drei Tage Abstand zur Menstruation.

Im letzten Schwangerschaftsdrittel wird bei Verdachtsmomenten auf einen Schwangerschaftsdiabetes eine kleinere Variante des oGTT durchgeführt: Die Schwangere muss nicht nüchtern sein, und die verabreichte Glukosemenge beträgt lediglich 50 g. Eine Stunde später sollte der Blutglukosewert nicht über 140 mg/dl (Kapillarblut) bzw. über 125 mg/dl (Vollblut) liegen. Bei Werten über dieser Grenze wird ein regulärer oGTT zur Bestätigung der Diagnose eines Schwangerschaftsdiabetes angeschlossen.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Studie: Altruismus ist Herzenssache

Wer großzügig ist, hört auf sein Herz

Wer vor einer schwierigen Entscheidung steht, dem wird häufig geraten: Hör auf dein Herz. Eine Studie zeigt nun, dass Menschen, denen das besonders gut gelingt, eher zu selbstlosem Verhalten neigen.

Je genauer Herzschlag erkannt wird, desto mehr Geld wird gespendet

Großzügige Menschen sind mehr im Einklang mit ihrem Körper – genauer: mit Ihrem Herzschlag. Das zeigt eine aktuelle Studie. Sie bestand aus zwei Experimenten: Zum einen wurden den Teilnehmern Töne vorgespielt, die sie danach beurteilen sollten, ob sie mit ihrem Herzschlag im Takt waren oder nicht. Der Puls durfte dabei nicht mit der Hand gefühlt werden. Zum anderen nahmen sie an einem Computer-basierten Spiel teil, in dem Geldbeträge mit Fremden geteilt werden sollten. Es zeigte sich: Je genauer die Teilnehmer beurteilen konnten, ob ihr Herzschlag mit den Tönen im Takt war, desto mehr Geld gaben sie bereitwillig ab.

Körperliche Veränderung steuert offenbar selbstloses Verhalten

Die Mitautorin der Studie Dr. Jane Aspell erklärt sich das Ergebnis folgendermaßen: „Es ist möglich, dass eine emotional aufgeladene Situation – etwa zu entscheiden, ob man Geld weggibt oder nicht – eine Veränderung des Herzschlags verursacht. Diese körperliche Veränderung könnte bei denjenigen Menschen, die besser darin sind, ihren Herzschlag wahrzunehmen, die Entscheidung in Richtung der großzügigen Option beeinflussen. Dieser Fund weist darauf hin, dass Menschen in gewisser Weise ‚auf ihr Herz hören‘, um ihr selbstloses Verhalten zu steuern.“

Das Ergebnis sollte allerdings mit Vorsicht genossen werden: In einem weiteren Schritt wurden die Teilnehmer darin geschult, ihren Herzschlag besser wahrzunehmen. Jetzt hörten sie zwar eher auf ihr Herz – spendabler machte sie das dennoch nicht.

Quelle: Scientific Reports

Von: Leonard Olberts