Gesundheit heute

Untersuchungsmedium

Untersuchungsmedium
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Das wichtigste Probenmaterial (Untersuchungsmedium) ist das Blut. Es besteht zu etwa 45 % aus Blutkörperchen und zu knapp 55 % aus dem wässrigen Blutplasma. Im [Blut-]Plasma sind Eiweiße, Mineralien und viele weitere Stoffe (z. B. Blutfette, Hormone) gelöst. Entzieht man dem Blutplasma die darin enthaltenen Gerinnungsfaktoren, erhält man das [Blut-]Serum.

Neben dem Blut werden in der Labormedizin noch verwendet:

  • Urin (Harn), entweder aus einer einzelnen Urinprobe (Spontan- oder Katheterurin) oder aus Sammelurin (meist 24-Stunden-Sammelurin).
  • Liquor (Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit) aus einer Lumbalpunktion
  • Stuhlproben für Stuhluntersuchungen
  • Proben aus dem Fruchtwasser Schwangerer, aus krankhaften Flüssigkeitsansammlungen (z. B. Aszites) sowie Biopsie- oder Operationspräparaten.

Ein Laborwert ist nur dann wirklich aussagefähig, wenn die Vorschriften für Probenentnahme und -versand beachtet werden. Fragen Sie vor geplanten Laboruntersuchungen, was Sie vorher zu beachten haben (z. B. Absetzen von Medikamenten, Nüchternbleiben).

Weiterlesen: Was ist Labordiagnostik?

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Testosteronmangel bei Männern

Risiko für Diabetes steigt

Eine große deutsche Studie untersuchte die Häufigkeit eines Testosteronmangels und die Auswirkungen auf den Stoffwechsel. Bei zu geringem Testosteronspiegel erkrankten Männer häufiger an Diabetes Typ 2. Experten raten zur Vorsorge.

Hormondefizit mit Folgen

Eine bundesweite Studie der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V. (DGMG) ermittelte bei über 20.000 Männern den Spiegel des männlichen Sexualhormons Testosteron. Bei fast jedem siebten Studienteilnehmer lag ein deutlicher Testosteronmangel vor – Ärzte sprechen in solchen Fällen von Hypogonadismus. Die Symptome eines Testosteronmangels sind oft wenig eindeutig und individuell verschieden. Neben Abnahme der sexuellen Lust (Libidoverlust) und Erektionsstörungen kommt es zu depressiven Gedanken, Erschöpfung, Hitzewallungen und der Zunahme von Körperfett.

Die Studienergebnisse zeigten deutliche Auswirkungen des Hormondefizits auf den Stoffwechsel: Männer mit Hypogonadismus litten häufiger an Diabetes Typ 2 als Männer mit unauffälligem Testosteronwert (Zunahme um 68 Prozent). Davon sind nach Expertenmeinung oft auch Männer ohne typische Risikofaktoren für Diabetes wie zum Beispiel Übergewicht betroffen. Umgekehrt kann bei Diabetikern mit Symptomen wie Abgeschlagenheit und Erektionsstörungen ein bisher unerkannter Testosteronmangel vorliegen.

Vorsorgeuntersuchungen für Männer ab 45 ratsam

Internationale Arbeiten weisen darauf hin, dass Männer mit Testosteronmangel und Diabetes Typ 2 ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko haben im Vergleich zu Betroffenen ohne begleitenden Diabetes. „Deshalb empfehlen die aktuellen europäischen Leitlinien bei Männern mit Erektionsstörungen, Diabetes oder mit großem Übergewicht eine Testosteronbestimmung zur Abklärung eines Testosteronmangels“, erklärt der Urologe Tobias Jäger. Für Männer ohne Beschwerden rät der Präsident der DGMG Prof. Frank Sommer, dass sie ab 45 Jahren regelmäßig die Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt wahrnehmen sollten.

Quelle: Berufsverband Deutscher Internisten e. V.

Von: Miriam Knauer