Gesundheit heute

Insulin, C-Peptid und HOMA-Index

Das in der Bauchspeicheldrüse produzierte Insulin nimmt eine zentrale Rolle in der Blutzuckerregulation (einziges blutzuckersenkendes Hormon) und im Kohlenhydratstoffwechsel ein. Dabei wird zunächst ein Vorläuferhormon gebildet, das in der Folge in Insulin und C-Peptid gespalten wird; beide werden dann ins Blut freigesetzt.

Während beim Diabetes Typ 1 die Insulin produzierenden Zellen zugrunde gehen, sodass immer weniger Insulin produziert wird, liegt dem Diabetes Typ 2 eine Insulinresistenz zugrunde, bei der die Gewebe aufgrund genetischer Veranlagung, Übergewicht und Bewegungsmangel zu wenig auf das reichlich vorhandene Insulin ansprechen. Der HOMA-Index (Homeostasis Model Assessment) ist ein Maß für die Insulinresistenz.

Normalbereich (Blut) [LAB; TLD]

  • Insulin: 6–25 mU/l (36–150 pmol/l)
  • C-Peptid: 0,7–2,0 µg/l (0,2–0,6 nmol/l)
  • HOMA-Index (errechnet aus Nüchternblutzucker und Insulinspiegel): < 1

Indikation

  • Ursachenklärung bei Unterzuckerung
  • Verdacht auf Insulinresistenz, z. B. bei Patientinnen mit polyzystischen Ovarien
  • In Ausnahmefällen zur Differenzierung von Diabetes.

Typische Veränderungen und ihre Ursachen

  • Erhöhtes Insulin und erhöhtes C-Peptid: Insulinom, Einnahme von die Insulinsekretion steigernden Medikamenten (v. a. Sulfonylharnstoffe) bei Nichtdiabetikern
  • Erhöhtes Insulin und erniedrigtes C-Peptid: Spritzen von Insulin bei Nichtdiabetikern
  • Erhöhter HOMA-Index: Insulinresistenz (Grauzone 1–2,5, Insulinresistenz > 2,5), Diabetes Typ 2 (oft um 5).

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
Zurück

Eisenmangel bei Herzschwäche

Experten fordern regelmäßigen Test

Patienten mit einer chronischen Herzschwäche leiden häufig unter einem Eisenmangel, der ihr Leiden noch verschlimmern kann. Experten fordern daher eine regelmäßige Überprüfung der Eisenwerte bei Herzpatienten.

Sind Sie ständig müde, können sich schlecht konzentrieren und bringen körperlich nicht die gewohnte Leistung? Schuld könnte ein Eisenmangel sein. Die Mangelerscheinung betrifft viele Menschen, besonders häufig aber Herzpatienten. Bei einer chronischen Herzschwäche nimmt der Körper nur vermindert Eisen aus dem Darm auf. Die verminderte Zufuhr erschwert es dem Herzmuskel, seine Pumpfunktion zu erfüllen.

Eisenstoffwechsel regelmäßig bei Herzpatienten prüfen

„In Anbetracht der Häufigkeit und klinischen Folgen des Eisenmangels sollte bei allen Patienten mit Herzschwäche routinemäßig der Eisenstoffwechsel überprüft werden“, fordert Dr. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Dabei sollten die Werte von Ferritin, Transferrin und Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) bestimmt werden. Letzterer zeigt, ob eine Blutarmut vorliegt.

Eisentabletten bei Herzschwäche unwirksam

Wird ein Eisenmangel festgestellt, muss etwa alle drei Monate intravenös eine Eiseninfusion verabreicht werden. „Eine Eisenzufuhr über eisenhaltige Tabletten ist nicht möglich, weil bei Herzschwäche eisenhaltige Tabletten vom Darm nicht aufgenommen werden können“, erklärt Meinertz.

Weitere Informationen zum Thema Herzschwäche erhalten Sie im Experten-Ratgeber „Das schwache Herz“, den Sie kostenfrei bei der Deutschen Herzstiftung online oder telefonisch unter 069 955128400 bestellen können.

Quelle: Deutsche Herzstiftung

Von: Leonard Olberts