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Vitamin B2

Vitamin B2
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Synonyme: Riboflavin, Lactoflavin

Vitamin B2, auch Riboflavin genannt, ist ein wasserlösliches Vitamin. Es gehört zu den B-Vitaminen und ist essenziell für den Körper: Unter anderem wird es für den Aufbau der Moleküle FAD und FMN benötigt, die an vielen chemischen Reaktionen im Körper beteiligt sind. Außerdem spielt es eine wichtige Rolle beim Abbau von Medikamenten, im Immunsystem und beim Schutz des Auges vor zuviel Lichteinstrahlung. Auch schützt Vitamin B2 die Hülle der Nerven (Myelinschicht). Diese Schicht sorgt dafür, dass die Nervenimpulse korrekt weitergeleitet werden.
Vitamin B2 ist dabei ein echter Teamplayer: Das Vitamin interagiert mit anderen Vitaminen, zum Beispiel den B-Vitaminen Folsäure, Niacin und Pyridoxin. Fehlt eines der Vitamine, ist auch die Funktion der anderen Vitamine gestört. Um solchen Wechselwirkungen vorzubeugen, wird Vitamin B2 selten einzeln verkauft, sondern meist zusammen mit anderen B-Vitaminen als „Vitamin-B-Komplex“.

Vorkommen von Vitamin B2 in der Nahrung

Vitamin B2 kommt in fast allen Lebensmitteln vor. Besonders viel Vitamin B2 ist in Kalbsleber oder Bäckerhefe zu finden. Diese werden aber eher selten gegessen. Der tägliche Bedarf wird deshalb durch Milch, Eier, Käse, Getreide und Seefisch gedeckt.
Folgende Lebensmittel enthalten besonders viel Vitamin B2:

  • Kalbsleber: 2,6 Milligramm/100 Gramm
  • Bäckerhefe: 2,3 Milligramm/100 Gramm
  • Leberwurst: 1,1 Milligramm/100 Gramm
  • Mandeln: 0,6 Milligramm/100 Gramm
  • Champignons: 0,45 Milligramm/100 Gramm
  • Hühnerei: 0,41 Milligramm/100 Gramm
  • Speisequark: 0,27 Milligramm/100 Gramm
  • Rohe Linsen: 0,26 Milligramm/100 Gramm

Doch Vorsicht: Vitamin B2 ist ein sehr empfindliches Molekül. Licht und lange Lagerung senken den Vitamin-Gehalt im Lebensmittel. Außerdem geht beim Kochen viel Vitamin B2 in das Kochwasser über. Deshalb gilt: Lebensmittel dunkel und kühl lagern und das Kochwasser möglichst weiterverwenden. 

Bedarf an Vitamin B2

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat Richtwerte für die täglich benötigte Vitamin B2-Menge aufgestellt. Sie unterscheiden sich je nach Alter und Geschlecht:

  • Säuglinge (0–12 Monate): 0,3–0,4 Milligramm/Tag
  • Kinder (1–7 Jahre): 0,7– 0,8 Milligramm/Tag
  • Kinder (7-19 Jahre): 0,9-1,2 Milligramm/Tag
  • Erwachsene ab 19 Jahren: 1,0–1,4 Milligramm/Tag

Schwangere und Stillende benötigen etwas mehr Vitamin B2. Bei Ihnen erhöht sich die empfohlene Zufuhr um circa 0,2 Milligramm auf 1,3 Milligramm pro Tag für Schwangere im 2. Trimester und auf 1,4 Milligramm/Tag für Schwangere im 3. Trimester und für Stillende.

Anzeichen von Vitamin-B2-Mangel

Die meisten Menschen sind gut mit Vitamin B2 versorgt, da es in fast allen Lebensmitteln vorkommt. Fehlt das wichtige Vitamin, kommt es zu Hautentzündungen an Mund, Zunge und Lippen. Besonders unangenehm sind die sogenannten Mundwinkelrhagaden. Hier reißt die Haut an den Mundwinkeln ein und entzündet sich. In extremen Fällen kommt es zu einer Anämie, also einer Blutarmut.

Etwas anders sieht es bei Menschen mit Vorerkrankungen oder regelmäßiger Medikamenteneinnahme aus – denn dann kommt es immer wieder mal zu einer Unterversorgung mit Vitamin B2.

