Gesundheit heute

Aloe Vera

Aloe Vera
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Von außen sieht die Aloe aus wie ein unscheinbarer Kaktus. Doch im Inneren verbirgt sich ein wertvolles Gel, das seit vielen Jahren zur Hautpflege und Unterstützung bei der Wundheilung eingesetzt wird. Mittlerweile werden auch immer öfter Nahrungsergänzungsmittel mit Aloe Vera verkauft. Sie sollen „von innen“ wirken und dadurch die körpereigene Abwehr stärken, den Körper entgiften oder die Verdauung unterstützen. Doch bei einigen Produkten ist Vorsicht bei der Einnahme geboten.

Inhaltsstoffe von Aloe Vera

Es gibt hunderte von Aloe-Arten, die sich in ihren Inhaltsstoffen stark unterscheiden. Für die meisten Produkte wird jedoch die bekannte Aloe vera eingesetzt. Manchmal ist sie auch als Aloe barbadensis auf der Zutatenliste zu finden. Weniger bekannt ist die Aloe arborescens. Sie wird häufig im Internet als Gel oder Saft verkauft.

Das Gel der Pflanzen besteht zum Großteil aus Wasser. Nur 2% sind Vitamine, Mineralstoffe, Zucker und sekundäre Pflanzenstoffe, wie Saponine oder Anthranoide. Seine schleimige Konsistenz bekommt das Gel von den enthaltenen Mucopolysacchariden.

Aloe-Vera-Produkte als Nahrungsergänzungsmittel

Bevor das Gel bei uns als Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen ist, wird es getrocknet und in Kapseln verpackt oder zu Saft verarbeitet. Vielen Produkten werden Vitamine, Mineralstoffe, Aroma oder auch Zucker zugesetzt. Vor dem Kauf empfiehlt es sich also, einen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen.

Für wen sind Aloe-Vera-Produkte geeignet?

Ob Nahrungsergänzungsmittel mit Aloe vera gesund sind und welche Wirkungen sie auf den Körper haben, ist bisher noch nicht genau untersucht. Forscher*innen vermuten jedoch, dass in den Blättern der Wüstenpflanze großes Potenzial steckt: Einige Studien deuten zum Beispiel darauf hin, dass Aloe vera vor Diabetes oder Leberschäden schützt. Da aussagekräftige Studien aber noch fehlen, ist es verboten, mit gesundheitsbezogenen Aussagen auf Aloe-Produkten zu werben. Findet sich doch ein Gesundheitsversprechen auf der Verpackung, bezieht sich das meist auf die zugesetzten Vitamine oder Mineralstoffe.

Wer trotzdem Nahrungsergänzungsmittel mit Aloe einnehmen möchte, kauft die Produkte am besten nur von vertrauenswürdigen Händlern wie Apotheken. Der Grund: Bei falscher Verarbeitung enthält der Pflanzenextrakt hohe Mengen an krebserregenden Stoffen, den Anthranoiden. Sie stecken vor allem in der Schale der grünen Blätter. Nur wenn die Blätter vorher sorgfältig geschält und gereinigt werden, ist das fertige Gel zum Verzehr geeignet. Produkte, die mit Extrakten aus ganzen Blättern werben, sollten deshalb lieber gemieden werden. Gleiches gilt für Aloe-Präparate, die die Darmtätigkeit anregen und abführend wirken sollen – sie enthalten besonders hohe Mengen der krebserzeugenden Moleküle.

Aloe-Extrakte mit hohem Anthranoid-Gehalt wirken stark abführend. Deshalb werden Sie als Arzneimittel bei Verstopfung verkauft. Wegen des möglichen Krebsrisikos empfiehlt es sich aber, diese Arzneimittel nicht länger als 2 Wochen und nach Rücksprache mit der Ärzt*in oder Apotheker*in einzunehmen.

Nebenwirkungen von Aloe-Vera-Produkten

Enthält das Nahrungsergänzungsmittel hohe Mengen an Anthranoiden, droht nach der Einnahme Durchfall oder Bauchweh.

