Gesundheit heute
Maßeinheiten in der Labormedizin
Die Laborwerte werden leider nicht immer überall in den gleichen Einheiten ausgegeben. Maßeinheiten, die sich aus den Standardmaßeinheiten Liter, Kilogramm, Mol, Meter und Sekunden zusammensetzen, können problemlos umgerechnet werden. Ansonsten ist aber Vorsicht geboten, denn IU = international units muss nicht dasselbe sein wie U (units) oder I.E. (internationale Einheiten). Auch die Messbedingungen und -verfahren sind nicht immer gleich. Wo Analyseverfahren (noch) nicht ausreichend standardisiert sind, ist dies mit dem Zusatz „laborabhängig“ angezeigt.
Da die Konzentrationen in der Labormedizin oft sehr niedrig sind, werden häufig dezimale Vorsätze verwendet: m = milli = 10-3, μ = mikro = 10-6, n = nano = 10-9, p = pico = 10-12.
Manche Laborwerte beziehen sich auch auf Verdünnungsreihen, d. h. sie drücken aus, wie stark eine Blutprobe verdünnt werden kann, bis gerade noch eine bestimmte Reaktion auslösbar ist. Dies wird dann mit dem Verdünnungstiter ausgedrückt, z. B. 1:8 (= maximal achtfache Verdünnung möglich) oder 1:512 (512-fache Verdünnung möglich).
Testosteronmangel bei Männern
Risiko für Diabetes steigt
Eine große deutsche Studie untersuchte die Häufigkeit eines Testosteronmangels und die Auswirkungen auf den Stoffwechsel. Bei zu geringem Testosteronspiegel erkrankten Männer häufiger an Diabetes Typ 2. Experten raten zur Vorsorge.
Hormondefizit mit Folgen
Eine bundesweite Studie der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V. (DGMG) ermittelte bei über 20.000 Männern den Spiegel des männlichen Sexualhormons Testosteron. Bei fast jedem siebten Studienteilnehmer lag ein deutlicher Testosteronmangel vor – Ärzte sprechen in solchen Fällen von Hypogonadismus. Die Symptome eines Testosteronmangels sind oft wenig eindeutig und individuell verschieden. Neben Abnahme der sexuellen Lust (Libidoverlust) und Erektionsstörungen kommt es zu depressiven Gedanken, Erschöpfung, Hitzewallungen und der Zunahme von Körperfett.
Die Studienergebnisse zeigten deutliche Auswirkungen des Hormondefizits auf den Stoffwechsel: Männer mit Hypogonadismus litten häufiger an Diabetes Typ 2 als Männer mit unauffälligem Testosteronwert (Zunahme um 68 Prozent). Davon sind nach Expertenmeinung oft auch Männer ohne typische Risikofaktoren für Diabetes wie zum Beispiel Übergewicht betroffen. Umgekehrt kann bei Diabetikern mit Symptomen wie Abgeschlagenheit und Erektionsstörungen ein bisher unerkannter Testosteronmangel vorliegen.
Vorsorgeuntersuchungen für Männer ab 45 ratsam
Internationale Arbeiten weisen darauf hin, dass Männer mit Testosteronmangel und Diabetes Typ 2 ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko haben im Vergleich zu Betroffenen ohne begleitenden Diabetes. „Deshalb empfehlen die aktuellen europäischen Leitlinien bei Männern mit Erektionsstörungen, Diabetes oder mit großem Übergewicht eine Testosteronbestimmung zur Abklärung eines Testosteronmangels“, erklärt der Urologe Tobias Jäger. Für Männer ohne Beschwerden rät der Präsident der DGMG Prof. Frank Sommer, dass sie ab 45 Jahren regelmäßig die Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt wahrnehmen sollten.