Gesundheit heute

Kortisol

Das Nebennierenrindenhormon Kortisol hat viele Wirkungen, ein Großteil davon erklärt sich aus seiner Funktion als Leistungs- und Stresshormon (Abb. Kortisol-Regelkreis). Kortisol ist zu 97 % an Transporteiweiße gebunden, biologisch aktiv ist aber nur das freie Kortisol. Die Abgabe ins Blut ist sehr von der Tageszeit abhängig, weshalb eine einzelne Bestimmung wenig hilfreich ist.

Normalbereich [KLL]

  • Gesamt-Kortisol im Blut: 8 Uhr: 9–32 µg/dl; 16 Uhr: 7–13 µg/dl
  • Freies Kortisol im 24-Stunden-Urin: 10–90 µg/24 Std.

Indikation

Mangel oder Überproduktion von Kortisol

Ursachen erhöhter Werte

  • Cushing-Syndrom
  • Schwere Krankheiten oder größere Operationen
  • Depression
  • Über- oder Untergewicht
  • Alkoholmissbrauch
  • Starker Stress, unregelmäßiger Tagesrhythmus.

Ursachen erniedrigter Werte

  • Unterfunktion der Nebennierenrinde
  • Unterfunktion des Hypophysenvorderlappens oder Hypothalamus
  • Adrenogenitales Syndrom
  • Langzeitbehandlung mit Kortisonpräparaten.

Hinweis

Eine Veränderung des Transporteiweißes im Blut verändert auch die Gesamt-Kortisolkonzentration im Blut (z. B. Erhöhung bei Schwangerschaft, Behandlung mit Östrogenen, Pilleneinnahme). Das freie, also wirksame Kortisol ist aber normal, es liegt kein krankhafter Zustand vor.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Eisenmangel bei Herzschwäche

Experten fordern regelmäßigen Test

Patienten mit einer chronischen Herzschwäche leiden häufig unter einem Eisenmangel, der ihr Leiden noch verschlimmern kann. Experten fordern daher eine regelmäßige Überprüfung der Eisenwerte bei Herzpatienten.

Sind Sie ständig müde, können sich schlecht konzentrieren und bringen körperlich nicht die gewohnte Leistung? Schuld könnte ein Eisenmangel sein. Die Mangelerscheinung betrifft viele Menschen, besonders häufig aber Herzpatienten. Bei einer chronischen Herzschwäche nimmt der Körper nur vermindert Eisen aus dem Darm auf. Die verminderte Zufuhr erschwert es dem Herzmuskel, seine Pumpfunktion zu erfüllen.

Eisenstoffwechsel regelmäßig bei Herzpatienten prüfen

„In Anbetracht der Häufigkeit und klinischen Folgen des Eisenmangels sollte bei allen Patienten mit Herzschwäche routinemäßig der Eisenstoffwechsel überprüft werden“, fordert Dr. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Dabei sollten die Werte von Ferritin, Transferrin und Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) bestimmt werden. Letzterer zeigt, ob eine Blutarmut vorliegt.

Eisentabletten bei Herzschwäche unwirksam

Wird ein Eisenmangel festgestellt, muss etwa alle drei Monate intravenös eine Eiseninfusion verabreicht werden. „Eine Eisenzufuhr über eisenhaltige Tabletten ist nicht möglich, weil bei Herzschwäche eisenhaltige Tabletten vom Darm nicht aufgenommen werden können“, erklärt Meinertz.

Weitere Informationen zum Thema Herzschwäche erhalten Sie im Experten-Ratgeber „Das schwache Herz“, den Sie kostenfrei bei der Deutschen Herzstiftung online oder telefonisch unter 069 955128400 bestellen können.

Quelle: Deutsche Herzstiftung

Von: Leonard Olberts