Gesundheit heute
Erythrozytenindizes
Aus dem kleinen Blutbild können weitere Größen errechnet werden, die näheren Aufschluss über die roten Blutkörperchen geben (z. B. bei Blutarmut) und als Erythrozytenindizes zusammengefasst werden:
- MCH (mean corpuscular hemoglobin): durchschnittlicher Hämoglobingehalt des einzelnen roten Blutkörperchens
- MCHC (mean corpuscular hemoglobin concentration): mittlere Hämoglobinkonzentration der roten Blutkörperchen, also der Anteil des Hämoglobins an der gesamten Masse der roten Blutkörperchen
- MCV (mean corpuscular volume): mittleres Volumen der roten Blutkörperchen
- RDW (red cell distribution width): Größenstreuung der roten Blutkörperchen.
Normalbereich [KLL; TLD]
- MCH: 27–34 pg (1,67–2,11 fmol)
- MCHC: 32–36 g/dl (19,85–22,34 mmol/l)
- MCV: 81–96 µm3 (81–96 fl)
- RDW: < 15 %
Indikation
Klassifizierung und erste Ursacheneingrenzung bei Blutarmut (Anämie)
Ursachen typischer Veränderungen
- Erniedrigtes MCV und MCH: Mikrozytäre hypochrome Anämie, z. B. bei Eisenmangel
- Normales MCV und MCH: Normozytäre normochrome Anämie, z. B. bei chronischen Erkrankungen, Nierenfunktionsstörungen
- Erhöhtes MCV und MCH: Makrozytäre hyperchrome Anämie, z. B. bei Vitamin-B12-, Folsäuremangel.
Studie: Altruismus ist Herzenssache
Wer großzügig ist, hört auf sein Herz
Wer vor einer schwierigen Entscheidung steht, dem wird häufig geraten: Hör auf dein Herz. Eine Studie zeigt nun, dass Menschen, denen das besonders gut gelingt, eher zu selbstlosem Verhalten neigen.
Je genauer Herzschlag erkannt wird, desto mehr Geld wird gespendet
Großzügige Menschen sind mehr im Einklang mit ihrem Körper – genauer: mit Ihrem Herzschlag. Das zeigt eine aktuelle Studie. Sie bestand aus zwei Experimenten: Zum einen wurden den Teilnehmern Töne vorgespielt, die sie danach beurteilen sollten, ob sie mit ihrem Herzschlag im Takt waren oder nicht. Der Puls durfte dabei nicht mit der Hand gefühlt werden. Zum anderen nahmen sie an einem Computer-basierten Spiel teil, in dem Geldbeträge mit Fremden geteilt werden sollten. Es zeigte sich: Je genauer die Teilnehmer beurteilen konnten, ob ihr Herzschlag mit den Tönen im Takt war, desto mehr Geld gaben sie bereitwillig ab.
Körperliche Veränderung steuert offenbar selbstloses Verhalten
Die Mitautorin der Studie Dr. Jane Aspell erklärt sich das Ergebnis folgendermaßen: „Es ist möglich, dass eine emotional aufgeladene Situation – etwa zu entscheiden, ob man Geld weggibt oder nicht – eine Veränderung des Herzschlags verursacht. Diese körperliche Veränderung könnte bei denjenigen Menschen, die besser darin sind, ihren Herzschlag wahrzunehmen, die Entscheidung in Richtung der großzügigen Option beeinflussen. Dieser Fund weist darauf hin, dass Menschen in gewisser Weise ‚auf ihr Herz hören‘, um ihr selbstloses Verhalten zu steuern.“
Das Ergebnis sollte allerdings mit Vorsicht genossen werden: In einem weiteren Schritt wurden die Teilnehmer darin geschult, ihren Herzschlag besser wahrzunehmen. Jetzt hörten sie zwar eher auf ihr Herz – spendabler machte sie das dennoch nicht.
Quelle: Scientific Reports