Gesundheit heute

Helicobacter-pylori-Antigennachweis im Stuhl und Helicobacter-pylori-Antikörpernachweis im Blut

Helicobacter-pylori-Bakterien (HP-Bakterien) in der Magenschleimhaut sind eine wesentliche Mitursache von Magenschleimhautentzündung, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, evtl. spielen sie auch eine Rolle bei der Magenkrebsentstehung.

Eine Möglichkeit des Bakteriennachweises ist der Helicobacter-pylori-Antigennachweis im Stuhl. Er zeigt eine aktuell bestehende HP-Infektion an und belastet den Patienten nicht, ermöglicht aber naturgemäß keine Aussage über eine evtl. Magenerkrankung. Ähnliches gilt für den Helicobacter-pylori-Atemtest, der vornehmlich zur Behandlungskontrolle eingesetzt wird.

Im Blut lassen sich nach einer Infektion Antikörper gegen Helicobacter pylori nachweisen. Allerdings kann nicht unterschieden werden, ob es sich um eine derzeit bestehende Infektion handelt oder ob sie schon länger zurückliegt (Seronarbe). Der Test ist daher lediglich als Suchtest für Gesunde geeignet.

Im Rahmen der Erstdiagnostik ist bei Erwachsenen fast immer eine Magenspiegelung notwendig, um keine ernsthaften Erkrankungen des Magens zu übersehen. Dann erfolgt die Helicobacter-Diagnostik an einer Gewebeprobe aus dem Magen.

Indikation

  • Antigennachweis im Stuhl: Diagnostik auf HP-Befall, wenn eine Magenspiegelung nicht nötig oder nicht möglich ist, Kontrolle nach Behandlung eines HP-Befalls
  • Antikörpernachweis im Blut: Suchtest bei beschwerdefreien Personen

Ursachen erhöhter Werte

Helicobacter-pylori-Infektion

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Testosteronmangel bei Männern

Risiko für Diabetes steigt

Eine große deutsche Studie untersuchte die Häufigkeit eines Testosteronmangels und die Auswirkungen auf den Stoffwechsel. Bei zu geringem Testosteronspiegel erkrankten Männer häufiger an Diabetes Typ 2. Experten raten zur Vorsorge.

Hormondefizit mit Folgen

Eine bundesweite Studie der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V. (DGMG) ermittelte bei über 20.000 Männern den Spiegel des männlichen Sexualhormons Testosteron. Bei fast jedem siebten Studienteilnehmer lag ein deutlicher Testosteronmangel vor – Ärzte sprechen in solchen Fällen von Hypogonadismus. Die Symptome eines Testosteronmangels sind oft wenig eindeutig und individuell verschieden. Neben Abnahme der sexuellen Lust (Libidoverlust) und Erektionsstörungen kommt es zu depressiven Gedanken, Erschöpfung, Hitzewallungen und der Zunahme von Körperfett.

Die Studienergebnisse zeigten deutliche Auswirkungen des Hormondefizits auf den Stoffwechsel: Männer mit Hypogonadismus litten häufiger an Diabetes Typ 2 als Männer mit unauffälligem Testosteronwert (Zunahme um 68 Prozent). Davon sind nach Expertenmeinung oft auch Männer ohne typische Risikofaktoren für Diabetes wie zum Beispiel Übergewicht betroffen. Umgekehrt kann bei Diabetikern mit Symptomen wie Abgeschlagenheit und Erektionsstörungen ein bisher unerkannter Testosteronmangel vorliegen.

Vorsorgeuntersuchungen für Männer ab 45 ratsam

Internationale Arbeiten weisen darauf hin, dass Männer mit Testosteronmangel und Diabetes Typ 2 ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko haben im Vergleich zu Betroffenen ohne begleitenden Diabetes. „Deshalb empfehlen die aktuellen europäischen Leitlinien bei Männern mit Erektionsstörungen, Diabetes oder mit großem Übergewicht eine Testosteronbestimmung zur Abklärung eines Testosteronmangels“, erklärt der Urologe Tobias Jäger. Für Männer ohne Beschwerden rät der Präsident der DGMG Prof. Frank Sommer, dass sie ab 45 Jahren regelmäßig die Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt wahrnehmen sollten.

Quelle: Berufsverband Deutscher Internisten e. V.

Von: Miriam Knauer