Gesundheit heute

CRP (C-reaktives Protein) und hsCRP (high sensitivity CRP)

Das Eiweiß CRP (C-reaktives Protein) ist an der Eliminierung von Krankheitserregern und auch kranken körpereigenen Zellen beteiligt. Bei akuten Entzündungen steigt seine Produktion innerhalb 6–12 Stunden an und fällt nach Abklingen innerhalb von 24 Stunden wieder ab. Methoden, die besonders auf die Messung geringer CRP-Konzentrationen ausgelegt sind, werden als hsCRP (high sensitivity CRP) bezeichnet.

Normalbereich (Blut) [TLD]

< 8,2 mg/l

Indikation

CRP:

  • Diagnose, Verlaufs- und Therapiekontrolle insbesondere bakterieller Infektionen
  • Verdacht auf andere Entzündungen oder Gewebeschäden, z. B. Autoimmunerkrankungen.

hsCRP: Risikoabschätzung arteriosklerotischer Erkrankungen wie z. B. Herzinfarkt

Ursachen erhöhter Werte:

  • Infektionen, v. a. bakterielle Infektionen, wobei allerdings keine sichere Unterscheidung zwischen bakterieller und viraler Ursache möglich ist
  • Nicht infektiöse Entzündungen, z. B. rheumatische und andere Autoimmunerkrankungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Akutes Koronarsyndrom oder Herzinfarkt
  • Operation
  • Bösartige Tumoren.

Hinweise

Das CRP ist weniger störanfällig und reagiert schneller als die früher vergleichbar eingesetzte Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG). Deshalb hat es diese bei vielen Fragestellungen, insbesondere der Verlaufsbeurteilung von Infektionen, abgelöst.

Ein CRP im oberen Normbereich oder ein gering erhöhtes CRP ist mit arteriosklerotischen Gefäßveränderungen assoziiert und gilt als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wobei allerdings viele Fragen noch offen sind. Die Meinungen über den Nutzen einer hsCRP-Bestimmung – etwa als IGeL-Leistung im Rahmen eines Arteriosklerose-Checks – gehen derzeit noch auseinander. Auf jeden Fall ist eine solche Untersuchung nur bei völligem Wohlbefinden sinnvoll, da schon leichte Infektionen das CRP ansteigen lassen. Bei Patienten mit instabiler Angina pectoris oder Herzinfarkt deutet ein „hoch-normales“ CRP auf eine schlechtere Prognose.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Studie: Altruismus ist Herzenssache

Wer großzügig ist, hört auf sein Herz

Wer vor einer schwierigen Entscheidung steht, dem wird häufig geraten: Hör auf dein Herz. Eine Studie zeigt nun, dass Menschen, denen das besonders gut gelingt, eher zu selbstlosem Verhalten neigen.

Je genauer Herzschlag erkannt wird, desto mehr Geld wird gespendet

Großzügige Menschen sind mehr im Einklang mit ihrem Körper – genauer: mit Ihrem Herzschlag. Das zeigt eine aktuelle Studie. Sie bestand aus zwei Experimenten: Zum einen wurden den Teilnehmern Töne vorgespielt, die sie danach beurteilen sollten, ob sie mit ihrem Herzschlag im Takt waren oder nicht. Der Puls durfte dabei nicht mit der Hand gefühlt werden. Zum anderen nahmen sie an einem Computer-basierten Spiel teil, in dem Geldbeträge mit Fremden geteilt werden sollten. Es zeigte sich: Je genauer die Teilnehmer beurteilen konnten, ob ihr Herzschlag mit den Tönen im Takt war, desto mehr Geld gaben sie bereitwillig ab.

Körperliche Veränderung steuert offenbar selbstloses Verhalten

Die Mitautorin der Studie Dr. Jane Aspell erklärt sich das Ergebnis folgendermaßen: „Es ist möglich, dass eine emotional aufgeladene Situation – etwa zu entscheiden, ob man Geld weggibt oder nicht – eine Veränderung des Herzschlags verursacht. Diese körperliche Veränderung könnte bei denjenigen Menschen, die besser darin sind, ihren Herzschlag wahrzunehmen, die Entscheidung in Richtung der großzügigen Option beeinflussen. Dieser Fund weist darauf hin, dass Menschen in gewisser Weise ‚auf ihr Herz hören‘, um ihr selbstloses Verhalten zu steuern.“

Das Ergebnis sollte allerdings mit Vorsicht genossen werden: In einem weiteren Schritt wurden die Teilnehmer darin geschult, ihren Herzschlag besser wahrzunehmen. Jetzt hörten sie zwar eher auf ihr Herz – spendabler machte sie das dennoch nicht.

Quelle: Scientific Reports

Von: Leonard Olberts