Ursachen für einen Vitamin B2-Mangel:

  • Magen-Darm-Erkrankungen wie Durchfall oder Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, die über lange Zeit bestehen. Dadurch wird Vitamin B2 nicht aus dem Darm aufgenommen und über den Stuhl wieder ausgeschieden.
  • Medikamente wie orale Kontrazeptiva, Psychopharmaka, Chemotherapeutika oder Antibiotika. Sie beeinträchtigen die Verstoffwechselung des Vitamins.
  • Ein erhöhter Alkoholkonsum kann ebenfalls zu einem Mangel führen, denn Alkohol stört die Aufnahme im Darm und die Verstoffwechselung von Vitamin B2.
  • Im Falle von Fieber, starken Verletzungen, Verbrennungen, chronischen Krankheiten oder Krebs benötigt der Körper mehr Vitamin B2, sodass auf ausreichende Zufuhr zu achten ist.

Vitamin B2 als Nahrungsergänzungsmittel

Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin B2 sind für gesunde Menschen, die sich ausgewogen ernähren nicht notwendig. Personen, die ein höheres Risiko für einen Vitamin B2-Mangel haben, sollten genau auf Mangelsymptome achten und im Zweifelsfall ihre Ärzt*in oder Apotheker*in um Rat fragen. Im Falle eines Mangels ist es sinnvoll, Vitamin B2 als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.

Überversorgung mit Vitamin B2

Bisher sind noch keine gesundheitsschädlichen Wirkungen von Vitamin B2 bekannt. Wer große Mengen des Vitamins aufnimmt, scheidet es über den Stuhl oder Urin wieder aus.

Quellen: Elmadfa und Leitzmann: Ernährung des Menschen, 6. Auflage, utb, 2019; Verbraucherzentrale; DGE FAQ, Referenzwerte und Ernährungskreis

Von: Julia Schmidt, Überarbeitung und Aktualisierung: Marie Schläfer
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Mikronährstoffe fürs Herz

Auch Nahrungsergänzungsmittel helfen dabei, Herz und Gefäße gesund zu halten.

Mikronährstoffe fürs Herz

Nützlich oder schädlich?

Ob Nahrungsergänzungsmittel dabei helfen, Herz und Gefäße gesund zu halten, wird immer wieder kontrovers diskutiert. Jetzt gibt es Hinweise, dass zumindest einige von ihnen doch vor Schlaganfall und Herzinfarkt schützen können.

Herzgesundheit fördern

Das Beste für die Herzgesundheit ist, sich viel zu bewegen, sich gesund zu ernähren, nicht zu rauchen und Übergewicht zu vermeiden. Zusätzlich werden seit Jahren regelmäßig neue Nahrungsergänzungsmittel fürs Herz angepriesen. Die Palette reicht von Vitaminen über Aminosäuren und Mineralstoffe bis zu Bestandteilen exotischer Gewürze. Meist folgt die Ernüchterung auf dem Fuß, d. h. die erwünschten Wirkungen lassen sich in klinischen Studien nicht nachweisen oder der Effekt bleibt unklar.

Folsäure, Coenzym Q10 und Omega-3-Fettsäuren schützen

Jetzt hat sich ein chinesisches Team der Sache noch einmal angenommen und die Daten von 884 qualitativ hochwertigen Studien genauestens analysiert. Fast 900.000 Teilnehmer*innen hatten darin 27 Mikronährstoffe eingenommen. Der Einnahme wurden die Daten zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kardiovaskulär bedingtem Tod gegenübergestellt.

Und siehe da: Einige der Nahrungsergänzungsmittel hatten offenbar doch einen Einfluss auf Herz und Gefäße. Omega-3-Fettsäuren senkten das Risiko, an einer Herz- oder Gefäßerkrankung zu versterben, um 7%. Außerdem reduzierten sie das Herzinfarktrisiko um 15% und die Wahrscheinlichkeit, eine koronare Herzkrankheit zu entwickeln, um 14%. Folsäure reduzierte um 16% das Risiko für Schlaganfälle, Coenzym Q10 senkte die Gesamtsterblichkeit um 32%.

Beta-Carotin gefährlich?

Auch einige andere Mikronährstoffe wie Magnesium, Zink, Flavonole und Quercetin könnten dieser Untersuchung zufolge einen positiven Effekt auf Herz und Gefäße haben. Keinen Effekt zeigten dagegen die Vitamine C und E sowie Beta-Carotin. Letzteres erhöhte sogar die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden.

Offenbar können einige Mikronährstoffe das Herz schützen. Jetzt gilt es, diese Ergebnisse durch weitere Untersuchungen zu unterstreichen. Und vor allem herauszufinden, welche Dosierungen erforderlich und ob bestimmte Kombinationen vorteilhaft sind.

Quelle: www.kardiologie.org

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Robert Kneschke/shutterstock.com