Gesundheit heute

Maßeinheiten in der Labormedizin

Die Laborwerte werden leider nicht immer überall in den gleichen Einheiten ausgegeben. Maßeinheiten, die sich aus den Standardmaßeinheiten Liter, Kilogramm, Mol, Meter und Sekunden zusammensetzen, können problemlos umgerechnet werden. Ansonsten ist aber Vorsicht geboten, denn IU = international units muss nicht dasselbe sein wie U (units) oder I.E. (internationale Einheiten). Auch die Messbedingungen und -verfahren sind nicht immer gleich. Wo Analyseverfahren (noch) nicht ausreichend standardisiert sind, ist dies mit dem Zusatz „laborabhängig“ angezeigt.

Da die Konzentrationen in der Labormedizin oft sehr niedrig sind, werden häufig dezimale Vorsätze verwendet: m = milli = 10-3, μ = mikro = 10-6, n = nano = 10-9, p = pico = 10-12.

Manche Laborwerte beziehen sich auch auf Verdünnungsreihen, d. h. sie drücken aus, wie stark eine Blutprobe verdünnt werden kann, bis gerade noch eine bestimmte Reaktion auslösbar ist. Dies wird dann mit dem Verdünnungstiter ausgedrückt, z. B. 1:8 (= maximal achtfache Verdünnung möglich) oder 1:512 (512-fache Verdünnung möglich).

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Studie: Altruismus ist Herzenssache

Wer großzügig ist, hört auf sein Herz

Wer vor einer schwierigen Entscheidung steht, dem wird häufig geraten: Hör auf dein Herz. Eine Studie zeigt nun, dass Menschen, denen das besonders gut gelingt, eher zu selbstlosem Verhalten neigen.

Je genauer Herzschlag erkannt wird, desto mehr Geld wird gespendet

Großzügige Menschen sind mehr im Einklang mit ihrem Körper – genauer: mit Ihrem Herzschlag. Das zeigt eine aktuelle Studie. Sie bestand aus zwei Experimenten: Zum einen wurden den Teilnehmern Töne vorgespielt, die sie danach beurteilen sollten, ob sie mit ihrem Herzschlag im Takt waren oder nicht. Der Puls durfte dabei nicht mit der Hand gefühlt werden. Zum anderen nahmen sie an einem Computer-basierten Spiel teil, in dem Geldbeträge mit Fremden geteilt werden sollten. Es zeigte sich: Je genauer die Teilnehmer beurteilen konnten, ob ihr Herzschlag mit den Tönen im Takt war, desto mehr Geld gaben sie bereitwillig ab.

Körperliche Veränderung steuert offenbar selbstloses Verhalten

Die Mitautorin der Studie Dr. Jane Aspell erklärt sich das Ergebnis folgendermaßen: „Es ist möglich, dass eine emotional aufgeladene Situation – etwa zu entscheiden, ob man Geld weggibt oder nicht – eine Veränderung des Herzschlags verursacht. Diese körperliche Veränderung könnte bei denjenigen Menschen, die besser darin sind, ihren Herzschlag wahrzunehmen, die Entscheidung in Richtung der großzügigen Option beeinflussen. Dieser Fund weist darauf hin, dass Menschen in gewisser Weise ‚auf ihr Herz hören‘, um ihr selbstloses Verhalten zu steuern.“

Das Ergebnis sollte allerdings mit Vorsicht genossen werden: In einem weiteren Schritt wurden die Teilnehmer darin geschult, ihren Herzschlag besser wahrzunehmen. Jetzt hörten sie zwar eher auf ihr Herz – spendabler machte sie das dennoch nicht.

Quelle: Scientific Reports

Von: Leonard Olberts