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Algen

Algen
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Synonyme: Meeresalgen, Braunalgen, Rotalgen, Blasentang, Seetang, Kelp

Algen-Produkte werden getrocknet als Flocken, Pulver sowie als Kapseln und Tabletten angeboten. Nahrungsergänzungsmittel enthalten vor allem die sogenannten Mikroalgen, zu denen Spirulina oder Chlorella gehören. Makroalgen, wie Nori, Wakame, Kombu oder Hijiki gehören zu den Makroalgen und werden eher als Salat oder Sushi verzehrt.

Inhaltsstoffe von Algen-Produkten

Algen sind ein hochwertiges Lebensmittel und enthalten neben Eiweiß und Ballaststoffen auch viele Vitamine und Spurenelemente. Beworben werden sie jedoch vor allem wegen ihres hohen Jodgehaltes: Sie sollen Jodmangel vorbeugen und lindern. Veganern werden Algen zudem oft als pflanzliche Quellen von Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren empfohlen.

Algen-Produkte als Nahrungsergänzungsmittel

Das Haupteinsatzgebiet ist das Vorbeugen und Lindern von Jodmangel, da in Deutschland immer noch viele Menschen nicht ausreichend mit dem Spurenelement versorgt sind. Doch der Jodgehalt der einzelnen Produkte schwankt laut Bundesinstitut für Risikobewertung stark. Viele Algenprodukte enthalten sogar gesundheitsschädliche Mengen. Bereits mehrmals kam es zu Warnhinweisen und Rückrufaktionen von Meeresalgen-Produkten aufgrund überhöhten Jodgehaltes. Verbraucher sollten deshalb nur algenhaltige Nahrungsergänzungsmittel kaufen, die Angaben zum Jodgehalt und zur maximalen Verzehrmenge enthalten und die tägliche Jodaufnahme im Blick zu behalten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt, nicht mehr als 500 Mikrogramm Iod pro Tag aufzunehmen. Angaben zum Jodgehalt sind Pflicht, wenn Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel mit der Aufschrift "enthält Jod" oder "reich an Jod" verkauft werden. Besondere Vorsicht sollte bei Produkten aus dem Ausland gelten.

Insbesondere Veganern werden Algen als pflanzliche Quelle für Vitamin B12 empfohlen. Allerdings schwanken die Gehalte je nach Algensorte stark. Zudem ist nicht jedes Lebensmittel, das Vitamin B12 enthält, geeignet, um den täglichen Bedarf zu decken. Das Vitamin liegt oft nicht in der richtigen Dosierung oder chemischen Form vor, um verwertet zu werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät deshalb zu Vitamin B12-Präparate mit bekannter Zusammensetzung.

Mikroalgenöle mit Ulkenia und Schizochytrium enthalten außerdem die Omega-3-Fettsäuren  EPA und DHA und sind von der EU als Novel Food zugelassen.

Für wen sind algenhaltige Nahrungsergänzungsmittel geeignet?

Algen-Produkte sind für Menschen geeignet, die an einem ärztlich diagnostizierten Jodmangel leiden oder diesem vorbeugen möchten. Die Einnahme sollte nur nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen, da sonst eine Jodüberversorgung droht.

Veganer, die keinen Fisch verzehren, nehmen nur geringe Mengen der Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA auf. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt bei veganer Ernährung  den Verzehr, um den Nährstoffbedarf zu decken.

Nebenwirkungen von Algen-Produkten

Ein plötzliches Überangebot an Jod kann sowohl zu einer Schilddrüsenunterfunktion, als auch einer Schilddrüsenüberfunktion mit Herzrasen, Bluthochdruck, Gewichtsverlust, Nervosität und Schlafstörungen führen. Auch immunologisch bedingten Erkrankungen der Schilddrüse durch eine überhöhte Jodzufuhr sind möglich. Um Neben- und Wechselwirkungen vorzubeugen, sollten Dauer und Dosierung der Jodzufuhr mit einem Arzt abgestimmt werden. Insbesondere Personen mit Schilddrüsenerkrankungen sollten auf die eigenmächtige Einnahme jodhaltiger Nahrungsergänzungsmittel verzichten.

