Gesundheit heute
MCH (mean corpuscular hemoglobin)
Das MCH gibt den mittleren Hämoglobingehalt des einzelnen roten Blutkörperchens an. Wie die übrigen Erythrozytenindizes MCV, MCHC und RDW wird es heute bei der Anfertigung eines kleinen (roten) Blutbilds automatisch mit berechnet. Das MCH ändert sich meist gleichsinnig mit dem MCV.
Bei einer Blutarmut (Anämie) mit erniedrigtem MCH spricht man von hypochromer Anämie (hypochrom bedeutet hier zu wenig roter Blutfarbstoff), eine Blutarmut mit normalem MCH wird als normochrome Anämie bezeichnet und eine mit erhöhtem MCH als hyperchrome Anämie.
Normalbereich (Blut) [KLL]
27–34 pg
Indikation
Klassifikation und erste Ursacheneingrenzung bei Blutarmut (Anämie)
Ursachen erhöhter Werte
- Vitamin-B12- oder Folsäuremangel
- Eisenmangelanämie unter Behandlung
Ursachen erniedrigter Werte
- Eisen-, Kupfer- oder Vitamin-B6-Mangel
Hinweise
Ein normales MCH kann bei einer Blutarmut im Rahmen von Entzündungen oder Tumoren oder bei einer nierenbedingten Blutarmut auftreten.
Testosteronmangel bei Männern
Risiko für Diabetes steigt
Eine große deutsche Studie untersuchte die Häufigkeit eines Testosteronmangels und die Auswirkungen auf den Stoffwechsel. Bei zu geringem Testosteronspiegel erkrankten Männer häufiger an Diabetes Typ 2. Experten raten zur Vorsorge.
Hormondefizit mit Folgen
Eine bundesweite Studie der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V. (DGMG) ermittelte bei über 20.000 Männern den Spiegel des männlichen Sexualhormons Testosteron. Bei fast jedem siebten Studienteilnehmer lag ein deutlicher Testosteronmangel vor – Ärzte sprechen in solchen Fällen von Hypogonadismus. Die Symptome eines Testosteronmangels sind oft wenig eindeutig und individuell verschieden. Neben Abnahme der sexuellen Lust (Libidoverlust) und Erektionsstörungen kommt es zu depressiven Gedanken, Erschöpfung, Hitzewallungen und der Zunahme von Körperfett.
Die Studienergebnisse zeigten deutliche Auswirkungen des Hormondefizits auf den Stoffwechsel: Männer mit Hypogonadismus litten häufiger an Diabetes Typ 2 als Männer mit unauffälligem Testosteronwert (Zunahme um 68 Prozent). Davon sind nach Expertenmeinung oft auch Männer ohne typische Risikofaktoren für Diabetes wie zum Beispiel Übergewicht betroffen. Umgekehrt kann bei Diabetikern mit Symptomen wie Abgeschlagenheit und Erektionsstörungen ein bisher unerkannter Testosteronmangel vorliegen.
Vorsorgeuntersuchungen für Männer ab 45 ratsam
Internationale Arbeiten weisen darauf hin, dass Männer mit Testosteronmangel und Diabetes Typ 2 ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko haben im Vergleich zu Betroffenen ohne begleitenden Diabetes. „Deshalb empfehlen die aktuellen europäischen Leitlinien bei Männern mit Erektionsstörungen, Diabetes oder mit großem Übergewicht eine Testosteronbestimmung zur Abklärung eines Testosteronmangels“, erklärt der Urologe Tobias Jäger. Für Männer ohne Beschwerden rät der Präsident der DGMG Prof. Frank Sommer, dass sie ab 45 Jahren regelmäßig die Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt wahrnehmen sollten.