Gesundheit heute

Neutralfette (Triglyzeride)

Triglyzeride oder Neutralfette werden zum einen mit der Nahrung aufgenommen und dann im Blut mithilfe von Chylomikronen (einer Lipoproteinart) transportiert. Zum anderen werden sie im Körper selbst hergestellt und an Lipoproteine mit sehr geringer Dichte (VLDL) gebunden.

Ein hoher Triglyzeridspiegel im Blut ist ein Risikofaktor für die koronare Herzkrankheit (KHK).

Normalbereich (Blut) [KLL; LAB]

< 200 mg/dl (< 2,3 mmol/l)

Indikation

  • Beurteilung des Arterioskleroserisikos (zusammen mit Cholesterinwerten)
  • Diagnose und Klassifikation einer Fettstoffwechselstörung
  • Therapiekontrolle unter diätetischer bzw. medikamentöser Behandlung einer Fettstoffwechselstörung.

Ursachen erhöhter Werte (Hypertriglyzeridämie)

  • (Reaktive) sekundäre Fettstoffwechselstörung bei Überernährung, v. a. fett- und zuckerreicher Kost, schlecht eingestelltem Diabetes, Nierenversagen, nephrotischem Syndrom, Schilddrüsenunterfunktion
  • Alkoholmissbrauch
  • Einnahme von bestimmten Medikamenten, z. B. Kortison, „Pille“, harntreibende Medikamente (Diuretika)
  • Schwangerschaft
  • Vererbte (primäre) Fettstoffwechselstörung.

Hinweise

Der Triglyzerid-Wert reagiert stark auf Fettaufnahme mit der Nahrung, daher muss der Blutabnahme eine zwölfstündige Nahrungskarenz vorangehen. Außerdem darf man sich ab dem Vortag der Blutabnahme nicht schwer körperlich anstrengen.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Studie: Altruismus ist Herzenssache

Wer großzügig ist, hört auf sein Herz

Wer vor einer schwierigen Entscheidung steht, dem wird häufig geraten: Hör auf dein Herz. Eine Studie zeigt nun, dass Menschen, denen das besonders gut gelingt, eher zu selbstlosem Verhalten neigen.

Je genauer Herzschlag erkannt wird, desto mehr Geld wird gespendet

Großzügige Menschen sind mehr im Einklang mit ihrem Körper – genauer: mit Ihrem Herzschlag. Das zeigt eine aktuelle Studie. Sie bestand aus zwei Experimenten: Zum einen wurden den Teilnehmern Töne vorgespielt, die sie danach beurteilen sollten, ob sie mit ihrem Herzschlag im Takt waren oder nicht. Der Puls durfte dabei nicht mit der Hand gefühlt werden. Zum anderen nahmen sie an einem Computer-basierten Spiel teil, in dem Geldbeträge mit Fremden geteilt werden sollten. Es zeigte sich: Je genauer die Teilnehmer beurteilen konnten, ob ihr Herzschlag mit den Tönen im Takt war, desto mehr Geld gaben sie bereitwillig ab.

Körperliche Veränderung steuert offenbar selbstloses Verhalten

Die Mitautorin der Studie Dr. Jane Aspell erklärt sich das Ergebnis folgendermaßen: „Es ist möglich, dass eine emotional aufgeladene Situation – etwa zu entscheiden, ob man Geld weggibt oder nicht – eine Veränderung des Herzschlags verursacht. Diese körperliche Veränderung könnte bei denjenigen Menschen, die besser darin sind, ihren Herzschlag wahrzunehmen, die Entscheidung in Richtung der großzügigen Option beeinflussen. Dieser Fund weist darauf hin, dass Menschen in gewisser Weise ‚auf ihr Herz hören‘, um ihr selbstloses Verhalten zu steuern.“

Das Ergebnis sollte allerdings mit Vorsicht genossen werden: In einem weiteren Schritt wurden die Teilnehmer darin geschult, ihren Herzschlag besser wahrzunehmen. Jetzt hörten sie zwar eher auf ihr Herz – spendabler machte sie das dennoch nicht.

Quelle: Scientific Reports

Von: Leonard Olberts