Quellen:

Verbraucherzentrale, Deutsche Gesellschaft für Ernährung über Vitamin B12 und vegane Ernährung, Bundeszentrum für Ernährung über Algenöl und Algen, Bundesinstitut für Risikobewertung, Verbraucherservice Bayern

Von: Sandra Göbel; Überarbeitung und Aktualisierung: Marie Schläfer
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Fruchtbarkeit beim Mann steigern

Bei den meisten Kinderwunsch-Paaren klappt es nach etwa sechs Monaten mit dem heißersehnten Nachwuchs.

Fruchtbarkeit beim Mann steigern

Unerfüllter Kinderwunsch?

Wenn´s mit dem Kinderwunsch nicht klappt, liegt das häufig auch am Mann. Was lässt sich tun, um die männliche Fruchtbarkeit zu verbessern?

Bei fast einem Drittel ist der Mann schuld

Im Durchschnitt dauert es ein halbes Jahr, bis es bei Paaren mit Kinderwunsch mit der Empfängnis klappt. Bei manchen geht es schneller, bei anderen dauert es auch länger. Von einer Sterilität spricht man erst, wenn es nach zwei Jahren regelmäßigem ungeschütztem Geschlechtsverkehr nicht zu einer Schwangerschaft gekommen ist.

Gründe für einen ausbleibenden Kindersegen gibt es viele, und in etwa 30% der Fälle liegen diese nur beim Mann. Dazu gehören der angeborene Hodenhochstand und Erkrankungen des Hodens, wie etwa Krampfadern, Infektionen oder Hodenkrebs. Aber auch der Lebensstil hat einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Und hier gibt es für Männer mit Kinderwunsch einige Möglichkeiten, ihre Zeugungschancen zu verbessern:

  • Hohe Hodentemperaturen meiden. Die Spermienproduktion wird durch hohe Temperaturen gestört – weshalb der Hoden ja auch aus dem Körper „ausgelagert“ ist. Damit die Temperatur im Hodensack 36° C nicht überschreitet, sollten Männer keine enge Unterwäsche tragen und bei langen Autofahrten auf die Sitzheizung verzichten.
  • Alkohol reduzieren. Schon zwei alkoholische Getränke am Tag senken den Testosteronspiegel, was negative Auswirkungen auf die Spermienproduktion hat.
  • Rauchen einstellen. Nikotin verringert die Spermienanzahl und ihre Beweglichkeit. Außerdem kann es das Erbgut schädigen, wodurch das Risiko für Frühgeburten ansteigt.
  • Übergewicht reduzieren. Männer mit Übergewicht haben eine geringere Zeugungsfähigkeit als Normalgewichtige. Abnehmen wirkt deshalb positiv auf die Fruchtbarkeit.
  • Vorsicht mit Leistungssport. Zuviel Sport lässt den Testosteronspiegel sinken und bremst die Spermienbildung.

Spurenelemente und Vitamine

Für die Bildung von Spermien benötigt der Körper auch eine ausreichende Menge an Vitaminen und Nährstoffen. Wichtig für die Spermienproduktion sind Zink, Selen, Folsäure und die Vitamine B6 und B12. Diesen Bedarf deckt der Körper durch eine ausgewogene, abwechslungreiche Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse.

Familienplanung mit Hilfe aus der Apotheke

Ob auch Nahrungsergänzungsmittel die Spermienbildung verbessern, wird kontrovers diskutiert. Selengaben sollen die Fruchtbarkeit steigern, ebenso wie zusätzliches Vitamin D oder Zink. Entsprechende Studien dazu kommen aber zu unterschiedlichen Ergebnissen, nicht alle konnten einen entsprechenden Effekt zeigen.

Wer es trotzdem versuchen möchte, wird in der Apotheke fündig. Dort gibt es zahlreiche Produkte, die B-Vitamine, Selen, Zink und auch Antioxidanzien in unterschiedlicher Kombination enthalten.

Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Tania Kolinko/shutterstock.com