Gesundheit heute

Plazenta praevia

Plazenta praevia (Vorgelagerte Plazenta): vor dem inneren Muttermund lokalisierter Mutterkuchen (Plazenta), wobei der Muttermund teilweise (Plazenta praevia partialis) oder vollständig (Plazenta praevia totalis) verdeckt sein kann. Dadurch wird der Geburtskanal blockiert, so dass das Kind nicht auf natürlichem Weg geboren werden kann. Obwohl heute überall Ultraschallgeräte verfügbar sind, mit denen eine Plazenta praevia leicht zu erkennen ist, sterben immer wieder Kinder, weil eine Plazenta praevia nicht entdeckt wurde. Auch ist die Müttersterblichkeit in diesen Fällen erhöht.

Leitbeschwerden

Im letzten Schwangerschaftsdrittel schmerzlose, in regelmäßigen Abständen auftretende oder dauernde Blutung aus der Scheide.

Wann zum Arzt oder ins Krankenhaus

Sofort, wenn Blutungen auftreten, insbesondere bei starkem Blutverlust.

Die Erkrankung

Eine Plazenta praevia liegt bei einer von 200 Schwangeren vor. Häufig tritt sie bei Frauen auf, die bereits an der Gebärmutter operiert wurden (dazu zählen auch Kaiserschnitte), Mehrlinge erwarten oder älter als 35 sind. Auch Frauen, die rauchen, haben vermutlich ein höheres Risiko.

Bei einer Plazenta praevia befindet sich der Mutterkuchen nicht im oberen oder seitlichen Teil der Gebärmutter, sondern in der unteren Hälfte; dabei bedeckt er den inneren Muttermund teilweise oder ganz. Im letzten Schwangerschaftsdrittel, oder wenn der Muttermund sich zu öffnen beginnt und die Wehen einsetzen, kann es zu starken Blutungen kommen. Je mehr Mutterkuchengewebe den Gebärmutterausgang blockiert, desto größer ist das Risiko einer Blutung vor oder zu Beginn der Geburt.

Das macht der Arzt

Eine Plazenta praevia erkennt der Arzt mit dem Ultraschall bereits während der Schwangerschaft, meist noch bevor sie zu Komplikationen führt.

Leichte Blutungen mehrere Wochen vor dem Geburtstermin lassen sich normalerweise durch Bettruhe in den Griff bekommen. Eine Überwachung im Krankenhaus ist nicht immer notwendig, kann aber durchaus zweckmäßig sein; die Entscheidung hierüber müssen die Schwangere und ihr Arzt treffen.

Weil der Blutverlust durch eine normale Geburt mit einer Plazenta praevia für Mutter und Kind sehr gefährlich werden kann, plant der Arzt einen Kaiserschnitt mit ausreichendem zeitlichen Sicherheitsabstand zum regulären Geburtstermin, meist für die 38. Schwangerschaftswoche. Nur bei einem Drittel der Plazenta-praevia-Fälle ist eine natürliche Geburt möglich.

Wenn die Schwangere weiß, dass bei ihr eine Plazenta praevia besteht, muss sie dies der Hebamme und dem Frauenarzt sofort mitteilen. In diesem Fall sind vaginale Tastuntersuchungen grundsätzlich nicht zulässig, da sie eine starke Plazenta-praevia-Blutung auslösen können. Ebenso sollte sich die Schwangere immer innerhalb der Reichweite eines Krankenhauses aufhalten.

Von: Dr. med. Katja Flieger, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Zyklustracker bestimmt Fruchtbarkeit

Bei Kinderwunsch ist es sinnvoll, die fruchtbaren Tage zu kennen. Verschiedene Methoden helfen dabei - eine davon ist der Zyklustracker Ovularing. Manche Krankenkassen übernehmen für diese Anwendung sogar einen Teil der Kosten.

Temperaturmethode recht störanfällig

Die fruchtbare Phase einer Frau beginnt etwa vier Tage vor dem Eisprung und endet ein bis zwei Tage danach. In einem Zyklus von 28 Tagen findet der Eisprung zwischen dem 12. und dem 14. Tag statt, das fruchtbare Fenster liegt also etwa in der Mitte des Monatszyklus.

Ob Verhütung oder Kinderwunsch, bei der natürlichen Familienplanung orientieren sich Frauen u.a. an ihrer Körpertemperatur. Denn die steigt nach dem Eisprung bis kurz vor der Periode um 0,2 bis 0,4° C an. Gemessen wird die Temperatur morgens nach dem Aufwachen (und vor dem Aufstehen). Trägt man die Werte in einen Zykluskalender ein, lassen sich anhand des Temperaturverlaufs die fruchtbaren von den unfruchtbaren Tagen unterscheiden.

Die Methode ist allerdings recht störanfällig, z. B. bei Schichtarbeit, Krankheit oder unregelmäßigem Lebensrhythmus. Zudem variiert die Dauer der Zyklen oft, bei kaum einer Frau beträgt sie regelmäßig exakt 28 Tage.

Ovularing misst über 200 Mal am Tag

Besser funktioniert der Überblick über den Zyklus mit sog. Zyklustrackern. Einer davon ist der Ovularing. Bei dieser Methode führt die Frau einen kleinen Kunststoffring – wie einen Tampon - in die Vagina ein und lässt ihn dort bis zu maximal 30 Tagen liegen. Der in den Ring integrierte Biosensor misst alle fünf Minuten die Temperatur im Körperinneren. Nach Entnahme des Rings kann man die Daten in die dazugehörige Smartphone-App übertragen. Um ihn erneut einzusetzen, reicht es, ihn mit klarem Wasser abzuspülen und an der Luft zu trocknen.

In der dazugehörigen App kann die Frau jetzt ihre Daten ablesen. Um eine Prognose über die fruchtbaren Tage zu bekommen, müssen zunächst drei Zyklen durchlaufen werden. Danach hat die App genügend Daten gesammelt, damit der integrierte Algorithmus anhand der laufenden Messungen den nächsten Eisprung und damit die fruchtbaren Tage berechnen kann.

Einige Krankenkasse beteiligen sich

Den Ovularing bezieht man als Abo, ein Jahr kostet 44 Euro/Monat. Einige Kassen wie z.B. die AOK plus beteiligen sich an den Kosten mit bis zu 300 Euro jährlich. Ob die eigene Krankenkasse dabei ist, erfährt man entweder direkt dort oder auf der Webseite des Herstellers.

Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Tania Kolink/shutterstock.com