Gesundheit heute

Blut im Stuhl

Auch geringe, mit dem bloßen Auge nicht sichtbare Blutbeimengungen im Stuhl können auf Erkrankungen hinweisen. Der Nachweis dieses okkulten Bluts im Stuhl gelingt mithilfe von Testbriefchen, die der Patient mit einer kleinen Stuhlprobe bestreicht.

Indikation

  • Verdacht auf unbemerkten Blutverlust aus dem Magen-Darm-Trakt (z. B. zur Abklärung einer Blutarmut)
  • Verdacht auf eine gut- oder bösartige Magen-Darm-Erkrankung
  • Im Rahmen der gesetzlichen Darmkrebs-Früherkennungsprogramme.

Ursachen eines positiven Befunds

  • Gut- und bösartige Magen-Darm-Erkrankungen, z. B. Magengeschwür, Darmpolypen, -divertikel, -krebs, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (etwa Colitis ulcerosa), Hämorrhoiden, Verletzungen der Afterschleimhaut
  • Blut, das aus anderer Quelle in den Magen-Darm-Trakt gelangt ist, z. B. bei Zahnfleischbluten
  • Verzehr von rohen oder halbrohen Fleischwaren oder bestimmten rohen Gemüsen in den Tagen vor und während des Tests, hoch dosiertes Vitamin C (> 500 mg), bestimmte Medikamente wie Eisentabletten oder Acetylsaliclysäure (Aspirin®).

Hinweis

Ein positives Ergebnis bedeutet keinen Darmkrebs, noch nicht einmal eine Darmerkrankung. Umgekehrt schließt ein negatives Ergebnis eine Darmerkrankung nicht sicher aus, sodass bei weiter bestehendem Verdacht andere Tests folgen müssen.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Studie: Altruismus ist Herzenssache

Wer großzügig ist, hört auf sein Herz

Wer vor einer schwierigen Entscheidung steht, dem wird häufig geraten: Hör auf dein Herz. Eine Studie zeigt nun, dass Menschen, denen das besonders gut gelingt, eher zu selbstlosem Verhalten neigen.

Je genauer Herzschlag erkannt wird, desto mehr Geld wird gespendet

Großzügige Menschen sind mehr im Einklang mit ihrem Körper – genauer: mit Ihrem Herzschlag. Das zeigt eine aktuelle Studie. Sie bestand aus zwei Experimenten: Zum einen wurden den Teilnehmern Töne vorgespielt, die sie danach beurteilen sollten, ob sie mit ihrem Herzschlag im Takt waren oder nicht. Der Puls durfte dabei nicht mit der Hand gefühlt werden. Zum anderen nahmen sie an einem Computer-basierten Spiel teil, in dem Geldbeträge mit Fremden geteilt werden sollten. Es zeigte sich: Je genauer die Teilnehmer beurteilen konnten, ob ihr Herzschlag mit den Tönen im Takt war, desto mehr Geld gaben sie bereitwillig ab.

Körperliche Veränderung steuert offenbar selbstloses Verhalten

Die Mitautorin der Studie Dr. Jane Aspell erklärt sich das Ergebnis folgendermaßen: „Es ist möglich, dass eine emotional aufgeladene Situation – etwa zu entscheiden, ob man Geld weggibt oder nicht – eine Veränderung des Herzschlags verursacht. Diese körperliche Veränderung könnte bei denjenigen Menschen, die besser darin sind, ihren Herzschlag wahrzunehmen, die Entscheidung in Richtung der großzügigen Option beeinflussen. Dieser Fund weist darauf hin, dass Menschen in gewisser Weise ‚auf ihr Herz hören‘, um ihr selbstloses Verhalten zu steuern.“

Das Ergebnis sollte allerdings mit Vorsicht genossen werden: In einem weiteren Schritt wurden die Teilnehmer darin geschult, ihren Herzschlag besser wahrzunehmen. Jetzt hörten sie zwar eher auf ihr Herz – spendabler machte sie das dennoch nicht.

Quelle: Scientific Reports

Von: Leonard Olberts