Gesundheit heute

Apolipoproteine

Die im wässrigen Blut unlöslichen Fette (Lipide) werden im Blut zum Transport an Eiweiße gebunden, die Apolipoproteine. Die entstanden Komplexe werden als Lipoproteine bezeichnet. Die einzelnen Apolipoproteine sind dabei in den verschiedenen Lipoproteinen unterschiedlich stark vertreten.

Diagnostisch relevant sind vor allem Apo AI und Apo B-100. Sie sollen mindestens genauso gut wie das "gute" HDL-Cholesterin, dessen Hauptapolipoprotein das Apo AI ist, sowie das "schlechte" LDL-Cholesterin, dessen wichtigster Eiweißbestandteil das Apo B-100 darstellt, das Herzinfarktrisiko beschreiben.

Apo E ist nicht nur mit Fettstoffwechselstörungen assoziiert, sondern spielt möglicherweise auch bei der Alzheimer-Krankheit eine Rolle [TLD].

Normalbereiche (Blut) [KLL]

  • Apo B-100: 50–130 mg/dl
  • Apo AI (Apo A-I, Apo A1): 110–205 mg/dl
  • Apo E: 3–5 mg/dl (laborabhängig)

Indikation

  • Abschätzung des Arterioskleroserisikos und des Risiko von Herzinfarkt und anderen arteriosklerotischen Folgeerkrankungen
  • Fettstoffwechselstörungen, insbesondere einige seltene, angeborene Fettstoffwechselstörungen

Bedeutung erhöhter Werte

  • Apo B: Risikofaktor für eine koronare Herzkrankheit, analog dem LDL-Cholesterin
  • Alle: Weitere seltene, erblich bedingte, Fettstoffwechselstörungen

Ursachen/Bedeutung erniedrigter Werte

  • Apo AI: Risikofaktor für eine koronare Herzkrankheit
  • Alle: Seltene erblich bedingte Fettstoffwechselstörungen

Hinweise

Die Bestimmung von Apo AI und B kann sinnvoll sein zur Klärung einer Fettstoffwechselstörung; sie wird aber nicht routinemäßig bei jedem erhöhten Cholesterinwert durchgeführt. Einhalten einer Nüchternzeit vor der Blutabnahme ist nicht nötig.

Von der Bestimmung des Apo E im Rahmen der Alzheimer-Diagnostik wird derzeit abgeraten.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Mittelmeerküche bei Nierenkrankheit?

Die Mittelmeerküche ist besonders empfehlenswert für Herzpatienten – gilt das gleiche für Nierenpatienten?

Mittelmeerküche bei Nierenkrankheit?

Blutwerte regelmäßig prüfen lassen

Die Mittelmeerküche gilt als besonders ausgewogen und gesund. Doch wie sieht es bei nierenkranken Menschen aus? Was Experten ihnen raten.

Vor- und Nachteile der Mittelmeerküche für Nierenpatienten

Eine mediterrane Ernährung empfiehlt sich insbesondere für Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden – schließlich ist sie fleischarm und dafür reich an Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch, Nüssen und hochwertigen Ölen. Auch gesunde Menschen profitieren von einer solchen Ernährungsweise.
In einer aktuellen Veröffentlichung der Arbeitsgruppe „European Renal Nutrition“ werden die Vor- und Nachteile einer mediterranen Diät für Nierenpatienten diskutiert. Ihr Fazit ist überwiegend positiv: Die Diät reduziert Entzündungen, hält den Blutzuckerspiegel relativ konstant, enthält in etwa die für Nierenpatienten empfohlene Proteinmenge und führt zu einer geringeren Salz- und Phosphat-Aufnahme als viele andere Ernährungsweisen. Potenziell nachteilig sei hingegen die erhöhte Kalium-Zufuhr durch viel Obst und Gemüse: Hier droht eine Überversorgung (Hyperkaliämie). Nierenkranke Patienten sollten daher bei einer entsprechenden Ernährung regelmäßig ihren Serumkaliumwert überprüfen lassen.

Mittelmeerküche bei normalen Kalium-Werten empfehlenswert

„Solange die Kalium-Werte im Normalbereich liegen, spricht vieles dafür, dass Nierenpatienten im Hinblick auf ihr kardiovaskuläres Risiko und auch im Hinblick auf nierenspezifische Problematiken von der mediterranen Diät profitieren“, meint Dr. Jan C. Galle, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie. Für eine einseitige Ernährung aus Pizza und Pasta gelte das aber natürlich nicht.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V.

Von: Leonard Olberts; Bild: Anna Kurzaeva/Shutterstock.com