Gesundheit heute
Urea (Harnstoff)
Der beim Eiweißabbau entstehende Ammoniak wird in der Leber zu Harnstoff „entgiftet“. Harnstoff gelangt dann über das Blut in die Nieren und wird mit dem Urin ausgeschieden.
Normalbereich (Blut) [KLL]
10–50 mg/dl (1,7–8,3 mmol/l)
Indikation
Verlaufskontrolle einer stark eingeschränkten Nierenfunktion, insbesondere bei drohendem Nierenversagen sowie bei Dialysepatienten
Ursachen erhöhter Werte
- Fortgeschrittenes chronisches Nierenversagen (zu mindestens 50 % eingeschränkte Nierenfunktion), akutes Nierenversagen
- Ausgeprägter Flüssigkeitsmangel, Durst und Fieber
- Sehr eiweißreiche Kost
- Katabole Stoffwechsellage (starker Eiweißabbau, z. B. beim Fasten, nach Operationen).
Ursachen erniedrigter Werte
- Schwere Lebererkrankungen
- Angeborene Stoffwechselstörungen (führen schon bei Neugeborenen zu Beschwerden)
- Eiweißarme Ernährung.
Hinweis
Zur Beurteilung der mäßig eingeschränkten Nierenfunktion ist z. B. das Kreatinin besser geeignet.
Die Mittelmeerküche ist besonders empfehlenswert für Herzpatienten – gilt das gleiche für Nierenpatienten?
Mittelmeerküche bei Nierenkrankheit?
Blutwerte regelmäßig prüfen lassen
Die Mittelmeerküche gilt als besonders ausgewogen und gesund. Doch wie sieht es bei nierenkranken Menschen aus? Was Experten ihnen raten.
Vor- und Nachteile der Mittelmeerküche für Nierenpatienten
Eine mediterrane Ernährung empfiehlt sich insbesondere für Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden – schließlich ist sie fleischarm und dafür reich an Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch, Nüssen und hochwertigen Ölen. Auch gesunde Menschen profitieren von einer solchen Ernährungsweise.
In einer aktuellen Veröffentlichung der Arbeitsgruppe „European Renal Nutrition“ werden die Vor- und Nachteile einer mediterranen Diät für Nierenpatienten diskutiert. Ihr Fazit ist überwiegend positiv: Die Diät reduziert Entzündungen, hält den Blutzuckerspiegel relativ konstant, enthält in etwa die für Nierenpatienten empfohlene Proteinmenge und führt zu einer geringeren Salz- und Phosphat-Aufnahme als viele andere Ernährungsweisen. Potenziell nachteilig sei hingegen die erhöhte Kalium-Zufuhr durch viel Obst und Gemüse: Hier droht eine Überversorgung (Hyperkaliämie). Nierenkranke Patienten sollten daher bei einer entsprechenden Ernährung regelmäßig ihren Serumkaliumwert überprüfen lassen.
Mittelmeerküche bei normalen Kalium-Werten empfehlenswert
„Solange die Kalium-Werte im Normalbereich liegen, spricht vieles dafür, dass Nierenpatienten im Hinblick auf ihr kardiovaskuläres Risiko und auch im Hinblick auf nierenspezifische Problematiken von der mediterranen Diät profitieren“, meint Dr. Jan C. Galle, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie. Für eine einseitige Ernährung aus Pizza und Pasta gelte das aber natürlich nicht.