Gesundheit heute

Blutkultur

Bei der Blutkultur wird eine Blutprobe zu einer Nährlösung gegeben und danach bebrütet. Im Blut vorhandene Bakterien oder Pilze vermehren sich und können nachfolgend bestimmt und auf ihre Medikamentenempfindlichkeit getestet werden.

Indikation

  • Verdacht auf schwere Infektionen, v. a. Blutvergiftung
  • Fieber, Schüttelfrost unklarer Ursache
  • Kontrolluntersuchung in der Intensivmedizin oder nach einer Fremdkörperimplantation.

Ursachen positiver Befunde

  • Schwere Infektionen, bei denen immer wieder Infektionserreger in die Blutbahn gelangen, z. B. Endokarditis (Herzinnenhautentzündung), Systemmykose (Pilzinfektion mit Befall innerer Organe)
  • Vorübergehende Anwesenheit von Bakterien im Blut, ohne dass diese sich dort vermehren oder in Organe streuen (Bakteriämie)
  • Unzureichende Hygienemaßnahmen (z. B. keine korrekte Hautdesinfektion).

Hinweise

Ein (einzelner) negativer Befund schließt eine schwere Infektion oder Blutvergiftung nicht aus. Bei Weiterbestehen entsprechender Symptome muss die Blutkultur deshalb ggf. mehrfach wiederholt werden. Auch während einer Behandlung mit Antibiotika oder Antimykotika sind falsch negative Befunde häufig, weil die Bakterien vorgeschädigt sind und deshalb nicht mehr „angehen“.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
Zurück

Blutspenden senkt Bluthochdruck

Spender fühlen sich fitter

Wer regelmäßig Blut spendet, profitiert nicht nur vom obligatorischen Gesundheitscheck: Er kann auch lang anhaltend seinen Blutdruck senken. Studien weisen zudem auf weitere positive Auswirkungen auf die Gesundheit hin.

Die Anzahl der Blutspenden ist in Deutschland seit Jahren rückläufig. Dabei retten Bluttransfusionen nicht nur das Leben schwerkranker Patienten – sie wirken sich offenbar auch positiv auf die Spender-Gesundheit aus. Das gilt vor allem für Menschen mit Bluthochdruck: In mehreren Studien der Berliner Charité zeigte sich ein direkter Zusammenhang zwischen Blutspende und einer Blutdruckminderung.

Regelmäßige Spenden senken Blutdruck lang anhaltend

Die blutdrucksenkende Wirkung zeigte sich umso stärker, je häufiger Blut gespendet wurde: Spender mit einem mittelschweren Bluthochdruck wiesen nach vier Spenden innerhalb eines Jahres eine deutliche Senkung um 17,1 mmHg systolisch und 11,7 mmHg diastolisch auf. „Selbst kleinste Minderungen des Blutdrucks um zwei bis drei mmHg schützen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die in manchen Fällen sogar zum Tode führen können“, erklärt Dr. Andreas Michalsen, Chefarzt im Immanuel Krankenhaus Berlin. „Eine Senkung des Blutdrucks von zehn mmHg systolisch oder fünf mmHg diastolisch vermindert das Risiko eines Schlaganfalls und ischämischer Herzerkrankungen um bis zu 40 Prozent.“ Die Studienergebnisse legen nahe, dass es sich um einen lang anhaltenden Effekt handelt.

Blutspender haben womöglich verbesserte Immunabwehr

Die positive Wirkung regelmäßigen Blutspendens scheint zudem über die Blutdruckminderung hinauszugehen. So zeigte sich auch eine Verbesserung der antioxidativen Kapazität: „Dies könnte implizieren, dass regelmäßige Blutspender im Vergleich zu Nicht-Blutspendern seltener an Erkältungen erkranken und eine gesteigerte Immunabwehr aufweisen“, folgert Michalsen. In einer Befragung gaben regelmäßige Spender zudem an, sich leistungsfähiger zu fühlen. „Der Schluss liegt also nahe, dass regelmäßiges Blutspenden positive Effekte auf das Wohlbefinden im Allgemeinen und die Gesundheit von Hypertonikern im Besonderen hat.“

Quelle: Internisten im Netz

Von: Leonard Olberts