Gesundheit heute

Aronia

Aronia
###IMG_CAPTION###
Copyright: ###IMG_COPYRIGHT###

Die Aronia-Beere ist eine erbsengroße, schwarz-violette Beere, welche ursprünglich aus Nordamerika stammt. Inzwischen wird sie auch in Deutschland angebaut und als heimische „Superbeere“ für Schönheit und ein starkes Immunsystem beworben.

Inhaltsstoffe von Aronia-Beeren

Im Vergleich zu anderen Früchten enthalten Aronia-Beeren besonders hohe Mengen einer bestimmten Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe, den Anthocyanen. Diese verleihen den Beeren die typische dunkelblaue Färbung. Daneben sind die Beeren reich an Vitamin C und Kalium. So deckt zum Beispiel ein Glas Aronia-Saft fast die Hälfte des täglichen Vitamin-C-Bedarfs und ein Drittel des täglichen Kalium-Bedarfs.

Aronia-Beeren als Nahrungsergänzungsmittel

Aronia-Beeren sind als Saft, Marmelade oder als Trockenfrüchte erhältlich. Aronia-Extrakte gibt es als Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel.

Beliebt sind die Produkte vor allem wegen ihres hohen Anthocyan-Gehaltes. Diese sekundären Pflanzenstoffe haben in Studien gesundheitsfördernde Wirkungen gezeigt:

  • niedrigerer Blutzucker: Diabetiker*innen senkten in einer Studie ihren Blutzuckerspiegel durch Aronia-Saft.
  • Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Aronia-Beeren sollen Herz und Gefäße schützen, indem sie den Blutdruck und die Blutfette senken.
  • Schutz vor Krebs: In der Zellkultur hemmen Anthocyan-reiche Extrakte aus Aronia das Wachstum von Krebszellen.

Das Problem: Die Effekte wurden bisher nur im Reagenzglas oder an wenigen Proband*innen überprüft. Es fehlen also noch weitere Studien, um die Wirkung der Beeren zu beweisen und eine sinnvolle Dosierung festzulegen. Auch ist bisher nicht geklärt, in welcher Form die Beeren am besten verwertbar sind. In vielen Studien tranken die Proband*innen Saft. Doch auch Nahrungsergänzungsmittel mit Aronia sind beliebt. Die Zusammensetzung der Nahrungsergänzungsmittel ist aber nicht gesetzlich geregelt. Wie viele Anthocyane im fertigen Produkt enthalten sind, ist daher für Verbraucher*innen nicht zu erkennen. Bis diese Fragen geklärt sind, gilt: Gesundheitsversprechen wie der Schutz vor Krebs oder Herzkrankheiten, sind nicht erlaubt.

Oft sind auf den Verpackungen trotzdem Gesundheitsversprechen angegeben. Doch Vorsicht: Die Aussagen beziehen sich meistens auf künstlich zugesetzte Vitamine oder Mineralstoffe in dem Produkt. Ein Zusatz von Omega-3-Fettsäuren erlaubt zum Beispiel die Aussage, dass das Produkt bei der „Aufrechterhaltung einer normalen Herzfunktion“ hilft. Wer künstliche Zusätze vermeiden möchte, sollte lieber zu den frischen Früchten oder Saft greifen. Bei Trockenfrüchten gilt es jedoch, den hohen Zuckergehalt zu bedenken: 100 Gramm enthalten rund 22 Gramm Zucker.

Sekundäre Pflanzenstoffe wie Anthocyane sind auch in anderen Obst- und Gemüsesorten enthalten – wenn auch oft in geringerer Menge. Eine Ausnahme sind Holunderbeeren, sie übertreffen den Anthocyan-Behalt der Aronia-Beeren noch.

Nebenwirkungen von Aronia-Beeren

Nicht alle Inhaltsstoffe der Aronia-Beere sind gesund. Die Kerne der Aronia-Beere enthalten geringe Mengen an Amygdalin, welches im Körper giftige Blausäure freisetzt. Das Max-Rubner-Institut gibt jedoch Entwarnung: Der Verzehr kleiner Mengen frischer, getrockneter oder verarbeiteter Aronia-Beeren ist laut den Expert*innen gesundheitlich unbedenklich.

Wie allen Beeren können auch Aronia-Beeren je nach Herkunftsort mit Pestizidrückständen und Schwermetallen belastet sein. Verbraucher*innen setzen deshalb besser auf Bio-Produkte. Auch im eigenen Garten lassen sich Aronia-Beeren gut anbauen – so sind Pestizidrückstände ausgeschlossen.

Wer Medikamente einnimmt, sollte vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln lieber die Ärzt*in um Rat fragen. Denn theoretisch besteht die Gefahr, dass die Wirkung des Medikaments durch Inhaltsstoffe der Nahrungsergänzungsmittel verändert wird.

Quellen: Verbraucherzentrale; Rahmani et al. 2019; Bundeszentrum für Ernährung; EFSA

Von: Sandra Göbel, Überarbeitung und Aktualisierung: Marie Schläfer
Zurück
Omega-3 gegen Regelschmerzen

Omega-3-Fettsäuren gibt es zum Beispiel in Form von Fischöl-Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen.

Omega-3 gegen Regelschmerzen

Menstruationsbeschwerden lindern

Omega-3-Fettsäuren werden viele positiven Eigenschaften nachgesagt: Sie sollen gegen Depressionen und ADHS helfen und vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. Auch Regelschmerzen können sie angeblich lindern. Aber stimmt das auch?

In Fisch, Nüssen und Algen reichlich enthalten

Bei Omega-3-Fettsäuren handelt es sich um mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die vor allem in Fisch und pflanzlichen Lebensmitteln wie Algen oder Nüssen vorkommen. Der Körper braucht Omega-3, um die Membranen von Körperzellen zu bilden. Außerdem sind die Fettsäuren ein Ausgangsprodukt für Gewebshormone. Diese Eigenschaft macht plausibel, dass sie eine wichtige Rolle im Immunsystem und bei der Bekämpfung von Entzündungen haben.

Omega-3 als Alternative zu Schmerzmitteln?

Behauptet wird zudem, dass Omega-3-Fettsäuren einen schmerzregulierenden Effekt haben – etwa vor und während der Periode. Damit könnte Omega-3 eine nebenwirkungsarme Alternative zu herkömmlichen Schmerzmitteln sein. Inzwischen gibt es mehrere Studien, die sich die Schmerzwirkung der Fettsäure näher angesehen haben. Die Teilnehmerinnen nahmen dabei entweder ein Placebo ohne Wirkstoff zu sich oder zwischen 120 und 500 mg Omega-3-Fettsäuren in Form von Fischkapseln.

Studien bestätigen Wirksamkeit

Die hohen Erwartungen konnte das Omega-3 dabei nicht erfüllen. Aber: Ein kleiner Effekt war vor allem bei jungen Frauen durchaus nachweisbar. Deren Schmerzen verringerten sich auf einer 10stufigen Schmerzskala im Schnitt um 1,1 Punkte. Manche Frauen merkten mit 0 Punkten gar keine Veränderung, bei anderen reduzierten sich die Schmerzen um 3 Punkte. 1 Punkt gilt als Grenze, bei der ein Schmerzveränderung überhaupt spürbar ist. Deshalb sollten Frauen sich nicht zu viel vom Omega-3 versprechen. Weil die Präparate aber günstig sind und nichts schaden, könnten sie dennoch einen Versuch wert sein.

Quelle: Medizin transparent

Von: Sara Steer; Bild: mauritius images / Zen Shui