Gesundheit heute

Hormonstimulation der Eierstöcke

Hormonstimulation: Anregung der Bildung von Eibläschen in den Eierstöcken durch die Einnahme von Hormontabletten; häufig mit nachfolgender Auslösung des Eisprungs durch eine Hormoninjektion (HCG), in der Regel im Rahmen einer IVF oder ICSI-Behandlung.

Frauen mit extrem unregelmäßigem Zyklus oder mit Zyklen ohne Eisprung oder ganz ausbleibender Monatsblutung (Amenorrhoe) benötigen hormonelle Hilfe, um zum Eisprung zu kommen. Dazu nimmt die Frau entweder Clomifen-Tabletten ein (in der Regel fünf Tage) oder spritzt sich für mehrere Tage bis Wochen niedrigdosiertes FSH unter die Haut, wodurch das Heranreifen eines oder mehrerer Eibläschen unterstützt wird. Bei mehr als zwei Eibläschen steigt das Mehrlingsrisiko, weshalb in diesem Fall der Abbruch der Behandlung oder die Verringerung der Eibläschen durch eine Punktion ratsam sein kann. Anschließend wird durch eine Injektion des Hormons Beta-HCG der Eisprung ausgelöst.

Von: Dr. med. Andrea Stadler, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Warum ist Mann unfruchtbar?

Eine Spermaprobe bringt die Unfruchtbarkeit meist ans Licht.

Warum ist Mann unfruchtbar?

Wenn das Vaterwerden nicht klappt

Wenn Paare keine Kinder bekommen, liegt´s in der Hälfte der Fälle am Mann. Gründe für die männliche Unfruchtbarkeit gibt es viele. Wie sich diese in den letzten 10 Jahren verändert haben, hat eine italienische Studie ans Licht gebracht.

Nach 6 Monaten klappt´s bei den meisten

Meist dauert es nicht mehr als 6 Monate bis zur Empfängnis, wenn sich gesunde Paare ein Kind wünschen. Ein Drittel darf sich sogar schon nach einem Monat über eine Schwangerschaft freuen, und etwa 90% schaffen es innerhalb eines Jahres.

Ist jedoch trotz ungeschützten Geschlechtsverkehrs auch nach einem Jahr noch kein Nachwuchs in Sicht, spricht man von Unfruchtbarkeit. Die Ursachen dafür sind gerecht verteilt: In einer Hälfte der Fälle liegt´s an den Männern, in der anderen an den Frauen.

Varikozelen sind die häufigste Ursache

Gründe für die männliche Unfruchtbarkeit gibt es viele. Italienische Forscher*innen haben nun untersucht, ob sich diese in den letzten 10 Jahren verändert haben. Dafür analysierten sie die Daten von knapp 1650 Männern, die sich in den Jahren 2008 bis 2018 aufgrund unerfüllten Kinderwunsches in einem andrologischen Zentrum behandeln ließen. Mit 37% am häufigsten störten Krampfadern am Hoden (sogenannten Varikozelen) die Fruchtbarkeit. Die zweitgrößte Gruppe waren Männer, bei denen sich keine Ursache für ihre Unfruchtbarkeit nachweisen ließ (30%), gefolgt vom Hypogonadismus mit verminderter oder fehlender Testosteronproduktion (10%) und Hodenhochstand (8%). Andere hormonelle Ursachen oder Drogenkonsum machten 8% der Männer unfruchtbar und genetische Anomalien 4%. Bei 3% der unfruchtbaren Männer waren die Samenwege nicht durchgängig.

Hodenhochstand als Ursache wird seltener

Die Gründe für die Unfruchtbarkeit veränderten sich im Verlauf der Zeit. So waren die Varikozelen insgesamt zwar Spitzenreiter der Unfruchtbarkeits-Ursachen. Bis zum Jahr 2018 wurden sie jedoch immer seltener. Das gleiche galt für den Hodenhochstand als Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch. Das liegt den Forscher*innen zufolge vermutlich daran, dass diese Erkrankungen inzwischen früher entdeckt und immer erfolgreicher behandelt werden.

Zugenommen haben dagegen die Fälle, bei denen die Ursache ungeklärt bleibt. Auch waren signifikant mehr Männer aufgrund von Drogenkonsum oder Hypogonadismus unfruchtbar. Letzteres könnte daran liegen, dass heute auch immer mehr ältere Männer sich ein Kind wünschen — auch wenn Hormone und Spermien aufgrund fortgeschrittenen Alters nicht mehr so recht auf Trab sind.

Quelle:Ärztezeitung

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Yuriy Maksymiv/Shutterstock.com