Gesundheit heute

Calcium (Kalzium)

Kalzium ist ein Mengenelement. Es bildet zusammen mit Phosphat den wichtigsten Teil der Knochen- und Zahnsubstanz. Es ist außerdem beteiligt an der Erregungsübertragung von Nerven auf Muskeln, der Muskelkontraktion und der Blutgerinnung.

Normalbereich [KLL; LAB]

  • Blut: 2,1–2,6 mmol/l (8,4–10,4 mg/dl)
  • 24-Stunden-Urin: Frauen < 6,5 mmol/24 Std. (< 260 mg), Männer < 7,5 mmol/24 Std. (< 300 mg)

Indikation

  • Klärung einer Tetanie (typische Form von Muskelkrämpfen)
  • Ursachensuche bei Nierensteinen
  • Verdacht auf eine Funktionsstörung der Nebenschilddrüse, nach Schilddrüsenoperationen
  • Bösartige Tumoren, insbesondere unter Zytostatikatherapie
  • Kontrolluntersuchung bei Erkrankungen, die oft zu einer Veränderung des Blutkalziums führen.

Ursachen erhöhter Werte

Blut:

  • Bösartige Tumoren, v. a. bei Knochenbeteiligung und bei Plasmozytom
  • Nebenschilddrüsen-Überfunktion, Schilddrüsenüberfunktion, Nebennierenrinden-Unterfunktion
  • Überdosierung von Vitamin D oder A
  • Lange Bettlägerigkeit
  • Einige Medikamente, z. B. bestimmte Diuretika (harntreibende Medikamente)
  • Sarkoidose.

Urin:

  • Nebenschilddrüsen-Überfunktion
  • Bestimmte Nierenerkrankungen, Nierensteine
  • Bösartige Tumoren
  • Sarkoidose.

Ursachen erniedrigter Werte

Blut:

  • Vitamin-D-Mangel
  • Verminderte Kalziumaufnahme über den Darm bei Verdauungsstörungen
  • Nebenschilddrüsen-Unterfunktion, meist durch versehentliche Entfernung oder Schädigung der Nebenschilddrüsen bei Schilddrüsenoperation
  • Chronisches Nierenversagen
  • Akute Bauchspeicheldrüsenentzündung.

Urin: z. B. Vitamin-D-Mangel

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Mittelmeerküche bei Nierenkrankheit?

Die Mittelmeerküche ist besonders empfehlenswert für Herzpatienten – gilt das gleiche für Nierenpatienten?

Mittelmeerküche bei Nierenkrankheit?

Blutwerte regelmäßig prüfen lassen

Die Mittelmeerküche gilt als besonders ausgewogen und gesund. Doch wie sieht es bei nierenkranken Menschen aus? Was Experten ihnen raten.

Vor- und Nachteile der Mittelmeerküche für Nierenpatienten

Eine mediterrane Ernährung empfiehlt sich insbesondere für Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden – schließlich ist sie fleischarm und dafür reich an Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch, Nüssen und hochwertigen Ölen. Auch gesunde Menschen profitieren von einer solchen Ernährungsweise.
In einer aktuellen Veröffentlichung der Arbeitsgruppe „European Renal Nutrition“ werden die Vor- und Nachteile einer mediterranen Diät für Nierenpatienten diskutiert. Ihr Fazit ist überwiegend positiv: Die Diät reduziert Entzündungen, hält den Blutzuckerspiegel relativ konstant, enthält in etwa die für Nierenpatienten empfohlene Proteinmenge und führt zu einer geringeren Salz- und Phosphat-Aufnahme als viele andere Ernährungsweisen. Potenziell nachteilig sei hingegen die erhöhte Kalium-Zufuhr durch viel Obst und Gemüse: Hier droht eine Überversorgung (Hyperkaliämie). Nierenkranke Patienten sollten daher bei einer entsprechenden Ernährung regelmäßig ihren Serumkaliumwert überprüfen lassen.

Mittelmeerküche bei normalen Kalium-Werten empfehlenswert

„Solange die Kalium-Werte im Normalbereich liegen, spricht vieles dafür, dass Nierenpatienten im Hinblick auf ihr kardiovaskuläres Risiko und auch im Hinblick auf nierenspezifische Problematiken von der mediterranen Diät profitieren“, meint Dr. Jan C. Galle, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie. Für eine einseitige Ernährung aus Pizza und Pasta gelte das aber natürlich nicht.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V.

Von: Leonard Olberts; Bild: Anna Kurzaeva/Shutterstock.com