Gesundheit heute

Sexualität in der Schwangerschaft

Grundsätzlich können Schwangere bis zur Geburt Geschlechtsverkehr haben. Die sexuellen Bedürfnisse in der Schwangerschaft erleben viele Frauen als unterschiedlich gegenüber „normalen“ Zeiten. Dabei kommen sowohl Phasen abgeschwächter als auch Phasen stärkerer Lust vor. Treten jedoch Komplikationen wie Blutungen aus der Scheide (drohende Fehlgeburt) oder eine vorzeitige Öffnung des Muttermunds auf (Zervix-Insuffizienz), oder hatte die Schwangere bereits mehrere Fehlgeburten, sollte auf vaginalen Sex konsequent verzichtet werden. Dies gilt auch dann, wenn sich der Mutterkuchen vor dem Muttermund befindet (Plazenta praevia). Bei Infektionen sollte ebenfalls auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden.

Gegen Ende der Schwangerschaft kann das Zusammenziehen der Gebärmutter beim Orgasmus Wehen auslösen. Hinzu kommt, dass Sperma das Gewebehormon Prostaglandin enthält, das den festen Muttermund weich macht und damit die Geburt einleiten könnte. Deshalb sollten Schwangere bei vorzeitigen Wehen auf Sex verzichten.

Weiterlesen:

  • Körperliche Veränderungen in der Schwangerschaft
  • Reisen in der Schwangerschaft

Von: Dr. med. Katja Flieger, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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COVID erhöht Müttersterblichkeit

Eine Impfung gegen COVID schützt nicht nur die werdende Mutter, sondern auch das Ungeborene.

COVID erhöht Müttersterblichkeit

Gefährliche Infektion

Es gibt viele Gründe für die Coronaimpfung. Einer davon: Erkranken Schwangere an COVID, geraten Mutter und Kind in Gefahr.

Risiko für mechanische Beatmung 15-fach erhöht

Die Hinweise auf negative Auswirkungen einer Coronainfektion in der Schwangerschaft mehren sich weltweit. Um diesbezüglich mehr Klarheit zu bekommen, hat ein US-amerikanisches Forscherteam zwölf Studien mit insgesamt 13136 Schwangeren unter die Lupe genommen. 1942 der werdenden Mütter hatten sich während ihrer Schwangerschaft oder in der ersten Woche nach der Entbindung mit SARS-CoV-2 infiziert.

Die gepoolte Analyse der zwölf Studien ergab, dass COVID tatsächlich sowohl für die Mutter als auch für das Kind ein hohes gesundheitliches Risiko barg. Im Vergleich zu nicht-infizierten Schwangeren hatten Mütter mit SARS-CoV-2-Infektion ein vierfach erhöhtes Risiko, auf eine Intensivstation eingewiesen zu werden. Das Risiko für eine mechanische Beatmung war 15-fach erhöht, die Gefahr, eine Thrombose zu entwickeln, 5-fach.

Acht Mal so hohe Gefahr zu sterben

Auch die Müttersterblichkeit stieg durch die Infektion: Das Risiko, während der Schwangerschaft oder im Zeitraum bis zu 42 Tage nach Entbindung zu sterben, war bei den COVID-Patientinnen fast 8 Mal so hoch wie bei den nicht-infizierten Frauen.

Bei den Neugeborenen erwiesen sich die Auswirkungen als etwas weniger dramatisch. Mit infizierter Mutter stieg das Risiko für Frühgeburt, außerdem waren die Kinder infizierter Mütter häufiger etwas zu leicht. Die Gefahr für eine Totgeburt oder für Wachstumsstörungen im Mutterleib erhöhte die mütterliche Coronainfektion jedoch nicht.

Unbedingt impfen!

Aufgrund dieser Ergebnisse liegt für die Forschenden klar auf der Hand: Frauen im gebärfähigen Alter und werdende Müttern sollten sich unbedingt gegen COVID-19 impfen lassen.

Quelle: British Medical Journal

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Phil Jones/shutterstock.com