Gesundheit heute

Eiweißelektrophorese (Elektrophorese)

Eiweißelektrophorese (Elektrophorese)
###IMG_CAPTION###
Copyright: ###IMG_COPYRIGHT###

Die Bluteiweiße sind ein komplexes Gemisch von Eiweißen, die im Stoffwechsel unterschiedlichste Funktionen ausüben. Neben Albumin gehören die Globuline zu den Bluteiweißen; im Blut sind sie zuständig für Stofftransport, pH-Wert-Regulierung und Immunabwehr.

Die Bluteiweiße werden in der Eiweißelektrophorese nach ihrer Größe und ihrer elektrischen Ladung in einem elektrischen Feld (siehe Abb.) aufgetrennt. Im Normalfall lassen sich fünf Gruppen von Bluteiweißen als „Banden“ darstellen, nämlich:

  • Albumin
  • Alpha-1-Globulin (a-1-Globulin)
  • Alpha-2-Globulin (a-2-Globulin)
  • Betaglobuline (beta-Globuline, ß-Globuline)
  • Gammaglobuline (gamma-Globuline, ß-Globuline), auch Immunglobuline genannt.

Nicht alle Bluteiweiße allerdings sind Teil des gesunden Stoffwechsels; manchmal liegt eine monoklonale Gammopathie vor. Dabei bilden die Nachkommen eines einzelnen B-Lymphozyten große Mengen eines gleichförmigen Immungloblulins, z. B. beim Plasmozytom. Eine monoklonale Gammopathie ist durch eine zusätzliche spitze „Zacke“ in der Elektrophorese erkennbar.

Normalbereich (Blut) [LAB]

  • Albumin: 56,0–68 % der gesamten Blutproteine (in Absolutwerten: 35–55 g/l)
  • Alpha-1-Globulin: 2–5 % (1–3,5 g/l)
  • Alpha-2-Globulin: 6–10 % (3–8,5 g/l)
  • Betaglobuline: 8–14 % (5–11 g/l)
  • Gammaglobuline: 10–20 % (6,5–16 g/l).

Indikation

Blut:

  • Erhöhtes oder erniedrigtes Gesamteiweiß im Blut
  • Erhöhte BSG
  • Diagnose und Verlaufsbeurteilung von akuten und chronischen Entzündungen
  • Verlaufsbeurteilung von Eiweißverlusten der Niere (z. B. nephrotisches Syndrom) oder des Magen-Darm-Trakts
  • Verlaufsbeurteilung bei Plasmazytom oder einer anderen monoklonalen Gammopathie.

Urin:

  • Klärung einer monoklonalen Gammopathie im Blutserum
  • Verdacht auf Bence-Jones-Myelom: Entartete Blutplasmazellen eines Plasmozytoms produzieren hier Bruchstücke von Immunglobulinen.
  • Amyloidose.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
Zurück

Studie: Altruismus ist Herzenssache

Wer großzügig ist, hört auf sein Herz

Wer vor einer schwierigen Entscheidung steht, dem wird häufig geraten: Hör auf dein Herz. Eine Studie zeigt nun, dass Menschen, denen das besonders gut gelingt, eher zu selbstlosem Verhalten neigen.

Je genauer Herzschlag erkannt wird, desto mehr Geld wird gespendet

Großzügige Menschen sind mehr im Einklang mit ihrem Körper – genauer: mit Ihrem Herzschlag. Das zeigt eine aktuelle Studie. Sie bestand aus zwei Experimenten: Zum einen wurden den Teilnehmern Töne vorgespielt, die sie danach beurteilen sollten, ob sie mit ihrem Herzschlag im Takt waren oder nicht. Der Puls durfte dabei nicht mit der Hand gefühlt werden. Zum anderen nahmen sie an einem Computer-basierten Spiel teil, in dem Geldbeträge mit Fremden geteilt werden sollten. Es zeigte sich: Je genauer die Teilnehmer beurteilen konnten, ob ihr Herzschlag mit den Tönen im Takt war, desto mehr Geld gaben sie bereitwillig ab.

Körperliche Veränderung steuert offenbar selbstloses Verhalten

Die Mitautorin der Studie Dr. Jane Aspell erklärt sich das Ergebnis folgendermaßen: „Es ist möglich, dass eine emotional aufgeladene Situation – etwa zu entscheiden, ob man Geld weggibt oder nicht – eine Veränderung des Herzschlags verursacht. Diese körperliche Veränderung könnte bei denjenigen Menschen, die besser darin sind, ihren Herzschlag wahrzunehmen, die Entscheidung in Richtung der großzügigen Option beeinflussen. Dieser Fund weist darauf hin, dass Menschen in gewisser Weise ‚auf ihr Herz hören‘, um ihr selbstloses Verhalten zu steuern.“

Das Ergebnis sollte allerdings mit Vorsicht genossen werden: In einem weiteren Schritt wurden die Teilnehmer darin geschult, ihren Herzschlag besser wahrzunehmen. Jetzt hörten sie zwar eher auf ihr Herz – spendabler machte sie das dennoch nicht.

Quelle: Scientific Reports

Von: Leonard Olberts