Gesundheit heute

Antioxidative Gesamtkapazität

Antioxidanzien fangen freie Radikale ab, die chemisch sehr reaktionsfreudig und daher zellschädigend wirken können. Zu den Antioxidanzien zählen u.a. Vitamin C, Vitamin E und Karotinoide.

Die antioxidative Gesamtkapazität misst die Summe der antioxidativ wirkenden Bestandteile im Blut: Dem Blut wird ein künstliches freies Radikal beigemischt und nachfolgend dessen Konzentrationsabnahme durch die antioxidative Wirkung des Blutes gemessen. Die Messung ist als Suchtest zu verstehen.

Normalbereich (Blut)

Laborabhängig

Ursache erniedrigter Werte

  • Krebs oder andere schwere Erkrankungen, große Operationen
  • Schwere Vitamin- oder Spurenelementmangelzustände

Hinweise und Bewertung

Als sicher gilt heute, dass in unserem Körper ein Gleichgewicht zwischen Antioxidanzien und freien Radikalen besteht; den freien Radikalen wird auch eine wesentliche Rolle beim Alterungsprozess zugeschrieben. Sicher ist auch, dass die meisten Nahrungsmittel, die natürlicherweise reich an Antioxidanzien sind (z.B. Obst), gesund sind. Daher klingt es einleuchtend, dass Antioxidanzien, künstlich zugeführt, positive Wirkungen entfalten sollen. Dies ist aber, sieht man von wenigen gesicherten Indikationen ab, fraglich. Fällt jedoch die therapeutische Konsequenz einer Untersuchung weg, so ist die Untersuchung insgesamt in Frage gestellt. Die Bestimmung der antioxidativen Gesamtkapazität (IGeL-Leistung) ohne konkreten Verdacht auf Mangelzustände oder im Rahmen einer sog. Anti-Aging-Diagnostik ist daher abzulehnen.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Mittelmeerküche bei Nierenkrankheit?

Die Mittelmeerküche ist besonders empfehlenswert für Herzpatienten – gilt das gleiche für Nierenpatienten?

Mittelmeerküche bei Nierenkrankheit?

Blutwerte regelmäßig prüfen lassen

Die Mittelmeerküche gilt als besonders ausgewogen und gesund. Doch wie sieht es bei nierenkranken Menschen aus? Was Experten ihnen raten.

Vor- und Nachteile der Mittelmeerküche für Nierenpatienten

Eine mediterrane Ernährung empfiehlt sich insbesondere für Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden – schließlich ist sie fleischarm und dafür reich an Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch, Nüssen und hochwertigen Ölen. Auch gesunde Menschen profitieren von einer solchen Ernährungsweise.
In einer aktuellen Veröffentlichung der Arbeitsgruppe „European Renal Nutrition“ werden die Vor- und Nachteile einer mediterranen Diät für Nierenpatienten diskutiert. Ihr Fazit ist überwiegend positiv: Die Diät reduziert Entzündungen, hält den Blutzuckerspiegel relativ konstant, enthält in etwa die für Nierenpatienten empfohlene Proteinmenge und führt zu einer geringeren Salz- und Phosphat-Aufnahme als viele andere Ernährungsweisen. Potenziell nachteilig sei hingegen die erhöhte Kalium-Zufuhr durch viel Obst und Gemüse: Hier droht eine Überversorgung (Hyperkaliämie). Nierenkranke Patienten sollten daher bei einer entsprechenden Ernährung regelmäßig ihren Serumkaliumwert überprüfen lassen.

Mittelmeerküche bei normalen Kalium-Werten empfehlenswert

„Solange die Kalium-Werte im Normalbereich liegen, spricht vieles dafür, dass Nierenpatienten im Hinblick auf ihr kardiovaskuläres Risiko und auch im Hinblick auf nierenspezifische Problematiken von der mediterranen Diät profitieren“, meint Dr. Jan C. Galle, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie. Für eine einseitige Ernährung aus Pizza und Pasta gelte das aber natürlich nicht.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V.

Von: Leonard Olberts; Bild: Anna Kurzaeva/Shutterstock.com