In seltenen Fällen wurden allergische Reaktionen auf Inhaltsstoffe der Aloe oder Zusatzstoffe des Produktes beobachtet. Wer empfindlich ist, wirft vor dem Kauf besser einen Blick auf die Zutatenliste.

Quellen: Verbraucherzentrale; Bundesinstitut für Risikobewertung; Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart; Kumar et al. 2019; Deutsche Apothekerzeitung

Von: Sandra Göbel, Überarbeitung und Aktualisierung: Marie Schläfer
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Was man zu B12-Mangel wissen sollte

Ein Vitamin-B12-Mangel kann auch zu Konzentrationsstörungen und Leistungsschwäche führen.

Was man zu B12-Mangel wissen sollte

Mehr als schlapp und müde

Ein Vitamin-B12-Mangel betrifft nur Menschen, die sich vegan ernähren? Und mit einem Präparat aus dem Supermarkt ist schnell wieder alles in Ordnung? Hier sind Fakten, die Schluss mit Mythen um den Vitamin B12-Mangel machen.

Auswirkungen oft erst nach Jahren

Ohne Vitamin B12 geht es nicht. Der auch Cobalamin genannte Nährstoff ist nicht nur an der Produktion der roten Blutkörperchen beteiligt. Er ist u.a. auch nötig für die Regeneration der Nervenhüllen und damit für das Funktionieren des Nervensystems. Umso wichtiger ist es, dass man die Versorgung mit dem Vitamin gut im Blick hat – und sich dabei nicht von kursierenden Fehlinformationen irritieren lässt:

  1. „Der Vitamin-B12-Mangel ist eine Bagatelle“. Stimmt keinesfalls: Zunächst kommt es durch die Blutarmut zwar nur zu Erschöpfung oder Müdigkeit. Längerfristig leidet jedoch das Nervensystem. Brennen und Kribbeln an Händen und Füßen, ein unsicherer Gang und eine verminderte Denk- und Gedächtnisfunktion sind mögliche Folgen.
  2. „Ein Vitamin-B12-Mangel tritt nur bei veganer Ernährung auf“. Das ist falsch. Hauptquelle für Vitamin B12 sind zwar tierische Lebensmittel – weshalb vegan lebende Menschen tatsächlich zur Risikogruppe für einen B12-Mangel gehören. Aber auch etliche andere Bevölkerungsgruppen nehmen zu wenig Vitamin B12 auf. Bei alten Menschen liegt das oft an einseitiger Nahrung. Eine Störung der Vitaminaufnahme durch Medikamente ist ebenfalls möglich. Infrage kommen dafür z.B. das Diabetesmedikament Metformin oder Protonenpumpenhemmer, die die die Magensäure blocken.
  3. „Bei Störungen der Vitamin-B12-Aufnahme muss das Vitamin über die Vene verabreicht werden“. Falsch. Auch eine orale Einnahme wirkt, also zum Beispiel in Form von Tabletten zum Abschlucken. Voraussetzung dafür ist allerdings eine besonders hohe Dosierung. Beträgt sie z.B. 1000 Mikrogramm pro Tablette, kann Vitamin B12 einfach passiv durch die Darmschleimhaut diffundieren.
  4. „Es ist egal, welches Vitamin-B12-Präparat man einnimmt“. Das stimmt so nicht. Denn vor allem Nahrungsergänzungsmittel enthalten oft nicht die angegebenen Mengen oder sogar schädliche zusätzliche Inhaltsstoffe. Vitamin-B12-Arzneimittel sind dagegen im Hinblick auf Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit geprüft. Im Zweifel lässt man sich am besten in der Apotheke beraten.
  5. „Ist der Mangel behoben, ist das Problem erledigt“. In vielen Fällen ist dies nicht der Fall. Zum Beispiel, wenn eine Aufnahmestörung hinter dem Vitamin-B12-Mangel steckt. Dann kann sich nach Absetzen des Präparats erneut ein Mangel entwickeln – auch wenn die Grunderkrankung therapiert wird. Ob eine langfristige Substitution erforderlich ist, prüft die Ärzt*in anhand der Blutwerte.


Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / V. Kilian