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Hoodia

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Hoodia ist eine südafrikanische Pflanze aus der Familie der Seidenpflanzengewächse, die optisch an einen Kaktus erinnert. Auf vielen Life-Style- oder Ernährungs-Websites wird sie als Schlankheitsmittel gepriesen. Wissenschaftliche Studien, die eine gewichtsreduzierende Wirkung belegen, gibt es jedoch keine. Hoodia-Produkte werden ausschließlich über das Internet angeboten und haben kein offizielles Zulassungsverfahren durchlaufen. Dadurch gelten für sie nicht die gleichen Qualitätsstandards wie für zugelassene Nahrungsergänzungsmittel. Auch ihr Nebenwirkungspotenzial ist nicht abzuschätzen. Ernährungsexperten raten deshalb von der Einnahme ab.

Inhaltsstoffe von Hoodia

Hoodia enthält verschiedene Glykoside, darunter das Oxypregnanglykosid P57. Isoliertes P57 täuscht dem Gehirn einen ausreichend hohen Blutzuckerspiegel vor. Dies soll das Hungergefühl unterdrücken und die Gewichtsabnahme fördern. So die Theorie. Ob sich die Einnahme tatsächlich an der Anzeige der Waage niederschlägt, ist nicht wissenschaftlich untersucht. Auch zur Wirkweise von P57 fehlen Studien.

Wildwachsender Hoodia darf nicht für die Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln geerntet werden. Denn er zählt zu den bedrohten Pflanzenarten und steht seit 2004 unter Artenschutz. Inzwischen gibt es Versuche, Hoodia in Plantagen anzubauen. Aufgrund des Schnellwachstums hat kultivierter Hoodia aber möglicherweise andere oder weniger Inhaltsstoffe als natürlich gewachsener.

Hoodia-Produkte als Nahrungsergänzungsmittel

In Deutschland ist kein Nahrungsergänzungsmittel mit Hoodia zugelassen. Kapseln, Tropfen, Gels oder Kaugummis können jedoch über das Internet bestellt werden – zu meist hohen Kosten. Hoodia-Produkte aus dem Internet unterliegen keinen Qualitätsstandards. Produktfälschungen sind im Umlauf und für den Laien nicht als solche zu erkennen. Die Verbraucherzentrale erwähnt Laboruntersuchungen, wonach ein Teil der Internet-Produkte gar keine Hoodia-Bestandteile enthält.

Hinweis: Bestellte Produkte können vom Zoll abgefangen werden, da ihr Import – auch für private Nutzung – illegal ist.

Für wen sind Hoodia-Produkte geeignet?

Die Einnahme von Hoodia-Produkten wird von Ernährungsexperten nicht empfohlen.

Wechsel- und Nebenwirkungen von Hoodia-Produkten

Die Gefahr von Wechsel- und Nebenwirkungen kann nicht beurteilt werden, da klinische Studien fehlen und sich die einzelnen Produkte in ihrer inhaltlichen Zusammensetzung stark voneinander unterscheiden. Einige Anwender berichtet über Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen, schnellen Puls und erhöhten Blutdruck.

Quellen: Verbraucherzentrale, Pharmawiki

Von: Sandra Göbel
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Unterschätzter Zusatzstoff in Nahrungsergänzungsmitteln

Piperin verleiht Pfeffer den typisch scharfen Geschmack. In Nahrungsergänzungsmitteln wird das Molekül jedoch aus anderen Gründen eingesetzt.

Unterschätzter Zusatzstoff in Nahrungsergänzungsmitteln

Piperin interagiert mit Arzneimitteln

Piperin ist wohl nur wenigen ein Begriff. Doch das Molekül, das aus Pfeffer gewonnen wird, ist Bestandteil vieler Nahrungsergänzungsmittel. Das ist nicht ganz ungefährlich – meint das Bundesinstitut für Risikobewertung.

Wirkverstärker Piperin

Piperin ist ein Molekül, das natürlicherweise in Pfeffer vorkommt und ihm seinen typisch scharfen Geschmack verleiht. Mittlerweile ist Piperin immer öfter auch in Nahrungsergänzungsmitteln zu finden – jedoch nicht wegen seiner positiven Wirkung auf die Gesundheit. Vielmehr wirkt Piperin als „Hilfsstoff“. Denn das Molekül verbessert die Aufnahme anderer Inhaltsstoffe ins Blut und soll ihre Wirkung verstärken.

Vorsicht vor Arzneimittelwechselwirkungen

Doch Piperin verändert nicht nur die Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, sondern auch die von Medikamenten. Das Problem: Die Wirkung von Medikamenten ist von der Konzentration im Blut abhängig. Ist die Konzentration des Medikaments zu niedrig, wirkt es nicht. Ist sie zu hoch, drohen Nebenwirkungen oder – im Extremfall – Vergiftungen.  Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat eine Reihe von Studien analysiert und Medikamente identifiziert, deren Wirkspiegel Piperin beeinflusst. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Propanolol (ein Blutdruckmedikament)
  • Midazolam (ein Beruhigungsmittel)
  • Carbamezipin (ein Medikament gegen Epilepsie)
  • Diclofenac (ein Schmerzmittel)
  • Fenofexadine (ein Medikament gegen Allergien)

Inhaltsstoffe genau lesen

Dabei betont das Bundesinstitut, dass Wechselwirkungen erst ab einer bestimmten Piperin-Menge auftreten. In der Regel enthalten Nahrungsergänzungsmittel nur gesundheitlich unbedenkliche Konzentrationen. Besonders vorsichtig sollten aber Verbraucher*innen sein, die mehrere Nahrungsergänzungsmittel pro Tag einnehmen. Generell empfiehlt das Bundesinstitut, nicht mehr als 2 Milligramm Piperin aus Nahrungsergänzungsmitteln aufzunehmen.

Auf den ersten Blick ist es jedoch oft schwer zu erkennen, ob ein Nahrungsergänzungsmittel Piperin enthält. Dafür müssen Verbraucher*innen schon einen Blick auf die – oft kleingedruckte – Zutatenliste werfen. Wer Zweifel hat, welche Nahrungsergänzungsmittel unbedenklich sind, fragt am besten in der Apotheke oder Hausarztpraxis nach.

Quellen: Deutsche Apotheker Zeitung, BFR, Foods 2021

Von: Marie Schläfer; Bild: frantic00/Shutterstock.com