Gesundheit heute

HbA1

Die Glukose und andere Einfachzucker im Blut lagern sich konzentrationabhängig an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin an. Diese „Verzuckerung“ (Glykierung) ist unumkehrbar, d. h. sie bleibt während der gesamten Restlebensdauer des roten Blutkörperchens bestehen, sodass der prozentuale Anteil der Zuckerhämoglobine (Glykohämoglobine, glykosylierten Hämoglobine, glykierten Hämoglobine) zur Langzeitkontrolle des Kohlenhydratstoffwechsels bei Diabetes herangezogen werden kann („Blutzuckergedächtnis“).

Die Gesamtheit der Zuckerhämoglobine heißt HbA1. Das HbA1c ist eine Untergruppe des HbA1, die zuverlässigere, besser vergleichbare Ergebnisse liefert.

Normalbereich (Blut) [TLD]

  • HbA1: 5–7 %, Zielwert bei Diabetikern < 8 %
  • HbA1c: 4–6 %, Zielwert bei Diabetikern  < 6,5-7 %(abhängig vom Alter des Patienten und dem Risiko gefährlicher Unterzuckerungen)

Indikation

Langzeitkontrolle der Blutzuckereinstellung bei Diabetes

Ursachen erhöhter Werte

Schlecht eingestellte Blutzuckerstoffwechsellage in den letzten 6–8 Wochen

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Nicole Menche in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Studie: Altruismus ist Herzenssache

Wer großzügig ist, hört auf sein Herz

Wer vor einer schwierigen Entscheidung steht, dem wird häufig geraten: Hör auf dein Herz. Eine Studie zeigt nun, dass Menschen, denen das besonders gut gelingt, eher zu selbstlosem Verhalten neigen.

Je genauer Herzschlag erkannt wird, desto mehr Geld wird gespendet

Großzügige Menschen sind mehr im Einklang mit ihrem Körper – genauer: mit Ihrem Herzschlag. Das zeigt eine aktuelle Studie. Sie bestand aus zwei Experimenten: Zum einen wurden den Teilnehmern Töne vorgespielt, die sie danach beurteilen sollten, ob sie mit ihrem Herzschlag im Takt waren oder nicht. Der Puls durfte dabei nicht mit der Hand gefühlt werden. Zum anderen nahmen sie an einem Computer-basierten Spiel teil, in dem Geldbeträge mit Fremden geteilt werden sollten. Es zeigte sich: Je genauer die Teilnehmer beurteilen konnten, ob ihr Herzschlag mit den Tönen im Takt war, desto mehr Geld gaben sie bereitwillig ab.

Körperliche Veränderung steuert offenbar selbstloses Verhalten

Die Mitautorin der Studie Dr. Jane Aspell erklärt sich das Ergebnis folgendermaßen: „Es ist möglich, dass eine emotional aufgeladene Situation – etwa zu entscheiden, ob man Geld weggibt oder nicht – eine Veränderung des Herzschlags verursacht. Diese körperliche Veränderung könnte bei denjenigen Menschen, die besser darin sind, ihren Herzschlag wahrzunehmen, die Entscheidung in Richtung der großzügigen Option beeinflussen. Dieser Fund weist darauf hin, dass Menschen in gewisser Weise ‚auf ihr Herz hören‘, um ihr selbstloses Verhalten zu steuern.“

Das Ergebnis sollte allerdings mit Vorsicht genossen werden: In einem weiteren Schritt wurden die Teilnehmer darin geschult, ihren Herzschlag besser wahrzunehmen. Jetzt hörten sie zwar eher auf ihr Herz – spendabler machte sie das dennoch nicht.

Quelle: Scientific Reports

Von: Leonard Olberts