Gesundheit heute

Gesamtcholesterin (Cholesterin)

Cholesterin ist Baustoff der Zellmembranen und notwendig für die Herstellung von Gallensäuren, Hormonen und Vitamin D. Es wird mit der Nahrung aufgenommen und auch im Körper selbst gebildet. Da es als Fett im wässrigen Blut kaum löslich ist, wird Cholesterin im Blut an verschiedene Apolipoproteine gebunden und als Lipoprotein transportiert.

Der Cholesterinspiegel im Blut ist ein Schlüsselindikator für das Risiko arteriosklerosebedingter Erkrankungen, allen voran für die koronare Herzkrankheit. Neben dem Gesamtcholesterin sind dabei v. a. auch die Konzentrationen des „schlechten“ LDL-Cholesterins und des „guten“ HDL-Cholesterins sowie deren Verhältnis zueinander (LDL/HDL-Quotient) maßgeblich.

Normwert (Blut) [TLD]

< 200 mg/dl (< 5,2 mmol/l)

Indikation

  • Basisuntersuchung zur Früherkennung eines erhöhten Risikos für arteriosklerosebedingte Herz-Kreislauf-Erkrankungen, v. a. koronare Herzkrankheit
  • Kontrolle bei diätetischer oder medikamentöser Behandlung einer Hypercholesterinämie, also zu hoher Cholesterinspiegel.

Ursachen erhöhter Werte

  • Fett- und cholesterinreiche Ernährung
  • Schilddrüsenunterfunktion, nephrotisches Syndrom, Gallenstauung, Diabetes
  • Schwangerschaft
  • Medikamente: „Pille“, Glukokortikoide, Diuretika
  • Primäre (erbliche) Hypercholesterinämien.

Ursachen erniedrigter Werte

In der Regel begleitend z. B. bei Schilddrüsenüberfunktion oder schweren Erkrankungen und ohne eigenen Krankheitswert

Hinweis

Die Blutabnahme zur Cholesterinbestimmung sollte nüchtern erfolgen, zur Sicherung der Diagnose sollte mindestens eine Kontrolluntersuchung durchgeführt werden.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Mittelmeerküche bei Nierenkrankheit?

Die Mittelmeerküche ist besonders empfehlenswert für Herzpatienten – gilt das gleiche für Nierenpatienten?

Mittelmeerküche bei Nierenkrankheit?

Blutwerte regelmäßig prüfen lassen

Die Mittelmeerküche gilt als besonders ausgewogen und gesund. Doch wie sieht es bei nierenkranken Menschen aus? Was Experten ihnen raten.

Vor- und Nachteile der Mittelmeerküche für Nierenpatienten

Eine mediterrane Ernährung empfiehlt sich insbesondere für Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden – schließlich ist sie fleischarm und dafür reich an Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch, Nüssen und hochwertigen Ölen. Auch gesunde Menschen profitieren von einer solchen Ernährungsweise.
In einer aktuellen Veröffentlichung der Arbeitsgruppe „European Renal Nutrition“ werden die Vor- und Nachteile einer mediterranen Diät für Nierenpatienten diskutiert. Ihr Fazit ist überwiegend positiv: Die Diät reduziert Entzündungen, hält den Blutzuckerspiegel relativ konstant, enthält in etwa die für Nierenpatienten empfohlene Proteinmenge und führt zu einer geringeren Salz- und Phosphat-Aufnahme als viele andere Ernährungsweisen. Potenziell nachteilig sei hingegen die erhöhte Kalium-Zufuhr durch viel Obst und Gemüse: Hier droht eine Überversorgung (Hyperkaliämie). Nierenkranke Patienten sollten daher bei einer entsprechenden Ernährung regelmäßig ihren Serumkaliumwert überprüfen lassen.

Mittelmeerküche bei normalen Kalium-Werten empfehlenswert

„Solange die Kalium-Werte im Normalbereich liegen, spricht vieles dafür, dass Nierenpatienten im Hinblick auf ihr kardiovaskuläres Risiko und auch im Hinblick auf nierenspezifische Problematiken von der mediterranen Diät profitieren“, meint Dr. Jan C. Galle, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie. Für eine einseitige Ernährung aus Pizza und Pasta gelte das aber natürlich nicht.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V.

Von: Leonard Olberts; Bild: Anna Kurzaeva/Shutterstock.com