Gesundheit heute

BNP (Typ B natriuretisches Peptid)

Bei den natriuretischen Peptiden (natriuretischen Eiweißen) handelt es sich um eine Gruppe von Hormonen, die an der Regelung des Herz-Kreislauf-Systems beteiligt sind. Über mehrere Mechanismen steigern sie letztlich die Natrium- und Wasserausscheidung und senken den Blutdruck. Man unterscheidet das Typ A natriuretische Peptid (ANP), das in den Herzvorhöfen gebildet wird, das Typ B natriuretischen Peptid (BNP) aus den Herzkammern und das Typ C natriuretischen Peptid (CNP) aus den Zellen, welche die Blutgefäße von innen auskleiden (Gefäßendothelzellen).

Diagnostisch besonders relevant sind das BNP und das NT-pro-BNP. Letzteres entsteht, wenn aus dem BNP-Vorläuferhormon das wirksame BNP abgespalten wird.

Normalbereich (Blut)

laborabhängig

Indikation

  • Nachweis, Schweregradeinschätzung, Verlaufs- und Therapiekontrolle einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
  • Prognoseschätzung bei akutem Herzinfarkt oder akutem Koronarsyndrom

Ursachen erhöhter Werte

  • Herzinsuffizienz
  • Lungenembolie
  • Leberzirrhose
  • Nierenversagen
  • Kurzzeitig nach körperlicher Anstrengung

Hinweise

Die Blutentnahme sollte morgens nüchtern und ohne vorangegangene körperliche Anstrengungen erfolgen.

Ein NT-proBNP-Suchtest als Selbstzahlerleistung etwa zum Ausschluss einer Herzinsuffizienz ohne Beschwerden im Herz-Kreislauf-Bereich ist nicht empfehlenswert.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Eisenmangel bei Herzschwäche

Experten fordern regelmäßigen Test

Patienten mit einer chronischen Herzschwäche leiden häufig unter einem Eisenmangel, der ihr Leiden noch verschlimmern kann. Experten fordern daher eine regelmäßige Überprüfung der Eisenwerte bei Herzpatienten.

Sind Sie ständig müde, können sich schlecht konzentrieren und bringen körperlich nicht die gewohnte Leistung? Schuld könnte ein Eisenmangel sein. Die Mangelerscheinung betrifft viele Menschen, besonders häufig aber Herzpatienten. Bei einer chronischen Herzschwäche nimmt der Körper nur vermindert Eisen aus dem Darm auf. Die verminderte Zufuhr erschwert es dem Herzmuskel, seine Pumpfunktion zu erfüllen.

Eisenstoffwechsel regelmäßig bei Herzpatienten prüfen

„In Anbetracht der Häufigkeit und klinischen Folgen des Eisenmangels sollte bei allen Patienten mit Herzschwäche routinemäßig der Eisenstoffwechsel überprüft werden“, fordert Dr. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Dabei sollten die Werte von Ferritin, Transferrin und Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) bestimmt werden. Letzterer zeigt, ob eine Blutarmut vorliegt.

Eisentabletten bei Herzschwäche unwirksam

Wird ein Eisenmangel festgestellt, muss etwa alle drei Monate intravenös eine Eiseninfusion verabreicht werden. „Eine Eisenzufuhr über eisenhaltige Tabletten ist nicht möglich, weil bei Herzschwäche eisenhaltige Tabletten vom Darm nicht aufgenommen werden können“, erklärt Meinertz.

Weitere Informationen zum Thema Herzschwäche erhalten Sie im Experten-Ratgeber „Das schwache Herz“, den Sie kostenfrei bei der Deutschen Herzstiftung online oder telefonisch unter 069 955128400 bestellen können.

Quelle: Deutsche Herzstiftung

Von: Leonard Olberts