Gesundheit heute

AP (Alkalische Phosphatase)

Bei der alkalischen Phosphatase (Gesamt-AP, Gesamt-Phosphatase), kurz AP, handelt es sich nicht um ein Enzym, sondern um mehrere ähnliche Enzyme (Isoenzyme), von denen diagnostisch die Leber-AP und die Knochen-AP (Alkalische-Knochen-Phosphatase) am bedeutsamsten sind. Meist reicht die Bestimmung der alkalischen Gesamt-Phosphatase, die aufwendigere Bestimmung einzelner Isoenzyme ist nur selten nötig.

Normalbereich (Blut) [KLL; TLD]

  • Frauen: < 105 U/l (Messung bei 37 °C)
  • Männer: < 130 U/l (Messung bei 37 °C)

Indikation

Unklare Knochen-, Leber- oder Gallenwegserkrankung.

Ursachen erhöhter Werte

  • Leber- und Gallenwegserkrankungen wie z. B. Gallenstauung (Cholestase), akute Virushepatitis, Leberzirrhose
  • Knochenerkrankungen mit einer vermehrten Aktivität der knochenbildenden Zellen (Osteoblasten): Paget-Krankheit (Osteodystrophia deformans, eine seltene fortschreitende Knochenverdickung mit Neigung zu Knochenbrüchen schon bei geringer Belastung), Knochentumoren, Knochenmetastasen, Osteomalazie, Heilungsphase von Knochenbrüchen
  • Nebenschilddrüsen-Überfunktion (Hyperparathyreoidismus).

Hinweise

Erhöhte Werte ohne Krankheitswert findet man beim Knochenwachstum bei Kindern (Knochen-AP) sowie im letzten Drittel einer Schwangerschaft (Plazenta-AP). Auch einige Medikamente können den Wert beeinflussen.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Testosteronmangel bei Männern

Risiko für Diabetes steigt

Eine große deutsche Studie untersuchte die Häufigkeit eines Testosteronmangels und die Auswirkungen auf den Stoffwechsel. Bei zu geringem Testosteronspiegel erkrankten Männer häufiger an Diabetes Typ 2. Experten raten zur Vorsorge.

Hormondefizit mit Folgen

Eine bundesweite Studie der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V. (DGMG) ermittelte bei über 20.000 Männern den Spiegel des männlichen Sexualhormons Testosteron. Bei fast jedem siebten Studienteilnehmer lag ein deutlicher Testosteronmangel vor – Ärzte sprechen in solchen Fällen von Hypogonadismus. Die Symptome eines Testosteronmangels sind oft wenig eindeutig und individuell verschieden. Neben Abnahme der sexuellen Lust (Libidoverlust) und Erektionsstörungen kommt es zu depressiven Gedanken, Erschöpfung, Hitzewallungen und der Zunahme von Körperfett.

Die Studienergebnisse zeigten deutliche Auswirkungen des Hormondefizits auf den Stoffwechsel: Männer mit Hypogonadismus litten häufiger an Diabetes Typ 2 als Männer mit unauffälligem Testosteronwert (Zunahme um 68 Prozent). Davon sind nach Expertenmeinung oft auch Männer ohne typische Risikofaktoren für Diabetes wie zum Beispiel Übergewicht betroffen. Umgekehrt kann bei Diabetikern mit Symptomen wie Abgeschlagenheit und Erektionsstörungen ein bisher unerkannter Testosteronmangel vorliegen.

Vorsorgeuntersuchungen für Männer ab 45 ratsam

Internationale Arbeiten weisen darauf hin, dass Männer mit Testosteronmangel und Diabetes Typ 2 ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko haben im Vergleich zu Betroffenen ohne begleitenden Diabetes. „Deshalb empfehlen die aktuellen europäischen Leitlinien bei Männern mit Erektionsstörungen, Diabetes oder mit großem Übergewicht eine Testosteronbestimmung zur Abklärung eines Testosteronmangels“, erklärt der Urologe Tobias Jäger. Für Männer ohne Beschwerden rät der Präsident der DGMG Prof. Frank Sommer, dass sie ab 45 Jahren regelmäßig die Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt wahrnehmen sollten.

Quelle: Berufsverband Deutscher Internisten e. V.

Von: Miriam Knauer