Gesundheit heute

ACTH (Adrenokortikotropes Hormon)

ACTH ist ein Steuerhormon des Hypophysenvorderlappens, das die Nebennierenrinde zur Produktion von Kortisol anregt.

Normalbereich (Blut) [LAB; TLD]

  • 8–10 Uhr: 10–60 ng/l (2,2–13,2 pmol/l, laborabhängig)
  • 20–22 Uhr: 3–30 ng/l (0,7–6,6 pmol/l, laborabhängig)

Indikation

  • Bei erhöhten oder erniedrigten Kortisolspiegeln zur Eingrenzung des Schädigungsortes
  • Verdacht auf ACTH-Produktion außerhalb des Hypophysenvorderlappens durch einen Tumor

Ursachen typischer Veränderungen

  • ACTH niedrig, Kortisol niedrig: Nebennierenrinden-Unterfunktion durch Hypothalamus- oder Hypophysenvorderlappenschädigung
  • ACTH niedrig, Kortisol hoch: Cushing-Syndrom durch Nebennierenrindentumor
  • ACTH hoch, Kortisol niedrig: Nebennierenrinden-Unterfunktion durch Nebennierenschädigung, z.B. Morbus Addison
  • ACTH hoch, Kortisol hoch: Cushing-Syndrom durch ACTH-produziendes Adenom der Hypophyse oder durch ACTH-produzierende Tumoren anderer Lokalisation (z.B. kleinzelliger Typ des Lungenkrebses)

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Studie: Altruismus ist Herzenssache

Wer großzügig ist, hört auf sein Herz

Wer vor einer schwierigen Entscheidung steht, dem wird häufig geraten: Hör auf dein Herz. Eine Studie zeigt nun, dass Menschen, denen das besonders gut gelingt, eher zu selbstlosem Verhalten neigen.

Je genauer Herzschlag erkannt wird, desto mehr Geld wird gespendet

Großzügige Menschen sind mehr im Einklang mit ihrem Körper – genauer: mit Ihrem Herzschlag. Das zeigt eine aktuelle Studie. Sie bestand aus zwei Experimenten: Zum einen wurden den Teilnehmern Töne vorgespielt, die sie danach beurteilen sollten, ob sie mit ihrem Herzschlag im Takt waren oder nicht. Der Puls durfte dabei nicht mit der Hand gefühlt werden. Zum anderen nahmen sie an einem Computer-basierten Spiel teil, in dem Geldbeträge mit Fremden geteilt werden sollten. Es zeigte sich: Je genauer die Teilnehmer beurteilen konnten, ob ihr Herzschlag mit den Tönen im Takt war, desto mehr Geld gaben sie bereitwillig ab.

Körperliche Veränderung steuert offenbar selbstloses Verhalten

Die Mitautorin der Studie Dr. Jane Aspell erklärt sich das Ergebnis folgendermaßen: „Es ist möglich, dass eine emotional aufgeladene Situation – etwa zu entscheiden, ob man Geld weggibt oder nicht – eine Veränderung des Herzschlags verursacht. Diese körperliche Veränderung könnte bei denjenigen Menschen, die besser darin sind, ihren Herzschlag wahrzunehmen, die Entscheidung in Richtung der großzügigen Option beeinflussen. Dieser Fund weist darauf hin, dass Menschen in gewisser Weise ‚auf ihr Herz hören‘, um ihr selbstloses Verhalten zu steuern.“

Das Ergebnis sollte allerdings mit Vorsicht genossen werden: In einem weiteren Schritt wurden die Teilnehmer darin geschult, ihren Herzschlag besser wahrzunehmen. Jetzt hörten sie zwar eher auf ihr Herz – spendabler machte sie das dennoch nicht.

Quelle: Scientific Reports

Von: Leonard Olberts